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Post aus Prag: Ein klassischer Sieg für Fährhof in Warschau

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 479 vom Donnerstag, 03.08.2017

Sie ging ins polnische Oaks als Favoritin und bleibt auch nach ihrem fünften Start ungeschlagen. Die im Gestüt Fährhof geborene Furia (Campanologist) holte sich das Nagroda Liry (2400 m, ca. 29.000 Euro) im Stil, der Lust auf mehr macht. Die bei der BBAG-Jährlingsauktion für 30.000 Euro ersteigerte Tochter der Gruppe 2-Siegerin Fair Breeze und Halbschwester des Dritten im Deutschen Derby Fair Mountain (Tiger Hill) wurde von dem in Warschau reitenden russischen Jockey Aleksander Reznikov lange im Feld versteckt, aber Eingangs der Zielgerade ging eine Lücke auf und Furia sprang leicht ab. In den letzten 500 Metern fand sich keine Gegnerin, die der Stute im Besitz des Stalles Pegaz II der Familie Zielinski das Wasser reichen konnte. Furia gewann leicht um zwei Längen und sorgte für den ersten großen Erfolg von Anne Zielinska, die erst das dritte Jahr als Trainerin tätig ist.

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Auf den zweiten Platz kam die aus der polnischen Zucht stammende Almenar (Ecosse) vor Opuncja (Da Xian) herangeflogen. Die Wiener Walzer-Tochter Jagienka wurde nur Sechste und die vor Adam Wyrzyk mit viel Vertrauen ins Rennen geschickte Siegerin der 1000 Guineas Mona Kerbili (No Risk At All) sogar Siebte, nachdem sie die meiste Zeit nahe der Spitze galoppierte, aber in der Zielgerade keine Kräfte mehr hatte. Wyrzyk holte sich aber das zweite große Rennen des Wochenendes Nagroda Kozienic, in dem nur drei Pferde auf den Ablauf kamen und sein Favorit Velnelis (Harbour Watch) unter Michal Abík ohne große Mühe nach Hause kam.

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Das beste ungarische Pferd der Gegenwart Quelindo (Aussie Rules) aus der Zucht des Gestüts Paschberg zeigte einmal mehr seine Klasse im Kisbér Díj (2000 m, ca. 9-900 Euro), einem der größten Rennen des Sommers. Der von Gábor Maronka für den Stall Álmodó trainierte Schimmel verbrachte unter Alberto Sanna den Großteil des Rennens auf dem letzten Platz und verbesserte seine Position erst im letzten Bogen. In der Zielgerade konnte er sich ohne Probleme lösen und obwohl Sanna bereits einige Meter vor dem Ziel ruhig gesessen hatte, brach Quelindo mit 2:01,4 den Budapester Bahnrekord. Vier Längen hinter ihm belegte das vom Gestüt Bábolna selbst gezogene Pferd des Jahres My Luck (Steady As A Rock) den zweiten Platz, Dritter wurde der in Röttgen geborene Veteran Akaba (Kallisto).

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Sonst war es ein Sprinter-Tag in Budapest. In einem zu Ehren des einstigen Kultpferdes Városbíró ausgetragenen 1000 Meter-Rennen hatte Duce (Fuisse) mit Stanislav Georgiev die Nase vorn, im Epsom Díj (1400 m) war der vierjährige Little Ghetto Boy (Lawman) unter Milos Stanarevic erfolgreich. Eine gute Leistung zeigte auch die aus Fährhof stammende fünfjährige Stute Pikk Dáma (Tiger Hill), die für den Stall Orbay Kft. einen Ausgleich II über 1200 Meter gewann.

In Tschechien stand das Ende des Juli voll im Zeichen des Hindernissports. Vor dem Stríbrná Trofej (Silbertrophäe, 4400 m, ca. 7.700 Euro) waren sich in Pardubitz viele einig, dass es einen weiteren großen Sieg der deutschen Zucht über den Sprüngen geben wird. Der im Gestüt Wiesengrund geborene Favorit  Dangerous Gleam (Generous) hatte aber diesmal nicht seinen Tag und endete nur als Vierter. Einen leichten Sieg feierte der sechsjährige Sundara (Galileo), ein Sohn der Irish 1000 Guineas Siegerin Saoire und voller Bruder zu dem Gruppe 3-platzierten Tamarind Cove. Der Wallach aus dem Stall des Fußball-Managers Josef Dufek wurde vom führenden Mann der Jockeystatistik Marcel Novák gesteuert. Zweiter wurde Casper (Martaline) vor Playstarabad (Look Honey).

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In Pardubitz gab es auch zwei vielbeachtete Hindernisdebüts. Sowohl der slowakische Derbysieger und rechter Bruder zu Rip Van Winkle Timekeeper (Galileo), als auch der gescheiterte Derbyfavorit in Prag Palazzo Corsini (Galileo) wurden allerdings geschlagen.

Martin Cáp, Prag

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