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Post aus Prag - Josef Vána wird 70

Josef Vana vergangenes Jahr in Bad Harzburg. www.galoppfoto.de

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 741 vom Freitag, 21.10.2022

Der Mann ist die lebende Legende des tschechischen Rennsports und somit dürfte dieser Tag eine solide Resonanz in den großen Medien haben. Denn Josef Vána, der achtmalige Sieger der Großen Pardubitzer, Champion der Hindernistrainer und auch Trainer von vier Derbysiegern in Tschechien und der Slowakei, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Schon am Dienstag gab es eine große Feier auf dem Stadion des Erstligisten FK Mladá Boleslav unweit der Skoda-Autofabrik, wo das traditionelle Fußballmatch zwischen Renn- und Springreitern stattgefunden hat.

Die Jockeys haben zwar diesmal nach Elfmeterschießen verloren, aber der größte Held des Tages war das „Geburtstagskind“. Vána ist nach wie vor aktiv nicht nur als Trainer, sondern als auch Chef der Steeplechase-Vereinigung und Vizepräsident des tschechischen Jockey Clubs. Im September trat er zum zweiten Mal bei den Senats-Wahlen an und schaffte es um 2 Prozent der Stimmen nicht in die entscheidende zweite Runde. In diversen regionalen Funktionen versucht er bereits seit Jahren die politische Repräsentation über die Reform des Lotterie- und Wettgesetztes zu überzeugen, denn seit der letzten Novellierung hat der tschechische Rennsport jegliche Chancen verloren ,einen Anteil an Wetteinnahmen zu bekommen und ist voll und ganz von Sponsoren und symbolischen Staatsgeldern abhängig. Trotz großer Popularität und einem seiner Zeit guten Draht zum Ex-Premierminister Andrej Babis ist es Vána bisher nicht gelungen die Politiker umzustimmen.

Als Trainer sattelte Vána in seinem Jubiläums-Jahr bisher 18 Sieger, unter anderem siegte er mit dem immer besseren Dusigrosz (Full Of Gold) im Eva Palyzová-Memorials und Starter in der Großen Pardubitzer. Mit seinem Sohn Josef Vána jr., der in den letzten Jahren als Privattrainer für den italienischen Besitzer Josef Aichner arbeitet, ist längst ein Nachfolger im Stall. „Wir trainieren die Pferde zusammen mit meinem Vater und Mutter als eine Familie,“ sagte dazu Vána jr. vor einigen Monaten.

Am vergangenen Wochenende waren die Zweijähigen im Focus, da sowohl in Tschechien, als auch in der Slowakei der lokale „Winterfavorit“ gelaufen wurde. Dem Trainer Václav Luka jr. ist das Kunststück gelungen beide Rennen zu gewinnen. Am Samstag schickte er die ungeschlagene Salt Mix (Gutaifan) in den Preis des Winterfavoiten (1600 m, ca. 22.400 Euro) in Most. Die Stute des Stalles BoKaBau, gut geritten vom spanischen Champion Václav Janácek setzte sich ohne große Mühe um eine Länge durch und holte sich ihren bereits dritten Sieg. Zweiter wurde Ralph (Chardonney Tcheque), ein direkter Nachkomme der einstigen besten Stute der Saison 1985 Redakta (Dakota), vor Mes Ailes (Wings Of Eagles).

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Einen Tag später stellte Luka auch den Sieger der Karpaten-Preises (1600 m, 15.000 Euro) in Bratislava. Der von Petr Foret gerittene Marlowe (Al Wukair) aus dem Stall Leram, zuvor einmal unplatziert in Frankreich, nutzte das langsame Tempo in der ersten Phase aus und gewann Start-Ziel um eine halbe Länge. Mit Shining Sky (Pedro The Great) kam auch das zweitplatzierte Pferd aus Tschechien, der beste slowakische Zweijährige war der dritte Manatan (Manatee).

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In Budapest ging das Ászári Díj (1600 m, ca. 3.400 Euro) über die Bühne. Eine gute Form zeigte der von Sándor Kovács trainierte Dritte aus dem Imperiál Díj Voyager (Penny’s Picnic), der unter István Kozma um einen Hals Mr Penny (Penny’s Picnic) niederrang. Die Favoritin Ocasio Cortez (Gutaifan) folgte auf dem dritten Rang.

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Martin Cáp, Prag

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