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Post aus Prag - Jir Sun probt für Deutschland

Jir Sun und Martin Laube nach dem Sieg in Prag. Foto: Josef Malinovský, Jezdci.cz.

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 713 vom Freitag, 08.04.2022

Das erste bessere Rennen der tschechischen Saison, das traditionelle Gomba Handicap (1200 m, ca. 5.500 Euro), hat den Ruf eines verrückten Rennens, in dem oft Außenseiter gegen die mit viel Blei beladenen Favoriten zum Saisonauftakt überraschen können. Am vergangenen Sonntag in Prag lief aber alles nach Papierform und der als slowakische Champion-Sprinter gekürte Jir Sun (Shamardal) konnte unter Martin Laube sicher um 3/4 Längen gegen den Stallgefährten Matello (Intello) mit Sibylle Vogt und Manolla (Tiger Cafe) gewinnen. Der Stall Lokotrans und Trainer Lubos Urbánek stellten somit die ersten zwei im Ziel. Der von Jozef Bojko gerittene Worth Choice (Worthadd) endete ohne einen besseren Moment als Letzter. 

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Der fünfjährige Wallach Jir Sun gehörte im letzten Jahr zu den großen Entdeckungen der tschechischen Szene. Er begann im Frühjahr in einem Ausgleich IV und steigerte sich vom Rennen zu Rennen. Seine Siegesserie endete mit einem Erfolg im größten slowakischen Sprintrennen im Rahmen des Turf Gala-Meetings. Danach konnte er beim Blacktype-Debüt im Großen Preis von Lotto Hamburg (Gr. III) zwar keine Akzente setzen, meldete sich aber zurück mit dem knappen zweiten Platz im EJC Leram Million im Rahmen des European Jockeys‘ Cups. Trainer Urbánek plant nun eine Rückkehr nach Deutschland, Jir Sun besitzt eine Nennung für ein Listenrennen in Hannover am 18. April.

Der Auftakt der Prager Saison war von kühlen Temperaturen gezeichnet, die eine gewisse Auswirkung auf die Zuschauerzahl hatte, die Atmosphäre war aber mehr als gut. Neben den einheimischen Reitern waren auch mehrere ausländische Jockeys zu sehen, sie hatten diesmal aber wenig Glück. Knapp an einem Sieg vorbei steuerte Sibylle Vogt, die neben dem zweiten Rang im Hauptrennen noch zwei dritte Plätze holte. Leon Wolff wurde bei seiner Prager Premiere Zweiter, Dritter und Vierter.

Direkt nach dem Renntag wurden die Champions und beste Pferde des Jahres gekürt. Die Zeremonie, die in den Zeiten vor der Pandemie im Rahmen eines Galaabends während der Winterpause stattfand, wurde diesmal in einem kleineren Rahmen in der Tribüne der Rennbahn veranstaltet. Der inzwischen als Deckhengst tätige Nagano Gold (Sixties Icon) wurde zum dritten Mal zum Pferd des Jahres gewählt, was vor ihm nur den Siegern der Großen Pardubitzer Zelezník (Zigeunersohn) und Orphee des Blins (Lute Antique) gelungen ist.

Mit einer Überraschung endete am Sonntag das Sütvényi Díj (1200 m, ca. 3.700 Euro) in Budapest. Der Seriensieger Blazing Comet (Frankel) musste sich mit dem zweiten Platz hinter Marlon (Steady As A Rock) mit Rebeka Gönczi zufrieden geben. Dritter wurde der inzwischen 10-jährige Báthory (Prometheus). 

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Martin Cáp, Prag

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