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Post aus Prag: Interessante Zweijährige von Prag bis Bratislava

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 490 vom Donnerstag, 19.10.2017

Wenn sich die Saison langsam ihrem Ende nähert, treten verstärkt Zweijährige in den Vordergrund. Von den großen Rennen der letzten Woche in Tschechien und der Slowakei war mit umgerechnet 21.400 Euro der Preis des Winterfavoriten (1600 m) im nordböhmischen Most am lukrativsten. Im Duell der zwei großen Ställe DS Pegas und Dr. Charvát war der erstgenannte erfolgreich, als der für 32 000 Euro in Deauville ersteigerte Sagar (Excelebration) Start-Ziel die Nase vorn hatte und unter Petr Foret leicht um 3 Längen vor Forrest Gump (George Vancouver) und dem von Jirí Charvát selbst gezogenen slowakischen Winterfavoriten Res Judicata (Jukebox Jury) gewonnen hatte. Mit dem vierten Platz meldete sich der aus dem Gestüt Auenquelle stammende 32 000 Euro BBAG-Kauf Oriental Glory (Soldier Hollow), ein Halbbruder der Listensiegerin Oriental Lady zu Wort, mit dem der ambitionierte Stall Lokontrans ein versprechendes Pferd für die klassischen Rennen 2018 haben sollte.

Der siegreiche Sagar erweckt schon seit seinen ersten Schritten in Tschechien Aufmerksamkeit, da er den selben Namen wie der dreimalige Sieger der Großen Pardubitzer aus den 80er Jahren trägt, was nicht bei allen Zuschauern gut angekommen ist. Der von Dalibor Török trainierte Hengst bleibt aber auf tschechischem Boden ungeschlagen, musste bei keinem von seinen zwei Siegen kämpfen.

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Mit dem Großen Preis der BBAG (1400 m, 10.000 Euro) gab es ein lokales Listenrennen für Zweijährige auch in Bratislava. Auch hier kamen nur sieben Pferde, allerdings aus vier Ländern, zusammen. Die im Gestüt Harzburg geborene Favoritin Love Connection (Amico Fritz) bestimmte die teilweise flotte Fahrt und sah Anfangs der Zielgeraden wie die Siegerin aus, wurde aber in den letzten 200 Metern von zwei Angreifern passiert. Einen knappen Sieg um eine halbe Länge holte sich der im Gestüt Westerberg gezogene King Heart (Nathaniel), den Jirí Posád für 36 000 Euro nach Tschechien geholt hatte und sich bereits im September über einen Sieg beim European Jockeys‘ Cup freuen konnte. Die in der Außenspur stark anziehende Ungarin Rebelliously (Slickly) musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

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Zweijährige mit möglichen Steherqualitäten waren am letzten Sonntag im „Prager Winterfavoriten“ über 1800 Meter gefragt, interessanterweise gab es ähnlich wie in Most eine Start-Ziel Entscheidung und der Sieger würde erneut von Petr Foret geritten. Der für den Stall DAR laufende Black Bard (Big Bad Bob) bestätigte seinen soliden vierten Platz bei den Sommer-Rennen in Meran und kam locker vor Siciliana (Pop Rock) und Dylanka (Dylan Thomas) nach Hause. Der aus dem Gestüt Etzean stammende Forever Dry (Jukebox Jury), ein möglicher klassischer Anwärter aus dem Josef Vána-Quartier, enttäuschte weit zurück mit einem fünften Platz.

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Mehrere deutsch gezogene Pferde feierten in der letzten Woche Erfolge in besseren Rennen in Budapest und Bratislava. Der vierjährige Eskandar (Teofilo), ein Sohn der klassischen Siegerin Enora aus der Röttgener Zucht, Bruder zum Kölner Wintrerfavoriten Erasmus, holte sich ohne große Mühe das Ászári Díj (1600 m, ca. 3.900 Euro), die im Gestüt Fährhof geborene Sprinterin Pikk Dáma (Tiger Hill) siegte im 900 Meter langen Repülö Hendikep.

Neues gibt es auch über die vom Gestüt Hachtsee gezüchtete slowakische Derbysiegerin Zoriana (Jukebox Jury) zu berichten. Die von Zuzana Kubovicová trainierte Schimmelstute ging in einem gut besetzten Rennen über 2000 Meter spazieren. Ihr ständiger Reiter Stefan Budovic beorderte sie gleich nach dem Start auf die Spitze, machte sich sein eigenes Rennen und siegte leicht um 3 1/4 Längen vor Mooreen (Calming Influence) und Sasa (Makfi). Für Zoriana war es der vierte Sieg von ihren 7 Starts, ihre Gewinnsumme beträgt jetzt 53.250 Euro.

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Das größte tschechische Sprintrennen, Svatováclavská cena (1200 m, cca 21 400 Euro), wurde zum ersten mal in Most ausgetragen und litt unter der Abwesenheit von mehrere im Ausland startenden Pferde. Zu einem Canter-Sieg kam ein neuer Namen auf der Szene, der von Jirí Charvát in Irland gekaufte und von Václav Janácek gerittene Mr Right (Echo Of Light), hinter dem Efily (Slickly) und Henrytheaeroplane (Henrythenavigator) auf die Plätze liefen. Der vom Gestüt Küssaburg gezüchtete Hello Hobby (Intense Focus) wurde vierter.

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Eine Woche nach der Großen Pardubitzer gab es in Prag eine mit 39.000 Euro dotierte Steeplechase. Die „Agrofert Grand National“ über 4500 Meter wurde zum dritten Mal in Folge von Jockey Jaroslav Myska gewonnen. Erneut saß er auf einem von seiner Ehefrau Stepánka trainierten Pferd, diesmal war es der Listensieger aus Auteuil Capferret (Day Flight) aus dem Stall Meridian. Der haushohe Favorit hatte ein ideales Rennen und konnte sich in der Zielgeraden locker um 6 Längen lösen. Eine erstklassige Leistung zeigte auch der aus dem Gestüt Wiesengrund stammende Dangerous Gleam (Generous) mit Josef Bartos, der den zweiten Platz vor Peintre Elusif (Elusive City) belegte. Die Teilnehmer aus Schweden und Polen blieben chancenlos.

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Martin Cap, Prag

 

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