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Post aus Prag - Holt Nedorostek das Prager St. Leger?

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 645 vom Freitag, 20.11.2020

Also hat es doch noch geklappt: Am Samstag findet in Tschechien der letzte Renntag in diesem so turbulenten Jahr statt. Seit dem 11. Oktober gab es keine Rennen und viele Ställe haben bereits die Hoffnung aufgegeben, dass sich daran noch etwas ändern könnte. Nachdem sich aber die Fallzahlen der Corona-Krise in den letzten Wochen stabilisiert haben, bekam der Jockey Club die Erlaubnis, das lange erwartete und mehrmals verschobene St. Leger auf der Prager Rennbahn durchzuführen.

Der Favorit kommt diesmal aus Deutschland. Die von Bohumil Nedorostek trainierte Vivienne Wells (Authorized) hat als Zweite in drei klassischen Rennen inklusive zwei Derbys auch normalerweise gute Chancen. In Abwesenheit von Top-Pferden wie Opasan (French Navy) und Troop Commander (War Command), die sich bereits in der Winterpause befinden, trifft sie nur auf sechs Gegner und mit Alexander Pietsch im Sattel ist sie das beste Pferd in diesem kleinen Feld. Mit maximal 150 Personen auf dem Rennbahngelände geht auch die letzte Rennveranstaltung des Jahres ohne Zuschauer über die Bühne. Die sechs Rennen kann man via Internet-Stream verfolgen.

Auch in den restlichen Ländern der Region wird es immer ruhiger. In Warschau gab es zwei bessere Zweijährigen-Rennen zu sehen und beide hatten interessante Sieger. Im Nagroda Upsali (1400 m, ca. 4.200 Euro) für zweijährige Stuten setzte sich leicht um 7 Längen die von Cornelia Fraisl trainierte Irresistable (Silvaner) durch, eine Tochter des einstigen deutschen Winterfavoriten und Gruppe III-Siegers, der seine letzten Starts im polnischen Besitz absolvierte und später im Gestüt Kozienice aufgestellt wurde. Mit Tres Amour landete auf dem zweiten Platz eine weitere Silvaner-Tochter, Dritte wurde Inthia (Star Poker). 

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Nur fünf Starter kamen im Nagroda Nemana (1400 m, ca. 7.800 Euro) zum Ablauf und auch hier gab es einen Favoritensieg. Gryphon (Vadamos) gewann mit Stefano Mura im Stile eines guten Pferdes, in der Zielgeraden löste er sich um 10 Längen von Zireael (Footstepsinthesand) und Zpigall (Sepoy). Er läuft in den Farben des Stalles Faust und wird von Maciej Janikowski trainiert.

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In Budapest trafen sich Zweijährige ungarischer Zucht im Kerekes Gábor Emlékverseny – Magyar Kétévesek Nagydíja (1400 m, ca. 4.200 Euro). Die Favoritin Seventy Smile (Shamalgan) mit István Kozma hatte alles unter Kontrolle, zwei Längen hinter der Siegerin im Besitz von Ákos Sztankov landeten mit Shy Boy und Turbina zwei Söhne des einstiges slowakischen 2000 Guineas-Sieger Move Your Vision (Galileo) auf den Plätzen.

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Am vergangenen Sonntag gab auf der Rennbahn Kincsem Park der dreijährige Blazing Comet (Frankel) sein Ungarn-Debüt. Der Halbbruder von Maxios und Bago, im Sommer bei Arqana für 14.000 Euro erworben, hatte in dem als II. Kategorie eingestuften Gencsy Tibor Emlékverseny – Visegrádi Díj (1600 m, ca. 2.500 Euro) keine Mühe und machte unter Gábor Paizs schon lange vor dem Ziel das restliche Feld zu Statisten. Der Schützling von Ferenc Csupor gewann auf der Budapester All Weather-Bahn hochüberlegen um 7 Längen vor dem vom Gestüt Keilhof gezogenen Winter Tale (Amaron). 

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Martin Cáp, Prag

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