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Post aus Prag - "Hochüberlegen 10" im Prager St. Leger

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 585 vom Freitag, 13.09.2019

Im Vorfeld galt das tschechische St. Leger (2800 m, ca. 23.200 Euro) als ein Rematch zwischen den ersten zwei aus dem Prager Derby. Doch der Derbysieger Pacific Hill (Nathaniel) fiel verletzungsbedingt aus und Angkor Wat (Nathaniel) zeigte schließlich doch nicht so viel Stehvermögen, wie sich Trainer Josef Vána erhofft hatte. Trotzdem war das Rennen, das in Tschechien noch immer nur für Dreijährige offen ist, um einiges interessanter, als die eher durchschnittliche Besetzung signalisierte. Es endete nämlich mit einer unerwarteten One-Horse-Show. Der einst für 4.000 Euro gekaufte Ramssio (Whipper) verabschiedete sich in der Hälfte der Zielgerade vom Rest und obwohl ihn Jockey Jan Verner bereits 100 Meter vor dem Ziel in Ruhe gelassen hatte, gewann der Schützling von Václav Luka um satte 10 Längen und in viertbester Zeit 2:56,77. Hinter ihm kamen Svenson (Blame), Ile Jones (Zambezi Sun) und Angkor Wat ins Ziel.

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“Eigentlich musste ich gar nichts tun, aber er hat sich wegen dem Lärm auf der Tribüne etwas umgeschaut, also habe ich vorsichtshalber mit den Händen geritten. Wenn ich zur Peitsche greifen würde, würden wir wahrscheinlich fliegen,” sagte Verner nach dem Rennen. Rammsio aus dem Stall von Frantisek Hrubý belegte schon vorher einen dritten Platz in Deauville und war Vierter im Tschechischen Derby. Für Trainer Václav Luka war es bereits der zwölfte Sieg in einem klassischen Rennen.

Der dreijährige Jahrgang in Tschechien scheint besser als in den vorherigen Jahren zu sein. Den Großen Preis von Prag (1600 m, ca. 23.200 Euro), eines der größten Komparationsrennen der tschechischen Saison, gewann im Handgalopp der Dreijährige Torque Power (Toronado). Der Schimmel aus der eigenen Zucht von Valentin Bukhtoyarov schlug ohne größere Probleme Sagar (Excelebration) und Father Frost (Rip Van Winkle), der haushohe Favorit Wireless (Kentucky Dynamit) schaffte es nur auf den vierten Platz. “Das Pferd hat schon Listed-Potenzial,” meinte Jockey Radek Koplík, aber Trainer Arslangirej Schavuyev will Torque Power nur noch am 28. September beim European Jockeys’ Cup herausbringen. 

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Der erste Sonntag im September ist traditionell einer der Saisonhöhepunkte in Budapest. Das größte ungarische Rennen der Herbstsaison Kincsem Díj (2400 m, ca. 36.300 Euro) holte sich nach einer starken Leistung der von Heiko Johanpeter gezogene Nancho (Tai Chi), der unter Tomás Lukásek um 3 1/2 Längen den slowakischen Derbysieger Arcturus (Fast Company) und Gaston (Youmzain) schlug. Das vierte Platzgeld holte sich der aus der Zucht des Stalles 5-Stars stammende Royal Gino (It’s Gino). Der von Gábor Maronka für den Stall Álmodó trainierte Sieger schaffte einen bemerkenswertes Hattrick, da er vorher auch im Buccaneer Díj und Kisbér Díj erfolgreich war. Die einzige Niederlage in der aktuellen Saison kassierte er im Millenniumi Díj, wo er knapp Mágnás (Silver Frost) unterlag.

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Die deutsche Zucht war auch im Szabó József Pöri Emlékverseny Hendikep (1400 m, ca. 2.700 Euro) erfolgreich, wo der vom Gestüt Keilhof gezüchtete und für slowakische Interessen laufende Wirrwarr (Jukebox Jury) mit Michaela Musialová sicher um 1 3/4 Längen nach Hause kam. Das Sprinter-Highlight Tattersalls Overdose Díj (1000 m, ca. 13.600 Euro) auf der Budapester geraden Bahn entführte Mr Right (Echo Of Light) nach Tschechien. Der im Besitz von Jirí Charvát laufende Wallach siegte um 3/4 Längen die Bulgarin Morita Menantie (Planteur) und den einheimischen Champion Duce (Fuisse). 

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Das Traditions-Rennen Imperiál Díj (1600 m, ca. 13.600 Euro) blieb allerdings zuhause, denn die 5-jährige Klassestute Bíborhajnal (Fairlypi) mit Tamás Nagy rang den tapfer kämpfenden Slowaken Ryony (Zoffany) nieder, der dritte Impactful (Iffraaj) folgte mit 2 Längen Abstand. Bíborhajnal trainiert Csaba Zala für den Besitzer Zoltán Jóba.

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Ein interessantes Rennen war auch das Kovács Mihály Emlékverseny (2400 m, cca 13 300 Euro) für dreijährige Pferde. Die 1000 Guineas-Siegerin Lili (Pigeon Catcher) musste sich hier mit dem dritten Platz hinter dem Außenseiter Mont Master (Captain Marvelous) und dem aus Tschechien angereisten Államfö (Latin Lover) zufrieden geben.

Am selben Tag veranstaltete ein großes internationales Meeting auf die Warschauer Rennbahn Sluzewiec. Im Westminster Freundschaftspreis (2000 m, cca 29 000 Euro) kam der von Christian Zschache trainierte Wesenberg (Mastercraftsman) nicht über den achten Platz hinaus und auch die Tschechen Rousse (Lope de Vega) und Amazing Gangster (Tai Chi) blieben im langsam gelaufenen Rennen ohne Chance. Ohne größere Probleme setzte sich die 5-jährige Incepcja (Le Havre) vor den dreijährigen Ophelia’s Aidan (Camacho) und Mukhadar (Mukhadram) durch. 

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Eine leichte Siegerin gab es im Nagroda Dakoty (1300 m, cca 12 100 Euro) für zweijährige Pferde, wo Inter Royal Lady (Holy Roman Emperor) aus dem Stall von Adam Wyrzyk um 4 1/2 Längen Fiburn F (Dandy Man) schlagen konnte, den dritten Rang holte sich mit Don Zou (Zazou) ein in Polen gezüchtetes Pferd. 

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 Martin Cáp, Prag

 

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