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Post aus Prag - Havelková holt Champion-Titel in Tschechien

Vaclav Janacek erzielte in Prag seinen 1500. Karrieresieg. offiziell / Tomás Holcbecher

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 843 vom Freitag, 15.11.2024

Eine Woche nach der Slowakei endete die Saison auch in Tschechien. Der letzte Renntag in Prag brachte viel Spannung bereits vor den Rennen, denn noch um 11 Uhr Vormittag lag dichter Nebel über der Rennbahn und es war fraglich, ob und wie die 9-Rennen-Karte stattfinden wird. Im richtigen Moment kam aber die Sonne und der Renntag konnte nur mit leichter Verspätung durchgeführt werden. Im Fokus standen vor allem die Titelkämpfe. Unter den Trainern wurde zum zweiten mal in Folge Miroslav Nieslanik Champion, knapp vor Allan Petrlík und Jana Manová.

Noch aufregender war die Entscheidung unter den Jockeys. Mit einem knappen Vorsprung führte Martina Havelková, die aber seit Ende September nicht gewinnen konnte. Als ihr Herausforderer galt Adam Florian, doch am Ende mischte der auf vierter Position liegende Petr Foret mit. Nach dem Siegen mit den Zweijährigen Cosmic Black Magic (Limario) und Golden Brick (Golden Horde) in den ersten zwei Rennen holte er sich Start-Ziel auch das Hauptrennen Prager Winterfavorit (1800 m, ca. 4.000 Euro) mit dem Schimmel Polyan (The Grey Gatsby). Der Sohn der tschechischen und slowakischen Oaks-Siegerin Polyanta (Soldier Of Fortune) aus der eigenen Zucht von Jirí Trávnícek und Haras de Beaufay hielt um zwei Längen den Favoriten Lord In Pink (Wireless) in Schach, Dritte wurde Lady Jamalle (Footstepsinthesand).

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Havelková, die seit mehreren Jahren auch als Trainerin in Prag tätig ist, schaffte aber einen wichtigen Punkt mit Garmona (Egerton) im Cena Nagano Golda (2400 m, ca. 4.000 Euro), wo sie mit der Halbschwester des einstigen Pferdes des Jahres Gasparini sicher Baby Summer (Mikhail Glinka) und New Moon (Shamalgan) schlug. Somit lag sie um einen Zähler in Führung. Foret konnte noch im letzten Rennen entscheiden, da er im Falle eines Sieges um die größere Anzahl an zweiten Plätzen an Havelková vorbeiziehen wurde.  Dies ist ihm allerdings nicht geglückt und Tschechien hat somit die zweite „Championesse“ in der Geschichte nach Jirina Andrésová (2022).

Die Atmosphäre auf der Prager Rennbahn war trotz des sehr kalten Wetters sehr positiv und zeigte wieder einmal, dass die Zuschauerkulisse im tschechischen Rennsport im Aufwärtstrend ist. Einen besonders populären Sieger stellte Trainerin Jana Manová mit dem 3-jährigen Trip To Deauville (Zelzal) in den Farben des auch in Deutschland mehrmals aktiven Stall SV Vondra s.r.o. Im Sattel des Wallachs feierte nämlich Václav Janácek bei seinem letzten diesjährigen Prager Gastspiel seinen 1500. Karrieresieg. Der in Spanien tätige Janácek ist der erfolgreichste aktive tschechische Jockey und die Nummer 2 der historischen Statistik. Auf den ersten Filip Minarik fehlen ihm noch 270 Siege.

In den nächsten zwei Wochen wird sich „Post in Prag“ mit dem Saison-Finale in Polen und Ungarn befassen.

Martin Cáp

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