Post aus Prag: Großer Overdose-Tag in Budapest

Am 19. April 2009 ging einer der meistbesuchten Renntage in der Geschichte Ungarns über die Bühne. Die Budapester Rennbahn Kincsem Park platzte regelrecht aus den Nähten, als der damals vierjährige Overdose vor stürmischer einheimischer Kulisse sein Saisondebüt gab. Aus Frankreich wurde Christophe Soumillon eingeflogen und der Richterspruch in diesem Rennen, das speziell für diese Angelegenheit geschaffen wurde, hieß „hochüberlegen 8“. Ein Bild von diesem Rennen schafften es sogar auf die Titelseite der The New York Times. Seitdem sind genau zehn Jahre vergangen und Overdose selbst lebt nicht mehr. Trotzdem gab es am letzten Sonntag einige Menschen, die sich genau an dieses Rennen erinnert haben. Denn beide Hauptrennen des Tages wurden von Nachkommen des Hengstes gewonnen.

Der vierjährige Cirfandli aus der Zucht des Gestüts Bábolna gewann für den Stall Ungaro Racing bereits im letzten Jahr ein Grand Prix-Rennen, das Ászári Díj (1600 m). Sein neuer Erfolg im traditionellen Káposztásmegyeri Díj (1400 m, ca. 6.300 Euro) ist umso bemerkenswerter, dass der Sohn von Overdose und der in der Slowakei gezogenen Chiaraluna im knappen Endkampf den ungarischen Champion-Sprinter Duce (Fuisse) um einen kurzen Kopf niederringen konnte. Dritter wurde Báthory (Prometheus) vor der Stute Bíborhajnal (Fairlipy). Der von Róbert Fézer trainierte Sieger wurde von Gábor Bakos geritten.

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Für einen weiteren Treffer von Overdose sorgte am selben Nachmittag die vierjährige Rose Fire im Igazgatósági Díj (2000 m, ca. 4.700 Euro), das sie unter Norbert Kriskó knapp vor der um ein Jahr älteren Bubi Pata (It’s Gino) aus der Zucht des Stalles 5-Stars retten konnte.

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In Tschechien probte man für die 1000 Guineas, die in dieser Saison zum ersten mal im nordböhmischen Most stattfinden werden. Deshalb wurde dort auch das Vorbereitungsrennen Rudolf Deyl-Memorial (1400 m, ca. 5.800 Euro) verlegt. Als Favoritin ging die vom Stall Rabbit Trhový Stepánov selbstgezogene Winterkönigin Dark Absolu (Pouvoir Absolu) an den Start, in der Zielgeraden blieb sie aber regelrecht stehen und musste sich mit dem 7. Rang zufrieden geben. Zu einem lockeren Sieg kam die aus der Zucht des Präsidenten vom tschechischen Jockey Club Jirí Charvát stammende Schimmelstute Astoria (Silver Frost) aus dem Training von Pavel Tuma. Die Tochter der sehr guten Kolymbia setzte sich unter Jockey Jan Verner sicher um 1 1/4 Längen vor Gold Memory (Havana Gold) und Haveyoueverseen (Literato) durch, auch wenn sie Probleme in den Startboxen hatte und im Moment des Starts in die Luft sprang. Vierte wurde die vom Gestüt Bona gezüchtete Strassburg (Tertullian), unter die ersten fünf schaffte es noch die Tochter des einstigen Derbysiegers Pray For Paris (Next Desert).

Nach der letztjährigen Platzierung von Subway Dancer (Shamardal) im Champion Stakes scheinen wieder ein interessantes Pferd für die ganz großen Aufgaben im Lande zu sein. Der 5-jährige Nagano Gold (Sixties Icon) aus dem Stall Syndikát V3J, der schon im letzten Sommer hochüberlegen ein Listenrennen in Vichy gewann, holte sich unter den Händen von Mickael Barzalona um 1 3/4 Längen den Prix Lord Seymour (2400 m) in Longchamp. Der Schützling von Václav Luka wird nun gezielt für das Meeting Royal Ascot vorbereitet, mehrere lukrative Verkaufsangebote wurde bisher ausgeschlagen.

Das beste slowakisch gezogene Pferd der vergangenen Saison Mooreen (Calming Influence) festigte ihren Ruf am Sonntag in Bratislava. Die 5-jährige Stute im Besitz und Training des Springreiters Marián Stangel zeigte im Großen April-Preis (1800 m, 7000 Euro) unter Michal Abík eine kämpferische Leistung und behielt im Zweikampf mit Eminens (Silver Frost) den Kopf vorne. Dritter wurde der Bratislava-Spezialist Ideal Approach (Bushranger).

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Martin Cáp, Prag