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Post aus Prag - Große Meetings gehen trotz Corona weiter

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 637 vom Freitag, 25.09.2020

Wie es in den nächsten Wochen mit den geplanten Rennveranstaltungen weiter gehen soll, ist in der Zeit der wachsenden Corona-Zahlen und immer umfangreicheren Regierungsmaßnahmen fast überall ein Rätsel. Die zwei größten Meetings der Herbstsaison in Tschechien haben in den letzten Tagen allerdings grünes Licht erhalten. Am Sonntag findet zum sechsten Mal der European Jockeys‘ Cup in Prag mit Christophe Soumillon, Anthony Crastus, Maxim Pecheur und Alexander Pietsch statt, als Favoritin des mit ca. 44.500 Euro dotierten Hauptrennens EJC Leram Million gilt die bei fünf Starts ungeschlagene Listensiegerin Jin Jin (Canford Cliffs) aus dem Training von Bohumil Nedorostek. Die Zahl der Zuschauer ist für Sportereignisse im Freien auf 2.000 Menschen mit Nasen- und Mundschutz begrenzt. Neben Pferden aus Tschechien, Deutschland und der Slowakei nehmen zum erstenmal auch fünf in Griechenland registrierte Vollblüter des Trainers Nikolai Ivanow teil.

Auch die zweite Top-Veranstaltung der zweiten Saisonhälfte, die 130. Große Pardubitzer, wird stattfinden. Da höchstens nur ein Zehntel der sonst üblichen 20 000 Zuschauern vor Ort sein kann, wurde das zweitägige Meeting stark reduziert und man wird nur am Sonntag, 11. Oktober unter der Berücksichtigung von verschieden Maßnahmen wie Teilung des Zuschauerraumes in mehrere Sektoren veranstalten. Die Dotierung der Großen Pardubitzer wird von 5 auf 3 Millionen Kronen (ca. 111.000 Euro) herabgesetzt. Der Staat hilft dem Pardubitzer Rennverein mit einem Zuschuss von 2,5 Millionen Kronen, die allerdings nur für Veranstaltungs-Kosten und nicht zur Dotierung verwendet werden dürfen.

Am vergangenen Wochenende ging in Budapest einer der wichtigsten Renntage der Saison über die Bühne. Im als Magyar Kancadij (2400 m, ca. 12.100 Euro) ausgetragenen Oaks gewann mit der vom Overdose-Trainer Sándor Ribárszki vorbereiteten Blush Bird (Champs Elysees) aus dem Stall Buzási Kft. eine der Favoritinnen. Unter Jaroslav Línek ließ sie mit großem Endspeed die stark gewettete Impression (Dutch Art) um zwei Längen hinter sich, den dritten Rang holte sich Dawn Hill (Kingston Hill) vor der 1000 Guineas-Siegerin Antilopa (Sir Prancealot). 

https://www.youtube.com/watch?v=89joo-13ES0

Eine dreijährige Siegerin gab es auch im größten ungarischen Sprintrennen Kozma Ferenc Emlékverseny (1200 m, ca. 12.400 Euro), als die von Stanislav Georgiev gerittene und trainierte Vain Hope (Gutaifan) auf der geraden Bahn sicher um 1 1/4 Längen den 8-jährigen Haudegen Báthory (Prometheus) und die für bulgarische Interessen laufende Morita Menantie (Planteur) schlug. 

https://www.youtube.com/watch?v=qEr6Pl-XZU0

Das dritte hochkarätige Rennen des Budapester Sonntags Kisbér Díj (2000 m, ca. 8.300 Euro) bildete die Kulisse für ein großes Comeback. Die Ausnahmestute Golden Sea (Born To Sea) fand unter den Händen von Stanislav Georgiev zu ihrer Glanzform zurück und rang im schönen Endkampf den Favoriten Charlie Firpo (Sir Prancealot) nieder. Auf dem dritten Platz folgte For You (Frozen Power). 

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Im Rahmenprogramm gab es noch einen Erfolg der deutschen Zucht. Der vom Gestüt Ohlerweiherhof gezogene Dreijährige Turn Me On (Amaron) holte sich unter Alberto Sanna sicher um 1 1/4 Längen den als Ausgleich I ausgeschriebenen Epsomi Hendikep (1400 m, ca. 2.800 Euro). 

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Die Coronakrise wirkt sich überall auf die Zahl der Starter aus. Auch der Westminster Freundschaftspreis (2000 m, ca. 27.900 Euro) in Warschau musste sich diesmal mit nur fünf Pferden zufrieden geben. Die polnischen Ställe blieben unter sich und mit dem von Martin Srnec gesteuerten Timemaster (Mukhadram) aus dem Stall Carramba II gab es auch hier einen dreijährigen Sieger. Fünf Längen hinter dem souveränen Schützling von Krzsystof Ziemianski schlug Airy Boy (Silvaner) den Favoriten Plontier (Planteur) im Kampf um das zweite Platzgeld. 

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Ein übersichtliches Feld gab es auch im Nagroda Dakoty (1300 m, ca. 11.600 Euro). In einem der bedeutendsten Zweijährigen-Rennen der polnischen Saison setzte sich Power Barbarian (New Approach) unter Anton Turgaev vor Lagertha Rhyme (Gutaifan) und Anator (Motivator) durch. 

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Einen interessanten Zweijährigen scheint auch Václav Luka jr. zu haben. Die für 22.000 Euro in Irland erworbene Muguruza (Footstepsinthesand) holte sich mit Jirí Chaloupka einen leichten Erfolg im Preis der Winterkönigin (1600 m, ca. 20.400 Euro) in Karlsbad. Die Favoritin Giannina (Sir Percy) folgte auf dem 3 Längen entfernten zweiten Platz vor der beim Hamburger Derbymeeting herausgebrachten Sparkle Shout (Red Jazz). 

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Für Muguruza war es der zweite Sieg von drei Starts. Ein Jahr nach Fraga (Holy Roman Emperor) hat Luka im zweiten Jahr in Folge eine Winterkönigin. Allerdings genauso freute er sich am Sonntag nach einem kleinem Rennen, in dem sein 15-jähriger Sohn Matyás seinen ersten Karrieresieg unter Dach und Fach brachte.

Martin Cáp, Prag

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