Post aus Prag - Fabulous Las Vegas auf den Spuren von Va Bank
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TurfTimes:
Pünktlich zum Ende der Sommersaison erwartet vielleicht der eine oder andere Leser dieser Kolumne einen Triple Crown-Sieger. Und wir sind froh, dass wir Sie auch dieses Jahr nicht enttäuschen müssen. Ein Jahr nach Bush Brave (Bushranger) und drei Jahre nach Va Bank (Archipenko) hat es auch Fabulous Las Vegas (Air Chief Marshal) geschafft und am Sonntag das Nagroda St. Leger (2800 m, ca. 22.000 Euro) in Warschau gewonnen. Der von Krzysztof Ziemiański für den Stall Tracja trainierte Hengst ist bereits das siebzehnte Pferd der polnischen Geschichte, dem dieses Kunststück gelungen ist. Seit 1989 feierte Polen nicht weniger als zehn Triple Crown-Sieger, der erste von ihnen, Krezus (Pyjama Hunt) lief übrigens mit Erfolg auch in Deutschland. In der Disziplin Triple Crown ist Warschau im Osten nach wie vor Spitzenreiter – Tschechien hatte bisher sieben, Ungarn fünf und die Slowakei einen Sieger der „dreifachen Krone“.
Der letzte Schritt in die Geschichtsbücher verlief eher unspektakulär. Champion Szczepan Mazur hatte mit Fabulous Las Vegas im langsam gelaufenen Rennen, das übrigens auch älteren Pferden offen ist, alles unter Kontrolle und verbrachte den Großteil des Rennens an vorletzter oder letzter Position. Eingangs der Zielgeraden war zwar zu sehen, dass Mazur mit dem Derbysieger auf dem weichen Bahn unterwegs viel Matsch abgekriegt hatte, aber als er den Hengst in die Außenspur beorderte, war das Rennen entschieden. Nur mit den Händen geritten kam der Favorit zu einem leichten 2 Längen-Sieg vor der 6-jährigen Height Of Beauty (Youmzain) und Sea The Sky (Alandi), vierte wurde die 5-jährige Tschechin Raviella (Pop Rock).
Ein packendes Duell war in der Endphase des traditionellen tschechischen Sprintrennens Svatováclavská cena (1200 m, ca. 21.300 Euro) in Most zu sehen. In der kurzen Zielgerade ging alles nach Plan für den Vorjahressieger Mr Right (Echo Of Light), aber kurz vor der Ziellinie wurde er von dem 6-jährigen Henrytheaeroplane (Henrythenavigator) mit Martin Laube um einen Hals niedergerungen. Die dritte Berouyine (Bushranger) folgte mit einem Abstand von 5 Längen, auf den vierten Platz kam noch der aus dem Gestüt Küssaburg stammende Veteran Hello Hobby (Intense Focus) von hinten angeflogen.
Der von Stepánka Mysková unweit von Pardubitz vorbereitete Sieger wurde einst von Hana Poledníková für 52 000 gns als eine vermeintliche Derbyhoffnung erworben.
Auf eine ähnliche Weise kam nach Tschechien auch der um zwei Jahre jüngere Schimmel Darkolva (Dark Angel), der am Samstag den Großen Sommerpreis (2000 m, ca. 5.200 Euro) vor dem vom Stall 5-Stars gezüchteten Royal Gino (It’s Gino) gewonnen hatte.
Im Rahmenprogramm von Most feierte ein erfolgreiches Comeback der inzwischen 7-jährige Lexceed (Exceed And Excel). Der aus dem Gestüt Fährhof stammende Wallach, ein Halbbruder der Listensiegerin La Salvita (Big Shuffle), schien schon im letzten Jahr zur Spitze der tschechischen Sprinter zu gehören, konnte dies aber wegen einer Verletzung nicht mehr bestätigen. Nun gewann der in den Farben der Familie Neslaník laufende Lexceed einen Ausgleich II über 1400 m.
Ein interessantes Hindernispferd scheint der von Bernd Nebel gezogene Lamum (Samum) zu sein. Der fünfjährige Wallach war schon Anfang Juni zweiter im Pardubitzer Zlatý pohár – Gold Cup und bestätigte nun unter Josef Bartos dieses Resultat mit einem weiteren zweiten Platz in der Großen Steeplechase von Most (4500 m, cca 11 600 Euro). Als zu stark erwies sich für ihn nur der Sieger des Hamburger Seejagdrennens Peintre Elusif (Elusive City) im Besitz von Dr. Jirí Charvát, der wieder mit Jan Faltejsek von hinterer Position ging und in der Zielgerade locker Lamum und Turdus (Montbard) passierte. Der vom Gestüt Idee gezüchtete Power Zar (Desert Prince) kam als vierter ins Ziel und scheint dieses Jahr ein anderes Rennen als die Große Pardubitzer anzusteuern.
Martin Cáp, Prag
