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Post aus Prag - Etzeaner Zuchterfolg im Klassiker

Queen of Beaufay cantert in den 1000 Guineas von Tschechien. www.galoppfoto.de - Petr Guth

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 718 vom Freitag, 13.05.2022

Man mag schon von dem einen oder anderen Trainingsquartier behaupten, dass derzeit die Stallform stimmt und dass man gut auf dem Posten gibt, aber die Siegesserie, die der Lokotrans-Stall des Besitzers Karel Jalový am vergangenen Sonntag in Bratislava erlebt hatte, war schon einmalig. Die von Lubos Urbánek trainierten Pferde gewannen mit Stalljockey Martin Laube nicht weniger als drei von den vier Top-Rennen des Tages inklusive der beiden Frühjahrsklassiker. Der im Újezd bei Boskovice in Mähren stationierte Stall demonstrierte einmal mehr, dass er in dieser Saison besonders gut im dreijährigen Jahrgang aufgestellt ist und scheint derzeit die Derbys in Tschechien, der Slowakei und der Schweiz im Visier zu haben. Die potentielle Hoffnung für das Deutsche Derby Conspirationist (Highland Reel) wurde zwar in dieser Woche als spätreifes Pferd aus dem Rennen genommen, doch das scheint im Kontext der aktuellen Erfolge nur eine Randnotiz zu sein.

Die slowakischen 1000 Guineas – Jarná cena kobýl (1700 m, 20.000 Euro) bestätigten den Eindruck, dass die einheimischen dreijährigen Stuten dieses Jahr schwächer sind. Die Winterkönigin Stratosferic (El Kabeir) musste sich mit dem fünften Platz zufrieden geben und das Rennen ging nach Tschechien. Einen sicheren Sieg holte sich die für 26 000 Euro bei BBAG gekaufte Shabana (Jukebox Jury) aus der Zucht des Gestüt Etzean. Unter Martin Laube schlug sie sicher um eine Länge die ebenfalls aus Tschechien angereiste Lassca (Aclaim) und Mustela (War Command). Die zweimal aus vier Starts siegreiche Shabana war zweijährig knapp geschlagen Zweite im Karlsbader Preis der Winterkönigin und soll nun voraussichtlich ins Tschechische Derby gehen. 

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Dasselbe Rennen ist das nächste Ziel auch für ihren Trainingsgefährten Darling In Pink (Outstrip), der für Lokotrans in den 2000 Guineas - Velká jarná cena (1700 m, 20.000 Euro) gewann. Der bisher ausschließlich in Bratislava laufende Hengst wurde von Martin Laube im richtigen Moment in Szene gebracht, um den vom Start führenden Quessigny (Recorder) noch abzufangen. Der vom Gestüt Ebbesloh gezogene Apollon (Soldier Hollow) bestätigte mit dem dritten Platz die Ambitionen, in der Jahrgangselite mitzumischen. 

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Und da dem Trainer Lubos Urbánek an diesem Tag beinahe alles gelungen ist, machte er mit dem Sieg von Brilliant Star (Sea The Stars) im Großen Mai-Preis (2400 m, 6000 Euro) den Hattrick auf höchster Ebene perfekt. Der vom Gestüt Westerberg gezogene und bei der BBAG für 70 000 Euro ersteigerte Sohn der Listensiegerin Bastille (Saddex) galt 2021 als große klassische Hoffnung, musste aber wegen einer Verletzung im Frühjahr eine Pause einlegen und verpasste die größten Dreijährigen-Rennen. Im Herbst wurde er in kleineren Rennen aufgebaut und schlug nun bei seinem Debüt gegen die Elite den Triple Crown-Sieger Arcturus (Fast Company) und den letztjährigen slowakischen Derbysieger Rabbit Red Jazz (Red Jazz). 

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Auch in Budapest wurden am letzten Wochenende die ersten beiden klassischen Rennen gelaufen. In den ungarischen 1000 Guineas – Hazafi Díj (1600 m, ca. 7.300 Euro) setzte sich die in vier Starts ungeschlagene Dariya (Anodin) unter ihrem Trainer Stanislav Georgiev durch. Die Stute des Stalles Sandrovo hatte 4 1/2 Längen Vorsprung auf die zweite Touchdown Pass (Raven’s Pass), gefolgt von Felicita Girl (Footstepsinthesand). 

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Hingegen in den 2000 Guineas - Nemzeti Díj (1600 m, ca. 10.500 Euro) wurde der haushohe Favorit, der aus der Zucht von Hubert Jacob stammende President (Tai Chi) nur Fünfter und musste seine erste Karriere-Niederlage hinnehmen. Mit dem Winterfavoriten Mágnás Miska (War Command) unter István Kozma gab es einen souveränen Sieger, 4 Längen hinter dem Schützling von Sándor Kovács holte sich Black Pepper (Caravaggio) das zweite Platzgeld vor Airburst (Charm Spirit) und dem besten Dreijährigen aus der ungarischen Zucht Golden Boy (Zazou). 

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Unter den älteren Meilern im Batthyány-Hunyady Díj (1600 m, ca. 7.800 Euro) hatte der Zweite aus dem letztjährigen Derby Eggi’s Choice (Fascinating Rock) keine große Mühe und gewann mit Stanislav Georgiev um 1 1/2 Längen vor den Stuten Simply The Best (Prometheus) und Light Blue Sky (Adaay). 

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Die beste dreijährige Stute in Tschechien heißt auch nach dem 1000 Guineas – Jarní cena klisen (1600 m, ca. 21.700 Euro) Queen Of Beaufay (Zarak). Die Stute des Stalles Pegas gewann nach dem Preis der Winterkönigin und dem Vorbereitungsrennen im April nun auch den ersten Frühjahrsklassiker, was bei weitem keine Überraschung war. Dass es in einem so imponierenden Stil passieren wird, haben aber nur wenige erwartet. Petr Foret fand der von Dalibor Török trainierten Stute eine optimale Position im Hintertreffen und als er Eingangs der Zielgerade den „Knopf“ drückte, konnte sich Queen Of Beaufay leicht vom restlichen Feld lösen. 6 Längen dahinter war Dally Top (Stormy Jail) die Beste vom Rest, den dritten Platz konnte Comming Pulse (Dragon Pulse) verteidigen. Die Siegerin ist das erste Fohlen, das im Haras de Beaufay im Besitz von Jirí Trávnícek geboren wurde und besitzt Nennungen für die Derbys in Prag und Bratislava. 

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Am letzten Sonntag begann auch die Saison in Pardubitz. Im Hauptrennen Úvodní cross country Koroka (4500 m, ca. 6.000 Euro) brillierte der von Jirí Charvát selbstgezogene Night Moon (Moonjaz). Der 6-jährige Sohn der Top-Hindernisstute Nostalgia (Jape) siegte unter Jan Faltejsek trotz Fehler am vorletzten Sprung leicht um 5 Längen vor einen weiteren jungen Star Chelmsford (Sunday Break) und Dajuka (Jukebox Jury). 

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Martin Cáp, Prag

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