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Post aus Prag - Deutscher Sieg in Ebreichsdorf, Überraschung in Warschau

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 636 vom Freitag, 18.09.2020

Es waren nicht die schönste und bestbesetzten Slowakische Oaks (2000 m, 8.000 Euro) aller Zeiten, aber sie haben immerhin stattgefunden, was in diesem schwierigen Jahr das Wichtigste ist. An einem Freitag und als nur sechster Renntag der aktuellen Saison in Bratislava. Am Ende gab es eine leichte Siegerin, denn die eigentlich kürzere Distanzen bevorzugende Barthesa (Alhebayeb) aus dem Stall des tschechischen Fußball-Managers Josef Dufek schaffte es mit Václav Janácek im Sattel nach einem optimalen Rennverlauf sich um 5 Längen abzusetzen. Die beste slowakische Stute Agata Christie (Sir Percy) musste sich mit dem zweiten Platz vor Medelin (Holy Roman Emperor) und Queen Opera (Jukebox Jury) zufriedengeben.

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Nur ein paar Tage später musste die slowakische Rennszene wieder feststellen, dass in den Corona-Zeiten nichts als sicher gilt. Wegen steigender Anzahl an positiven Fällen hatte die slowakische Regierung das Nachbarland Tschechien als rote Zone eingestuft. Wer aus Tschechien in die Slowakei kommt, muss entweder einen negativen Corona-Test vorlegen oder sich in die Quarantäne begeben. Da auf den bereits abgeschlossenen Starterlisten für den Samstag-Renntag in Bratislava ganze 60 Prozent der angegebenen Pferde tschechische Jockeys im Sattel hatten, kam man zum Entschluss, dass es für die meisten Teilnehmer nicht möglich wäre kurzfristig die neuen Bedingungen zu erfüllen und der Renntag wurde abgesagt.

In Ebreichsdorf fand am letzten Sonntag das 152. Österreichische Galopper-Derby (2200 m, 15.000 Euro) statt. Eher eine nostalgische Erinnerung, dass es in Österreich früher Galopprennen gegeben hatte, als ein richtiges Blaues Band, denn die einheimischen Ställe spielten am einzigen Galopp-Renntag des Jahres schon traditionell nur eine symbolische Rolle. Für den dritten Derbysieg des Stalles Salzburg für Besitzer Hans-Gerd Wernicke sorgte Kellahen (Wiesenpfad), den Andre Best bereits im Schlussbogen auf die Spitze schickte und in der kurzen Zielgeraden hielt sich der Schützling von Sárka Schütz ohne größere Probleme den Ungar Arktisz (Harbour Watch) und ein weiteres deutsche Pferd Furioso (Hurricane Run) vom Leib. William Mongil holte sich bei seinem Comeback mit Sir Polski (Polish Vulcano) den vierten Platz. 

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Das dritte klassische Rennen der letzten Tage in der Region war das polnische Nagroda St. Leger (2800 m, ca. 21 200 Euro), wo der als haushohe Favorit angetretene Derbysieger Night Thunder (Nathaniel) eine überraschende Niederlage kassierte. Der bereits gegen ältere Pferde siegreiche Night Tornado (Night Of Thunder) lauerte unter Stefano Mura in einem langsamen Rennen auf der zweiten Position und als in der Zielgeraden Night Thunder mit dem Angriff kam, konnte er diesen ohne Probleme abwehren und blieb um 1 3/4 Längen vorne. Dritter wurde Petit (Zanzibari). Der Sieger wird von Krzysztof Ziemianski für den Stall Tracja trainiert. 

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Hingegen die letztjährige Derbysiegerin Nemezis (Sea The Stars) hatte am letzten Warschauer Wochenende eine leichte Arbeit. Im fünfköpfigen Feld des Stutenrennens Nagroda SK Krasne (2200 m, cca 11.800 Euro) fand sie unter Tomás Lukásek keine Gegnerin und schlug leicht um 2 1/2 Längen Mary Elizabeth (Lawman) und Height Of Beauty (Youmzain).

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In Prag ging das bestdotierte Hürdenrennen Tschechiens Zlatý pohár EZ Praha (2400 m, cca 13.500 Euro) über die Bühne. Mit dem von Josef Vána jr. vorbereiteten Capivari (Yeats) siegte ein Pferd, das schon vierjährig auf Gd1-Ebene in Auteuil erfolgreich war. Der achtjährige Schimmel in den Farben der Scuderia Aichner SRL sorgte für ein siegreiches Comeback des längere Zeit verletzten Jockeys Josef Bartos. 3 1/2 Längen hinter ihm holte sich Dragon (Planteur) den zweiten Platz vor dem bis dahin auf tschechischen Boden ungeschlagenen Favoriten Anaking (Astarabad).

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Zeitgleich wurde in Wroclaw auch das größte polnische Hindernisrennen Wielka Wroclawska Nagroda Prezydenta Wroclawia (5000 m, ca. 45.000 Euro) gelaufen. Kurioserweise wurde der einzige polnische Starter gestrichen, und so war mit 10 Pferden dieses Jahr ein rein tschechisches Feld zu sehen. Mit der im Gestüt Karlshof geborenen 5-jährigen Stute Cosmic Magic (Kamsin) hat ein sehr interessantes Pferd gewonnen, dessen Namen man sich unbedingt merken sollte. Die von Radim Bodlák in Mähren trainierte Stute siegte mit dem Schweden Niklas Lovén leicht um 2 1/2 Längen vor Reki (Look Honey) und dem Sieger des Rennens von 2018 Sztorm (Enjoy Plan) und blieb auch in ihrem dritten diesjährigen Start ungeschlagen.

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Martin Cáp, Pra

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