Drucken Redaktion Startseite

Post aus Prag - Deutsche Zucht dominiert in slowakischen Klassikern

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 632 vom Freitag, 21.08.2020

Am letzten Sonntag war es endlich so weit. Die slowakischen Guineas in Bratislava gingen mit einer dreimonatigen Verspätung über die Bühne und beide wurden von Pferden aus deutscher Zucht gewonnen. Die aus dem Gestüt Paschberg stammende Eternity (Power) aus dem Stall Lokotrans schaffte sogar ein bemerkenswertes Double, als sie nach den tschechischen 1000 Guineas die slowakischen 2000 Guineas “Velká jarná cena” (1700 m, 8.000 Euro) gewonnen hatte. Eine Leistung, die vor ihr nur ihre Stallkollegin Brittany (Mujahid) im Jahre 2011 schaffte.

Die von Lubos Urbánek trainierte Stute wurde diesmal von Martin Laube geritten und ging wieder Start - Ziel. Lange sah es nach einer relativ souveränen Vorstellung aus. Dann kam aber in der kurzen Zielgeraden von Bratislava Troop Commander (War Commander) in Schwung und der erst zum zweiten Mal in der Region laufende Hengst des Stalles Meridian näherte sich mit jedem Galoppsprung. Eternity konnte sich um einen Hals ins Ziel retten, um weitere 4 1/2 Längen folgte auf dem dritten Platz der Österreicher Hadewin (Hunter’s Light), der wegen einer positiven Dopingprobe um seinen Sieg im klassischen Trial kam. Die Siegerin soll nun in deutschen Stutenrennen laufen. 

Klick zum Video

 Im als Jarná cena kobýl gelaufenen 1000 Guineas (1700 m, 8.000 Euro) ging die Winterkönigin Queen Opera (Jukebox Jury) aus der eigenen Zucht von Pavel Vigas an den Start, am Ende gab es aber einen ungarischen Sieg. Die zuletzt in Budapest nicht unbedingt überzeugende Centa (Reliable Man) setzte sich unter Tomás Lukásek sicher um eine Länge vor Heroina (Move Your Vision) und Queen Opera durch. Die von Dagmar Silvia Alscher gezogene Centa wird von Gábor Maronka für den hocherfolgreichen Stall Álmódó trainiert. 

Klick zum Video

Einen überraschenden Sieger hatte das letzte tschechische Derby-Trial “Großer Juni Preis” (2200 m, ca. 5700 Euro) in Prag, wo der bisherige Favorit des Blauen Bandes Rate (Reliable Man) seine erste einheimische Niederlage kassierte und nur Dritter wurde. In einem relativ nervösen Rennen war das Tempo um einiges schneller als man erwartet hatte und in der Zielgeraden kamen die beste Pferde von hinten. Den Sieg holte sich der stark steigerte Markoni LP (Glavalcour) mit Petr Foret, ein in Serbien geborene Hengst, der im Winter als Belgrader Winterfavorit zu Trainer Václav Luka kam und im Juli für das am 6. September gelaufene Tschechische Derby nachgenannt wurde.

Mit dem zweiten Platz steigerte seine Derby-Chancen auch der im Gestüt Wittekindshof geborene Swinging Thomas (Dylan Thomas). Der Sohn von Saldenschwinge war im vorigen Monat Zweiter in einem Münchener Ausgleich IV und mehr als die Steherqualitäten war bisher seine Klasse offen. Am Sonntag schlug er um 1 1/2 Längen den klassischen Sieger Rate und sollte sich noch weiter verbessern. 

Klick zum Video

Im Prager Rahmenprogramm machte die vierjährige Tularka (Toronado) aus dem Stall der Fußball-Managers Josef Dufek ihren diesjährigen Hattrick perfekt. Nach zwei Erfolgen in Karlsbad siegte sie unter David Liska  leicht auch im Stutenrennen Nora Jeane-Preis (1600 m, ca. 5.700 Euro). 3 1/2 Längen hinter ihr lieferte eine weitere starke Leistung die von der Familie Berthier gezogene und trainierte Pray For Paris (Next Desert) vor South Captiva (Holy Roman Emperor). 

Klick zum Video

Martin Cáp, Prag

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90