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Post aus Prag - Ange Guardian gewinnt erneut die Pardubitzer Qualifikation

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 629 vom Freitag, 31.07.2020

Das Slowakische Derby spielte im osteuropäischen Raum immer eine ähnliche Rolle wie das irische Pendant im englischen Rennsport. Es war eine Art Revanche-Partie, die im Hochsommer einen guten Vergleich von Dreijährigen aus mehreren Ländern lieferte. Es gab sogar Zeiten – in den 90er Jahren – als in Bratislava die besten aus Slowakei, Tschechien, Österreich und Ungarn zusammenkamen. Vor allem in der Ära des Direktors JUDr. Marián Surda gab es immer wieder auch Gäste (und Sieger) aus Deutschland. In den letzten Monaten wurden immer wieder Gerüchte laut, dass es in der Corona-Saison kein Slowakisches Derby geben wird, nun kommen aber aus Bratislava doch bessere Nachrichten.

Wie die Tageszeitung Šport berichtete hat das Landwirtschaftsministerium nach langen Verhandlungen und mehreren Initiativen von Besitzern und Züchtern dem Rennsport weitere Unterstützung versprochen. Ein halbes Jahr nach der bereits gezahlten Summe 800 000 Euro wird der Dachverband Závodisko Bratislava noch weitere 400 000 Euro vom Staat bekommen. Das ist zwar insgesamt weniger als die im letzten Jahr ausgezahlten 1,45 Millionen Euro, aber laut Šport sollte es 7 oder 8 neue Renntage mit klassischem Programm ermöglichen. Die Ausschreibungen sollen demnächst veröffentlicht werden, das Derby selbst könnte Ende September gelaufen werden.

Im selben Monat, konkret am 13. September, wird auch das mit 15 000 Euro dotierte 152. Österreichische Galopper-Derby in Ebreichsdorf über die Bühne gehen. Unter den 25 Nennungen stammen nur zwei – Fidelius (Poseidon Adventure) und Hadewin (Hunter’s Light) – von den einheimischen Ställen. Der Rest kommt aus Deutschland, Tschechien, Bulgarien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn. Unter den acht deutschen Nennungen sind Kellahen (Wiesenpfad), Furioso (Hurricane Run) oder Sir Polski (Polish Vulcano).

Einer von den besseren Siegern des Ebreichsdorfer Derbys, der inzwischen 6-jährige Black Canyon (Manduro), bestätigte am vergangenen Sonntag in Karlsbad seine derzeitige Form. Der von Cestmír Olehla für den Stall Pegas trainierte Hengst gewann unter Milan Zatloukal leicht den Preis der Stadt Karlsbad (2000 m, ca. 5.100 Euro). 2 1/4 Längen hinter dem Favoriten belegte den zweiten Platz die in Polen erworbene Imsexaandiknowit (Canford Cliffs) vor dem dieses Jahr gesteigerten Royal Town (Wootton Bassett). Der vor einem Monat in Most souveräne Portorikos (Intense Focus) wurde nur Sechster. 

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Die zweite Qualifikation für die Große Pardubitzer hatte ein sehr übersichtliches Feld und in der Zielgeraden machten zwei deutsch gezogene Pferde aus dem Training von Josef Vána den Sieg unter sich aus. Der inzwischen schon 12-jährige Ange Guardian (Banyumanik) aus der Zucht von Susanne und Jürgen Kleibömer sah unter Jirí Kousek bereits wie der sichere Sieger aus, aber dann kam noch der aus dem Gestüt Fährhof stammende Sottovento (Fastnet Rock) mit einem Schlussakkord und der Favorit konnte sich um einen Hals ins Ziel retten. Dritter wurde Lombargini (Enjoy Plan) vor Stretton (House Rules). 

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Für Ange Guardian war es bereits der fünfte Qualifikationssieg, außer Trezor war in der modernen Ära kein Pferd in diesen Rennen erfolgreicher. In der Großen Pardubitzer selbst schaffte er die eine oder andere Platzierung, die Distanz 6900 Meter ist ihm aber bereits zu lang. Auch für Sottovento scheint das größte Hindernisrennen der Saison durchaus eine Option zu sein. „Er hat uns schon etwas überrascht, aber genügend Potential hat er ja dafür,“ meinte Josef Vána nach dem Rennen.

In Budapest kam Overdose zu einem weiteren Erfolg auf der höchsten Leistungsebene. Seine fünfjährige Tochter Aurora Borealis (Overdose) holte sich unter Csenge Suták das Dióspusztai Díj (2000 m, ca. 3.800 Euro), wo sie in einem langsamen Rennen knapp den vierjährigen Gunsmoke (Dalakhani) schlug. Auf den weiteren Plätzen kamen der einstige Derbysieger Kilword (Thousand Words) und die inzwischen für serbische Interessen laufende Köln (Jukebox Jury) ins Ziel. 

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Martin Cáp, Prag

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