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Post aus Prag - Anaking geht in Rente, Timemaster wieder stark

Anaking unter Jan Faltejsek im Prager Führring. Foto: Martin Cap

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 643 vom Freitag, 06.11.2020

Eines der besten tschechischen Hindernispferde der letzten Jahre, Anaking (Astarabad), hat seine Karriere beendet. Der 10-jährige Wallach, der vor vier Jahren vom Besitzer Jirí Charvát in Frankreich erworben wurde und in den Training von Stepanka Mysková und später Pavel Tuma wechselte, war in seiner Klasse ein Phänomen. In Steeplechase und Hürdenrennen blieb er fast vier Jahre auf tschechischen Boden ungeschlagen. Außerdem holte er sich das Premio Gran Corsa Siepi di Milano (Gd1) und vor zwei Jahren war er auch in Bad Harzburg siegreich. Insgesamt konnte er 12 von seinen 39 Starts gewinnen und erreichte fast 300.000 Euro an Gewinnsummen. Nach einer ernsten Verletzung 2017 in Auteuil war er lange in Rekonvaleszenz und wurde später vor allem in Pardubitz eingesetzt. Noch in der aktuellen Saison gewann er im Pardubitzer „Zlatý pohár“ (Goldpokal) und Zar zweiter auf Graded1-Ebene in Pisa.

Nach zwei Niederlagen im Herbst hatte man sich nun entschlossen, den populären Wallach in die Rente zu schicken. Aus dem mährischen Stall von Pavel Tuma wechselt er nun ins böhmische Zbraslavice, wo in der Nähe der Firma seines Besitzers ein kleiner Freizeitstall für Ex-Rennpferde existiert. Der ehemalige Präsident des tschechischen Jockey Clubs Jirí Charvát kümmert sich um viele ehemalige Stars seines Rennstalles. Einige von ihnen stehen direkt in Zbraslavice, zahlreiche weitere sind an verschiedene Pferdefreunde verpachtet und der Besitzer beteiligt sich an den Kosten für ihren Lebensunterhalt. Das ist zum Beispiel der Fall des Gr.3-Siegers Trip To Rhodos (Rail Link) oder des inzwischen 25-jährigen Siegers der Großen Pardubitzer 2006 Decent Fellow (Esclavo).

In Warschau ging diesmal nur ein Renntag über die Bühne. Der 2000 Guineas-Sieger und Dritte aus dem Derby Timemaster (Mukhadram) zeigte einmal mehr, dass er zu den besten Dreijährigen in Osteuropa gehört. Drei Wochen nach dem Erfolg im Nagroda Mosznej holte er sich auch das Nagroda Criterium (1300 m, ca. 11.600 Euro) für zweijährige und ältere Pferde. Der Schützling von Krzysztof Ziemianski aus dem Stall Carramba II musste diesmal aber bis ins Ziel kämpfen. Der um ein Kilo mehr tragende Caresser (Planteur) kam bis an eine Nasenlänge heran, dem dritten Umberto Caro (Stormy River) fehlten weitere 3 Längen. Die einzige Zweijährige im Rennen, die Stute Wedding Ring (Holy Roman Emperor) schaffte es auf den vierten Rang.

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Einen eindeutigen Sieger hatte das traditionelle Steher-Rennen Nagroda Sac-a-Papier (3200 m, ca. 8.900 Euro). Auf der weichen Bahn lief in der Zielgeraden der Dreijährige Hipop de Loire (American Post) aus dem Training von Adam Wyrzyk allen davon und schlug die Favoritin Height Of Beauty (Youmzain) um 17 Längen. Dritter wurde Montero (Motivator).

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Die letztjährige ungarische Derbysiegerin Golden Sea (Born To Sea) kehrte nach dem zweiten Platz im Kincsem Díj wieder auf die Siegerstraße zurück. In der Endphase des Gróf Széchenyi István Emlékverseny (2000 m, ca. 8.400 Euro) musste sie sich allerdings unter ihrem Trainer Stanislav Georgiev als haushohe Favoritin strecken, um eine andere Vierjährige Streif (Dream Ahead) zu schlagen. István Kozma sah mit Streif fast schon wie der Sieger aus, aber die vom letzten Platz kommende Golden Sea zeigte in den letzten 200 Metern einen starken Speed und konnte die Außenseiterin kurz vor dem Ziel noch abfangen. Die beste Dreijährige in einem der größten Stutenrennen der Budapester Saison war Blush Bird (Champs Elysees) auf dem dritten Platz.

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Martin Cáp, Prag

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