Bestes spätsommerliches Wetter, guter Sport, da war die Grafenberger Rennbahn in Düsseldorf mit 10.000 Zuschauern hervorragend gefüllt, zum letzten Renntag der Saison. Knapp 200.000 Euro wurden ungesetzt, eine deutliche Steigerung gegenüber dem korrespondierenden Renntag des Vorjahres. Und es gab mit Peace in Motion eine Siegerin im 98. Großen Preis der Landeshauptstadt (Gr. III, 1.700m, Dotierung 55.000 Euro), die alles andere als unmöglich war. Besitzer Christoph Berglar aus Köln hatte sich kurzfristig zu einer nachträglichen Nennung entschlossen und hatte richtig gelegen. Mit dem Franzosen Anthony Crastus im Sattel setzte sich die Vierjährige gegen den englischen Gast Crazy Horse durch, der höher eingeschätzte Vorjahressieger Millowitsch wurde hinter Degas nur Vierter.
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Das Team von Peace in Motion musste allerdings noch ein paar bange Momente überstehen, denn die Stute kam in der Zielgeraden Crazy Horse schon etwas ins Gehege. „Sie hat aber doch am Ende sehr leicht gewonnen“, meinte Crastus, „die Behinderung war sicher nicht entscheidend.“ Gut möglich, dass Peace in Motion am Ende des Jahres den Stall ihres Kölner Trainers Waldemar Hickst verlassen wird, sie ist auf einer Auktion im Dezember in Frankreich angemeldet. „Ein sehr gutes Pferd, leider war sie gesundheitlich nicht immer auf dem Posten“, meinte Hickst, „es wäre schon schade, wenn sie verkauft wird.“
Das zweite sportliche Highlight des Tages war der RaceBets Winterkönigin-Trial, mit immerhin 25.000 Euro dotiert. Und am Ende waren zwei Stuten vorne, die möglicherweise im kommenden Jahr in den klassischen Rennen in Grafenberg eine Rolle spielen werden: Akribie gewann vor Sharoka, beide gehören dem Kölner Gestüt Röttgen, beide werden von Markus Klug trainiert. Adrie de Vries, erster Jockey am Klug-Stall, hatte sich für Sharoka entschieden. Die sah auch die gesamte Zielgerade herunter wie die Siegerin aus, wurde aber im letzten Galoppsprung noch von ihrer Trainingsgefährtin abgefangen, auf der Maxim Pecheur gut aufgepasst hatte. „Es ist schon ärgerlich, wenn man so knapp verliert, aber zumindest ist der Sieg im Stall geblieben“, kommentierte de Vries.
Gute Pferde dürfte man in den ersten beiden Rennen des Tages gesehen haben, hier waren Zweijährige mit Perspektive für das kommende Jahr am Start. Gleich zu Beginn im Preis des Renaissance Düsseldorf-Hotel setzte sich Ramazotti aus dem Stall von Trainer Andreas Wöhler aus Gütersloh durch, „von dem werden wir noch mehr sehen“, meinte dieser, „er läuft jetzt in einem 200.000-Euro-Rennen in Baden-Baden.“ Etwas mehr Geld als es in Düsseldorf zu gewinnen gab.
Dreißig Minuten später gewann Quian für Trainer Peter Schiergen aus Köln im Frankenheim Alt-Pokal, ein Pferd, das eine Nennung für das IDEE 150. Deutsche Derby in Hamburg im kommenden Jahr hat. „Bis dahin ist es noch ein langer Weg“, wiegelte Schiergen ab. Besitzer Arend Oetker hat das Derby immerhin schon vor einigen Jahren gewonnen, mit Lucky Speed. Der Unternehmer hat zwar stets das eine oder andere Pferd im Training, auf einer Rennbahn ist er aber erstaunlicherweise noch nie gesichtet worden, selbst beim Derbysieg nicht. Andrasch Starke saß im Sattel, einer von zwei Siegen des achtfachen Deutschen Meisters, der auf dem besten Weg zu einem neuen Titel ist.