Pastorius eingegangen
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TurfTimes:
Im Alter von erst 14 Jahren ist im Haras de la Hetraie in Frankreich der einstige Derbysieger Pastorius (Soldier Hollow) eingegangen. Er litt bereits seit einigen Wochen an einer seltenen Lungenfibrose, konnte schon bei der “Route des etalons” den Interessenten nicht mehr gezeigt werden. Pascal Noue, der Hetraie-Besitzer, sprach von einem großen Verlust, zumal die ersten französischen Jahrgänge von Pastorius bereits sehr gut eingeschlagen sind.
Gezogen von Franz von Auersperg und Florian Haffa trainierte ihn Mario Hofer für Auerspergs Stall Antanando. Zweijährig siegte er im Herzog von Ratibor-Rennen, konnte das dreijährig aus diversen Gründen bei den ersten Starts noch nicht bestätigen. Doch seine große Stunde schlug im Deutschen Derby (Gr. I), das er als 321:10-Außenseiter nach einem starken Ritt von Terry Hellier gegen den hohen Favoriten Novellist (Monsun) gewann. Dabei wollte ihn Franz von Auersperg schon abmelden, da er im 14köpfigen Feld aus der äußersten Box starten musste. Es folgten Siege im Großen Dallmayr-Preis (Gr. I) und Preis der Deutschen Einheit (Gr. I), aber auch ein respektabler vierter Platz in den von Frankel (Galileo) gewonnenen Champion Stakes (Gr. I). Vierjährig lief er nur noch dreimal, gewann dabei unter Olivier Peslier den Prix Ganay (Gr. I).
Pastorius wurde im Gestüt Fährhof aufgestellt, dort stand er zwischen 2014 und 2017. Er wurde dann nach Frankreich verkauft, wo er in Hetraie vornehmlich in der Zucht von Hindernispferden aktiv und bei den Züchtern sehr populär war. Auf der Flachen hat er bisher vier Gr.-Sieger gebracht, Dalika, Gr. I-erfolgreich in den den USA, dazu Riocorvo, Parol und Master Bloom, von seinen noch jungen Hindernispferden war die aus einer Bona-Stute stammende Zenta gerade Dritte im Triumph Hurdle (Gr. I) in Cheltenham.
Als Pastorius 2014 ins Gestüt kam, war er einer von vier Gr. I-Siegern, die in jenem Jahr in Deutschland aufgestellt wurden. Neben ihm waren es noch Dabirsim (Hat Trick), Maxios (Monsun) und Reliable Man (Dalakhani), von denen keiner mehr im Land ist. Nur einer hat bisher keinen Gr. I-Sieger gebracht, Dabirsim, für den zwischenzeitlich allerdings die höchste Decktaxe verlangt wurde: Sie betrug 2018 30.000 Euro. Dafür deckte er damals im Haras de Grandcamp 185 Stuten.