Drucken Redaktion Startseite

Noch ein Hills hört auf

Kündigt Karriereende an: Michael Hills - hier nach seinem vorletzten Gr I-Sieg im Juni 2010 in Ascot. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Turf aktuell

TurfTimes: 

Ausgabe 237 vom Donnerstag, 18.10.2012

Rennsportfamilien sind keine Seltenheit, dennoch ist die englische Familie Hills schon mehr als eine „normale“ Rennsportfamilie. Clangründer Barry Hills (75), erfolgreicher Trainer mit mehr als 3000 Siegen bis zu seinem Rückzug aus dem aktiven Geschäft im August des Vorjahrs, gab die Vollblut-Leidenschaft an alle fünf Söhne aus zwei Ehen weiter. Dabei sorgten die beiden 49jährigen Zwillingsbrüder Richard und Michael Hills als langjährig erfolgreiche Jockeys für Furore. Nachdem der 10 Minuten jüngere Richard Ende März am Tag des Dubai World Cups seine Reitstiefel an den Nagel hängte, folgte nun der ältere Zwillingsbruder Anfang der Woche mit der Ankündigung, dass auch er am Ende der Saison seine Karriere beenden wird.

Der seit 1979 im Rennsattel aktive Michael kann auf mehr als 2000 Siege, davon 148 auf Gruppe-Level, zurückblicken. Bereits als Lehrling gelang ihm 1983 der Gewinn des britischen Lehrlingschampionats. Die 90er Jahre waren seine besonders erfolgreiche Zeit, in die auch sein größter Triumph im englischen Derby des Jahres 1996 mit dem von William Haggas trainierten Shaamit fiel. Im selben Jahr gelang ihm auch in den King George mit Pentire der Erfolg. Rückschauend bezeichnete er den klein geratenen Be My Guest-Sohn, mit dem er auch die Irish Champion Stakes gewonnen hatte, als das beste Pferd, das er je unter dem Sattel hatte.

Clangründer Barry Hills - mittlerweile im Ruhestand - sorgt auf der Rennbahn in York für großes Medieninteresse und neues Grün: www.galoppfoto.de - John James ClarkClangründer Barry Hills - mittlerweile im Ruhestand - sorgt auf der Rennbahn in York für großes Medieninteresse und neues Grün: www.galoppfoto.de - John James Clark

Nachfolger im Trainingsstall seines Vaters: Charles Hills. www.galoppfoto.de - Frank SorgeNachfolger im Trainingsstall seines Vaters: Charles Hills. www.galoppfoto.de - Frank SorgeJockey Richard Hills stieg im März endgültig aus dem Rennsattel. www.galoppfoto.de - Frank SorgeDer jüngere Richard war der internationaler orientiertere Jockey unter den beiden Zwillingen, doch auch Michael gelangen Erfolge jenseits der Heimat. Sein Name findet sich in den Siegerlisten französischer, italienischer, spanischer und schwedischer Rennen genauso wie auch in Dubai, Hongkong und Kanada, wo er im September 2010 mit dem Abdullah-Hengst Redwood den letzten seiner insgesamt 32 Gruppe I-Triumphe feiern konnte. Auch in Deutschland konnte Michael Hills in den 90er Jahren insgesamt vier Gruppe-Treffer landen. Zwei davon, einer mit dem Ullmann-Hengst Owington im Zukunfts-Rennen 1993 und der andere mit Docksider in der Badener Meile 1999, fanden auf der Rennbahn Iffezheim statt. Mit Crimson Tide gewann er zudem 1997 den Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf und mit Docksider in 1999 in Hoppegarten die Berlin- Brandenburg-Trophy, beides Rennen auf Gruppe II-Niveau, ein Erfolg auf Gruppe I-Ebene blieb ihm auf einer deutschen Rennbahn versagt.

Michael hatte bis zum Rücktritt von Vater Barry aus dem Trainerberuf die Rolle des Stalljockeys am väterlichen Erfolgsquartier inne. Auch bei dessen Nachfolger blieb er in dieser Rolle, wobei dies auch gut zur Tradition des Familienclans passte, schließlich handelte es sich dabei um Charles Hills, seinen jüngeren Halbbruder.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90