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Nichts zu holen für Chopin und Ideal in Ascot

Die Gesichter sprechen Bände - Jockey Jamie Spencer nach dem Rennen mit Chopins Besitzer Fahad al Thani (rechts) und Trainer Andreas Wöhler. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

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Turf aktuell

Vermutlich waren die Tercentenary Stakes (Gruppe III, 2012m, ca. 87.500€) bis zum vergangenen Juni nur einem kleinen Kreis von Turf-Experten in Deutschland überhaupt bekannt, auch wenn ein solches Rennen auf der Mitteldistanz für den Derby-Jahrgang schon länger im Juni auf der englischen Rennbahn in Ascot gelaufen wurde. Seit 2002 hat es seine Heimat im Rahmenprogramm des dritten Meetingstages bei der Royal Ascot Woche gefunden und wird seit 2011 auf Gruppe III-Level entschieden. Im vergangenen Jahr markierte der Sieg des Schlenderhaners Energizer den ersten deutschen Erfolg bei der Royal Ascot Woche, so dass diese Prüfung stets einen besonderen Platz in den deutschen Turf-Annalen einnehmen wird.

In diesem Jahr schickten sich gleich zwei deutsche Vertreter an, in Energizers Fußstapfen treten zu wollen. Der nach seinem 7. Platz im englischen Derby in der Distanz zurückgehende Chopin aus dem Gütersloher Quartier von Andreas Wöhler und der von Besitzertrainer Ferdinand Leve nach Ascot entsandte Ideal wollten dieses Rennen endgültig zur Domäne der Deutschen machen. Es blieb letztlich beim Versuch, im Rennen war nur wenig von beiden zu sehen, eine deutsche Titelverteidigung lag nie im Bereich des Möglichen.

Der als extremer 670:10 Außenseiter ins Rennen gegangene Ideal (Andrasch Starke) war im vorderen Mittelfeld postiert, musste jedoch schon früh bemüht werden und endete abgeschlagen als Vorletzter. Der mit größeren Hoffnungen gesattelte Chopin (Jamie Spencer) hatte in der Zielgerade allerdings auch keinen Moment, ließ jeglische Beschleunigung vermissen und konnte nicht in den Kampf um Sieg und Plätze eingreifen. Durch den 7. Platz im englischen Derby ist ihm kein Zacken aus der Krone gefallen, doch ein 7. Platz in diesem Gruppe III-Rennen zeigte dem nach seinem Erfolg im Busch-Memorial schon in den Vollbluthimmel gelobten Santiago-Sohn Grenzen auf, die seine Stellung im deutschen Derby-Jahrgang nun doch etwas in Frage stellen.

Den Sieg holte sich mit fulminantem Speed der von John Gosden für Khalid Abdullah vorbereitete Remote, den Ryan Moore förmlich durch’s Feld fliegen ließ. Knapp eine Länge hinter dem bei seinem ersten Auftritt auf Gruppe-Parkett klar favorisierten Dansili-Sohn blieb für den aus Frankreich angereisten Aga Khan-Vertreter Shikarpour (Christophe-Patrice Lemaire) daher nur der 2. Platz vor dem sich lange an der Spitze behauptenden Dritten der britischen 2000 Guineas Van Der Neer (Richard Hughes), der sich nach dem Flop in den irischen 2000 Guineas diesmal wieder von weit besserer Seite zeigte.

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