TurfTimes:
Ausgabe 792 vom Freitag, 03.11.2023
Relativ unverändert sind die Decktaxen von Darley für 2024 gegenüber dem Vorjahr. Rauf geht es nur bei Blue Point (Shamardal), dem designierten Champion der Hengste mit dem ersten Jahrgang, und Too Darn Hot (Dubawi), Vater bei den jetzt Zweijährigen von bisher vier Gr.-Siegern. Die bereits bekannten Neulinge sind dabei, nicht mehr aufgeführt werden gegenüber dem Vorjahr Postponed (Dubawi), der in die NH-Zucht wechselt, sowie Profitable (Invincible Spirit) und Ribchester (Iffraaj).
Darley-Decktaxen 2024
Dalham Hall Stud/GB
Hengst | Taxe 24 | Taxe 23 |
Dubawi (Dubai Milliennium) | £350.000 | £350.000 |
Too Darn Hot (Dubawi) | £65.000 | £40.000 |
Palace Pier (Kingman) | £45.000 | £50.000 |
Pinatubo (Shamardal) | £35.000 | £35.000 |
Modern Games (Dubawi) | £30.000 | neu |
Farhh (Pivotal) | private | private |
Cracksman (Frankel) | £17.500 | £17.500 |
Triple Time (Frankel) | £10.000 | neu |
Harry Angel (Dark Angel) | £10.000 | £12.500 |
Iffraaj (Zafonic) | £10.000 | £15.000 |
Masar (New Approach) | £10.000 | £14.000 |
Perfect Power (Ardad) | £10.000 | £15.000 |
Territories (Invincible Spirit) | £10.000 | £10.000 |
Kildangan Stud/IRL
Night of Thunder (Dubawi) | €100.000 | €100.000 |
Blue Point (Shamardal) | €60.000 | €35.000 |
Teofilo (Galileo) | €30.000 | €30.000 |
Ghaiyyath (Dubawi) | €25.000 | €25.000 |
Native Trail (Oasis Dream) | €17.500 | neu |
Space Blues (Dubawi) | €16.000 | €16.000 |
Earthlight (Shamardal) | €15.000 | €15.000 |
Naval Crown (Dubawi) | €10.000 | €15.000 |
Raven's Pass (Elusive Quality) | €7.500 | €7.500 |
Haras du Logis/FR
Victor Ludorum (Shamardal) | €15.000 | €15.000 |
Cloth of Stars (Sea the Stars) | €5.000 | €7.000 |
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Die Decktaxe von Sea the Moon (Sea the Stars) wird im kommenden Jahr im Lanwades Stud nahe Newmarket von 25.000 auf 32.500 Pfund erhöht. Der designierte Deutsche Deckhengst-Champion 2023 ist Vater von jetzt 17 Gruppe-Siegern, in Deutschland sorgten vergangenes Jahr der Derby-Sieger Fantastic Moon, die Diana-Siegerin Muskoka sowie Assistent und Kassada für große Erfolge. In diesem Frühjahr deckte er in Lanwades 140 Stuten. Bei Study of Man (Deep Impact), aus dessen erstem Jahrgang Deepone Gruppe I-Sieger ist, bleibt es bei 12.500 Pfund, Bobby's Kitten (Kitten’s Joy) deckt für 5.000 Pfund.
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Eigentlich war für Paddington (Siyouni) an diesem Wochenende noch ein Start im Breeders’ Cup vorgesehen, doch wegen einer Infektion der Atemwege musste er passen. Coolmore hat jetzt bekannt gegeben, dass der Dreijährige seine Rennlaufbahn beendet hat, er wird im kommenden Frühjahr eine neue Karriere als Deckhengst beginnen.
420.000 Euro kostete der von der Wildenstein-Familie gezogene Hengst als Jährling bei Arqana. Zweijährig lief er nur zweimal, gewann im Oktober auf dem Curragh. In dieser Saison legte er eine beeindruckende Serie hin, siegte sechsmal in Folge, beginnend mit einem Handicap in Naas. Er war dann u.a. in den Irish 2000 Guineas (Gr. I), den St. James’s Palace Stakes (Gr. I), in den Eclipse Stakes (Gr. I) und den Sussex Stakes (Gr. I) erfolgreich. Die Pause dann zum Juddmonte International (Gr. I) war mit zwei Wochen wohl doch zu kurz, er wurde im vierköpfigen Feld nur Dritter, konnte dann auch jüngst in den Queen Elizabeth II Stakes (Gr. I) in Ascot auf für ihn zu aufgeweichten Geläuf nichts bewegen. Seine Mutter Modern Eagle (Montjeu) war Listensiegerin in Saint-Cloud, sie ist Schwester der Listensiegerin Mighty Blue (Authorized).
Ein weiterer Coolmore-Neuzugang ist The Antarctic (Dark Angel), der in der Dependance Castlehyde Stud aufgestellt wird. Er hat im vergangenen Jahr den Prix de Cabourg (Gr. III) in Deauville und dieses Jahr in Naas die Lacken Stakes (Gr. III) über jeweils 1200 Meter gewonnen, war zudem mehrfach Gr. I-platziert. Er ist ein rechter Bruder des mehrfachen Gr. I-Siegers Battaash, einem der besten 1000-Meter-Pferde der jüngeren Vergangenheit, der allerdings bereits frühzeitig zum Wallach befördert wurde.
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Der Shadwell-Hengst Mutasaabeq (Invincible Spirit) wird im kommenden Jahr im National Stud im englischen Newmarket zu einer Decktaxe von 6.500 Pfund aufgestellt. Bei 17 Starts hat der fünf Jahre alte Hengst für Trainer Charlie Hills sieben Rennen gewonnen, darunter zweimal die Joel Stakes (Gr. II) und die Sandown Mile (Gr. II), in drei Gruppe-Rennen war er platziert. Der aus eigener Zucht stammende Hengst ist ein Sohn der Coronation Stakes (Gr. I)- und 1000 Guineas (Gr. I)-Siegerin Ghanaati (Giant’s Causeway), Schwester des Gr.-Siegers und Deckhengstes Mawatheeq (Danzig) aus der direkten Linie der Cracks Nayef (Gulch), Nashwan (Blushing Groom) und Unfuwain (Northern Dancer).
Relativ unverändert bleibt die Situation bei seinen Boxennachbarn. Der großartige Steher Stradivarius (Sea the Stars) wird in seinem zweiten Jahr weiterhin für 10.000 Pfund angeboten. 103 Stuten hat er im Frühjahr gedeckt. Die Decktaxe von Time Test (Dubawi) wurde von 15.000 Pfund, für die er 66 Stuten gedeckt hat, auf 8.500 Pfund heruntergesetzt, in Australien hatte er dieses Jahr eine Reihe von besseren Pferden auf der Bahn.
Lope Y Fernandez (Lope de Vega) war auch in seinem zweiten Jahr im Gestüt sehr populär. 2022 deckte der Gr.-Sieger über 1200 Meter 127 Stuten, dieses Frühjahr waren es 140, die Decktaxe bleibt mit 8.500 Pfund unverändert. In den Katalogen von Goffs und Tattersalls sind für die anstehenden Auktionen fünfzig Fohlen von ihm aufgeführt. Komplettiert wird das Deckhengst-Quintett im National Stud von dem Flieger Rajasinghe (Choisir), der bei bisher 23 Nachkommen auf der Bahn zwölf Sieger gestellt hat. Es bleibt bei ihm bei einer Taxe von 3.000 Pfund.
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Ein zweiter neuer Shadwell-Hengst ist Mostahdaf (Frankel), der am Samstag im Breeders’ Cup Turf (Gr. I) seinen letzten Start absolvieren wird. Er wird anschließend eine Box im Beech House Stud unweit von Newmarket beziehen, ein Shadwell gehörendes Gestüt, das nach einem Umbau jetzt auch als Hengststation genutzt werden soll. Der von den Gosdens trainierte fünf Jahre alte Mostahdaf hat sich in diesem Jahr enorm steigern können, er war bei seinen jüngsten Starts in den Prince of Wales’s Stakes (Gr. I) und im Juddmonte International (Gr. I) erfolgreich. Er ist ein Bruder der Sun Chariot Stakes (Gr. I)- und Falmouth Stakes (Gr. I)-Siegerin Nazeef (Invincible Spirit).
In die Hindernispferdezucht geht es für den Epsom Derby (Gr. I)-Zweiten Mojo Star (Sea the Stars), der eine Box im Whytemount Stud in Irland beziehen wird. Der Fünfjährige, den Richard Hannon für Amo Racing trainiert, konnte 2022 und 2023 nur jeweils einmal herausgebracht werden, vergangenes Jahr war er Zweiter im Ascot Gold Cup (Gr. I), diesen Rang belegte er auch dreijährig im Doncaster St. Leger (Gr. I).
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Der führende Hindernis-Deckhengst No Risk At All (My Risk) führt mit einer Decktaxe von 20.000 Euro die Liste der Hengste im Haras de Montaigu in Frankreich an. Er hatte im Frühjahr gesundheitliche Probleme, weswegen er 2024 nur ein limitiertes Buch decken wird. Mit Beaumec de Houelle (Martaline) und Flintshire (Dansili) stehen dort zwei weitere Hengste für jeweils 6.000 Euro.
Dabirsim (Hat Trick) und Dschingis Secret (Soldier Hollow) werden für jeweils 4.000 Euro angeboten. Dabirsims Aushängeschild war dieses Jahr der Gruppe-Sieger Horizon Dore, gerade Dritter in den Champion Stakes (Gr. I). Der erste Jahrgang von Dschingis Secret ist dreijährig, darunter sind Blacktype-Pferde auf der Flachen, aber auch über Hindernisse. Er hatte 2023 26 Stuten gedeckt.
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Juddmonte hat den Breeders’ Cup Mile (Gr. I)-Sieger Expert Eye (Acclamation) nach Südafrika verkauft, wo er auf der neuen Hengststation Paardeberg Stud aufgestellt wird. Der Achtjährige, der bei zehn Starts fünfmal gewann, darunter auch in den Vintage Stakes (Gr. II) und den Jersey Stakes (Gr. III), stand seit 2019 im Nunnery Stud nahe Newmarket. Sein erster Jahrgang ist folgerichtig dreijährig, eine Gruppe- und eine Listen-Siegerin sind als bisherige Bilanz wohl nicht ganz ausreichend, um ihn in England zu halten. 2022 hatte er 57 Stuten gedeckt.
Ein weiterer Juddmonte-Hengst, der ins Ausland geht, ist Westover (Frankel). Der Vierjährige hat für Trainer Ralph Beckett vier Rennen gewonnen, darunter das Irish Derby (Gr. I) und den Grand Prix de Saint-Cloud (Gr. I). Er belegte in mehreren Gr. I-Rennen zweite Plätze, so noch jüngst im Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I). Seine neue Heimat ist die Yushun Stallion Station in Hokkaido, er soll in Japan syndikatisiert werden.
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Der Gruppe I-Sieger Triple Time (Dubawi) wird im kommenden Jahr im Dalham Hall Stud von Darley nahe Newmarket aufgestellt. Der Vierjährige wurde von Kevin Ryan für Scheich Mohammed Obaid al Maktoum trainiert, bei acht Starts war er viermal erfolgreich. Zweijährig siegte er in einem Listenrennen in Haydock, dreijährig war er bei nur zwei Auftritten in den Superior Mile Stakes (Gr. III) erfolgreich. Auch in diesem Jahr kam er nur zweimal heraus, wobei er in den Queen Anne Stakes (Gr. I) zur hohen Quote von 33:1 Inspiral (Frankel) das Nachsehen gab.
Er ist ein Bruder der Prix Jean Romanet (Gr. I)-Siegerin Ajman Princess (Teofilo), der Gruppe-Sieger Ostilio (New Approach) und Cape Byron (Shamardal) sowie der Listensieger Third Realm (Sea The Stars) und Captain Winters (Lope de Vega) aus der listenplatziert gelaufenen Reem Three (Mark of Esteem).
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Mit dem zweifachen Gruppe I-Sieger Shaquille (Charm Spirit) wird ein erster Deckhengst in das nahe Newmarket in das neue Dullingham Park Stud von Steve Parkin einziehen. Julie Camacho hat ihn zu sieben Siegen bei neun Starts trainiert, wobei die Highlights im Sommer die Erfolge im Commonwealth Cup (Gr. I) in Royal Ascot und im July Cup (Gr. I) in Newmarket jeweils über 1200 Meter waren.
Shaquille ist der bisher einzige Sieger seiner nicht gelaufenen Mutter Magic (Galileo), die noch einen Jährlingshengst von Cable Boy hat. Sie ist Schwester von sechs Siegern, darunter Birch Groove (Galileo), eine Listensiegerin in Clairefontaine. Die nächste Mutter ist Danehurst (Danehill), die vier Gruppe-Rennen in England, Frankreich, Irland und Italien über kurze Distanzen gewonnen hat, darunter die Flying Five Stakes (Gr. II) auf dem Curragh.
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Der erste Sohn von Galiway, der gezielt in der Zucht von Hindernispferden eingesetzt wird, ist Rubis Vendome. Der aus einer Tochter von Kendargent stammende Dreijährige hat in den Farben seines Züchters Guy Pariente im Juni den Prix du Lys (Gr. III) über 2400 Meter in ParisLongchamp gewonnen, konnte das für Trainer Mario Baratti bei drei weiteren Starts jedoch nicht bestätigen. Er wird seine Deckhengstkarriere im Haras de la Haie Neuve zu einer Taxe von 3.000 Euro beginnen. Galiway hat mit Gala Marceau und dem aktuellen Melbourne Cup (Gr. I)-Favoriten Vauban bereits zwei Gr. I-Sieger über Sprünge gebracht.
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Ein Boxennachbar von Mendocino (Adlerflug) und Lavello (Zarak) wird im französischen Haras du Lion kommendes Jahr Ectot (Hurricane Run). Der 12jährige hat u.a. das Critérium International (Gr. I) und die Joe Hirsch Turf Classic Stakes (Gr. I) gewonnen, er stand bisher im Haras de Bouquetot, ist Vater mehrerer Blacktype-Pferde. 2022 hat er immerhin 154 Stuten gedeckt, jetzt liegt der Fokus auf der Zucht von Hindernispferden.
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Drei neue Deckhengste wird es 2024 im Haras de Montfort et Préaux von Sumbe geben, jetzt wurden die Tarife publiziert. Neu ist Mishriff (Make Believe) eigentlich nicht, doch konnte der mehrfache Gr. I-Sieger vergangenes Jahr noch nicht wie geplant in den Deckbetrieb einsteigen. Seine Decktaxe wird bei 17.500 Euro liegen. Angel Bleu (Dark Angel) steigt mit 9.000 Euro in das Geschäft ein, der gerade noch auf Gruppe-Ebene erfolgreiche Belbek (Showcasing) mit 7.000 Euro.
Bereits länger im Geschäft ist Golden Horde (Lethal Force), dessen erster Jahrgang im Jährlingsalter ist. Seine Decktaxe wurde im vierten Jahr im Gestüt von 8.000 auf 6.000 Euro gesenkt. 59 Stuten hat er dieses Frühjahr gedeckt. Es bleibt De Treville (Oasis Dream) für 3.000 Euro, er kommt von 5.000 Euro, für die er 33 Partnerinnen hatte. Sein Besitzer Rashid Shaikhutdinov hat ihn stets mit keineswegs schlechten Resultaten unterstützt.
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Kamsin (Samum), einstiger Derbysieger, inzwischen 18 Jahre alt, wird noch einmal einen Standortwechsel vornehmen. Er steht im kommenden Jahr im Haras de la Baie im Norden Frankreichs. Es ist für den profilierten Vererber von Hindernispferden das siebte Gestüt, in dem er tätig ist. In den vergangenen drei Jahren stand er im Annshoon Stud in Irland, wo sich das Interesse aber in übersichtlichen Grenzen hielt.