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Neues aus der Deckhengstszene

Die Decktaxe von Wootton Bassett wurde auf 200.000 Euro hochgesetzt. Foto: Coolmore

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 793 vom Freitag, 10.11.2023

Einige Neuzugänge, der eine oder andere Abgang und die üblichen Justierungen bei den Decktaxen: Das Portfolio der Deckhengste von Coolmore bietet keine Überraschungen, doch fehlt der Name Auguste Rodin (Deep Impact), woraus man schließen kann, dass der Breeders’ Cup-Sieger noch ein Jahr im Training bleibt. Offiziell ist bisher noch nichts. Von den Neulingen steigt Paddington (Siyouni) bei 55.000 Euro ein. 

Etwas nach oben verschoben wurde der Tarif für Wootton Bassett (Iffraaj). Dieses Jahr deckte er 218 Stuten für 150.000 Euro, im kommenden Frühjahr müssen dafür 200.000 Euro hingelegt werden. No Nay Never (Scat Daddy) hingegen etwas günstiger. Inklusive des Neuzugangs Little Big Bear stehen jetzt schon vier seiner Söhne in Coolmore. Nicht mehr bei den Dispositionen tauchen Circus Maximus (Galileo) und U S Navy Flag (War Front) auf. 

HengstTaxe 24Taxe 23
Arizona (No Nay Never)€5.000€5.000
Australia (Galileo)€17.500€25.000
Blackbeard (No Nay Never)€20.000€25.000
Calyx (Kingman)€12.500€10.000
Camelot (Montjeu)€50.000€60.000
Churchill (Galileo)€30.000€30.000
Footstepsinthesand (Giant's Causeway)€8.000€10.000
Gleneagles (Galileo)€17.500€17.500
Holy Roman Emperor (Danehill)€8.000€10.000
Little Big Bear (No Nay Never)€27.500Neu
Magna Grecia (Invinvible Spirit) €10.000€15.000
No Nay Never (Scat Daddy)€150.000€175.000
Paddington (Siyouni)€55.000Neu
Saxon Warrior (Deep Impact)€25.000€35.000
Sioux Nation (Scat Daddy)€27.500€17.500
Sottsass (Siyouni)€25.000€25.000
St Mark's Basilica (Siyouni)€50.000€65.000
Starspangledbanner (Choisir)€45.000€50.000
Ten Sovereigns (No Nay Never)€17.500€17.500
The Antarctic (Dark Angel)€6.000neu
Wootton Bassett (Iffraaj)€200.000€150.000

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Frankel (Galileo) hat zu Dubawi (Dubai Millennium) aufgeschlossen - zumindest was die Decktaxe betrifft. Juddmonte hat den Tarif für seinen besten Deckhengst, inzwischen 15 Jahre alt, für 2024 von 275.000 auf 350.000 Pfund hochgesetzt. Erst am Wochenende hatte seine Tochter Inspiral beim Breeders’ Cup in Santa Anita gewinnen können, 2023 hatte er elf individuelle Gr. I-Sieger auf der Bahn. Angefangen hatte es 2013 mit einer Decktaxe von 125.000 Pfund, dann ist es peu a peu nach oben gegangen.  

An seiner Seite wird im kommenden Jahr sein Sohn Chaldean stehen. Der Sieger in den diesjährigen 2000 Guineas (Gr. I) beginnt die neue Laufbahn mit einer Taxe von 25.000 Pfund. Bei den drei weiteren Hengsten im Nunnery Stud ist man teilweise etwas nach unten gegangen. Kingman (Invincible Spirit) bleibt bei 125.000 Pfund, Oasis Dream (Green Desert) steht den Züchtern mit seinen dann 24 Jahren für 15.000 statt bisher 20.000 Pfund zur Verfügung und Bated Breath (Dansili) ist von 15.000 auf 10.000 Pfund heruntergestuft worden.

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In bisher noch nicht erreichten Höhen geht es für zwei Hengste, die in den Gestüten des Aga Khan stehen. Im Haras de Bonneval in Frankreich wird Siyouni (Pivotal) zu einer Decktaxe von 200.000 Euro tätig sein. Das ist gegenüber dem Vorjahr noch einmal eine satte Steigerung von 50.000 Euro. Ein solcher Preis ist in Kontinentaleuropa noch nie aufgerufen worden. Vier individuelle Gr. I-Sieger hatte er 2023 auf der Bahn, sein Sohn Paddington geht in diesen Tagen selbst ins Gestüt. Bei Zarak (Dubawi), dem Vater des Großer Preis von Baden (Gr. I)-Siegers Zagrey, bleibt es bei 60.000 Euro Decktaxe. Neu sind an deren Seite Vadeni (Churchill) und Erevann (Dubawi). Für den Prix du Jockey Club (Gr. I)-Sieger Vadeni werden zum Einstand 18.000 Euro verlangt, bei Erevann geht es mit 8.000 Euro los.

Im Gilltown Stud in Irland steht Sea the Stars (Cape Cross) 2024 zu einer Decktaxe von 200.000 Euro. Das ist sein bisher höchster Preis, er kommt von 180.000 Euro. Er ist Vater von bisher 68 Gr.-Siegern.

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Zwei Gruppe I-Sieger hatte Nathaniel (Galileo) mit Quickthorm und Poptronic 2023 auf der Bahn, das Interesse an seinen Diensten im Newsells Park Stud ist ungebrochen, weswegen seine Decktaxe für 2024 von 15.000 auf 17.500 Pfund hochgesetzt wurde. Immer stärker wird er von Züchtern mit Blickwinkel Hindernissport in Anspruch genommen. In diesem Jahr hat er 165 Stuten gedeckt. Bei seinem Boxennachbarn  Without Parole (Frankel), dessen erster Jahrgang in diesen Tagen in die Rennställe einrückt, geht es von 7.000 auf 8.000 Pfund hoch. 92 Stuten hat er 2023 gedeckt, Bei dem Flieger A’Ali (Society Rock), der 93 Stuten zu Gast hatte, bleibt es bei 5.000 Pfund. Seine ersten Nachkommen kamen dieses Jahr zur Welt.  

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Im Haras de Colleville in Frankreich wird Galiway (Galileo) unverändert zu einem Tarif von 30.000 Euro angeboten. Er ist Vater von bisher acht Gr.-Siegern, vor einigen Wochen gewann sein Sohn Sunway das Criterium International (Gr. I). Jeweils 15.000 Euro beträgt die Decktaxe für Kendargent (Kendor), bislang waren es 17.000 Euro, und unverändert für Goken (Kendargent). Bei Soft Light (Authorized) bleibt es in dessen drittem Jahr im Gestüt bei 5.000 Euro. Goken war von diesem Quartett 2023 der aktivste Hengst mit 110 Bedeckungen. 

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Das Cheveley Park Stud nahe Newmarket hat Dutch Art (Medicean) im Alter von 19 Jahren in den Ruhestand geschickt. Der Gr. I-Sieger und Gr. I-Vererber war allerdings schon in den vergangenen Jahren nahezu aus dem Deckbetrieb ausgeschieden. Damit stehen aktuell dort nur noch zwei Deckhengste. Ulysses (Galileo), der in diesem Jahr drei Gr.-Sieger auf der Bahn hatte, wird im kommenden Jahr zu einem leicht reduzierten Tarif von 9.000 Euro angeboten. Twilight Son (Kyllachy), Vater 2023 von sieben Blacktype-Pferden, steht für ebenfalls leicht vergünstigte 6.000 Pfund. In Irland steht unter dem Cheveley Park-Label im Springfield House Stud der Sprinter Unfortunately (Society Rock) für 3.000 Euro. Sein erster Jahrgang ist dreijährig, dieses Jahr hatte er die Prix de l’Abbaye (Gr. I)-Zweite Perdika auf der Bahn.

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Der Gruppe I-Sieger Mendocino (Adlerflug) wird im kommenden Jahr im französischen Haras du Lion zu einem Tarif von 3.800 Euro in seine neue Karriere starten. Es sind laut dem Gestüt bereits eine Reihe von Syndikatsanteilen an ihm verkauft worden, das Interesse der Züchter soll erheblich sein. Einer seiner Boxennachbarn ist der vom Gestüt Hof Ittlingen gezogene Lavello (Zarak), der im Frühjahr in seiner ersten Saison in Lion 82 Stuten deckte.Seine Decktaxe bleibt mit 3.000 Euro unverändert.

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51 Stuten hat der mehrfache Gruppe-Sieger Wonderful Moon (Sea the Moon) in diesem Jahr gedeckt, das war im Haras de Rosières aux Salines, eine durchaus solide Zahl. Inzwischen ist er in das Haras de Cercy gewechselt, wo für 2024 seine Decktaxe auf 2.500 Euro festgesetzt wurde. Acht Hengste stehen dort, u.a. Prince Gibraltar (Rock of Gibraltar) und Ivanhowe (Soldier Hollow). Dessen erster Jahrgang ist jetzt vierjährig, es gibt über Hindernisse einige Blacktype-Nachkommen. Ivanhowrke, teilweise tellige Bücher gedeckt. 4.000 Euro beträgt seine Decktaxe 2024.

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Der australische Spitzenhengst Zoustar (Northern Meteor), der seit einigen Jahren zwischen Australien und England shuttelt, wird zumindest für 2024 nicht nach Europa kommen. Das schließt nicht aus, dass für 2025 der Luftverkehr wieder aufgenommen wird. Zoustar stand auf der Insel in Tweenhills, in diesem Frühjahr zu einer Decktaxe von 30.000 Pfund. In Australien, wo er seit Jahren zu den führenden Hengsten gehört, beträgt sein Tarif detlich teurere 200.000 A-Dollar (ca. €120.000). 

Keine Änderung gibt es bei den beiden anderen Hengsten im Tweenhills Stud and Farm. Der klassische Sieger Kameko (Kittens Joy), dessen erster Jahrgang in die Rennställe kommt, ist für 15.000 Pfund zu haben, für die Dienste von Lightning Spear (Pivotal) werden 5.000 Pfund verlangt. 

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Die Decktaxe für den im kommenden Jahr im neuen Dullingham Park Stud nahe Newmarket debütierenden Shaquille (Charm Spirit) wurde auf 15.000 Pfund festgelegt. Der drei Jahre alte Spitzenflieger hatte dieses Jahr u.a. den Commonwealth Cup (Gr. I) und den July Cup (Gr. I) gewonnen. An seiner Seite steht dann der aus dem irischen Ballyhane Stud kommende Soldier’s Call (Showcasing). Auch er war ein erstklassiger Flieger, der dreijährig die Nunthorpe Stakes (Gr. I) gewann. Sein erster Jahrgang ist zweijährig, er ist Vater eines Gr. III-Siegers, drei andere Nachkommen waren Blacktype-platziert. In diesem Jahr hat er in Irland 190 Stuten zu einer Taxe von 7.500 Euro gedeckt, in England werden 8.500 Pfund verlangt. 

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Mit neun Deckhengsten geht das Haras de Bouquetot in der Normandie in die Saison 2014. Neu im Portfolio ist Lusail (Mehmas), der erste Nachkomme seines erfolgreichen Vaters in Frankreich. Der zweijährig in zwei Gr. II-Rennen erfolgreiche Hengst war dreijährig auf Distanzen bis zur Meile Gr. I-platziert. Seine Einstandsdecktaxe liegt bei 6.000 Euro. 

Zweimal liegt der Tarif bei 10.000 Euro: Zelzal (Sea the Stars) war zuvor für 15.000 Euro zu haben, bei Wooded (Wootton Bassett) ging es von 12.000 Euro herunter. Zelzal deckte 2023 immerhin 107 Stuten, bei dem Gr. I-Sieger Wooded waren es in dessen dritter Saison 71 Stuten. Jeweils 7.000 Euro sind für die Dienste von Galileo Gold (Paco Boy) und Romanised (Holy Roman Emperor) zu bezahlen, hier sind die Tarife unverändert geblieben. Bei dem im vergangenen Jahr in den Deckbetrieb eingestiegenen Thunder Moon (Zoffany) bleibt es bei 6.000 Euro, für die er 2023 88 Stuten deckte, bei Al Wukair (Dream Ahead) und Armor (No Nay Never) bei 5.000 Euro und bei Olympic Glory (Choisir) bei 4.000 Euro. 

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Lope de Vega (Shamardal), einer der führenden Hengste Europas, führt im irischen Ballylinch Stud die Liste mit einer unveränderten Decktaxe von 125.000 Euro an. Ebenso gleich geblieben ist mit 75.000 Euro der Tarif für seinen Boxennachbarn New Bay (Dubawi), wobei die Nachkommen beider Hengste bei den Auktionen extrem gefragt sind. Im zweiten Jahr steht in Ballylinch der Queen Elizabeth II Stakes (Gr. I)-Sieger Bayside Boy (New Bay) für 15.000 Euro. Bei Make Believe (Makfi) bleibt es bei 10.000 Euro, während die Decktaxe von Waldgeist (Galileo), der in seinem ersten Jahrgang bereits Sieger hat, von 12.500 auf 10.000 Euro getrimmt wurde.

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