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Ein neuer Gegner für Alianthus

Alianthus mit Adrie de Vries, Jens Hirschberger und Georg Baron von Ullmann Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Fünf Tage vor dem Start des Hamburger Derby-Meetings und sieben Tage vor dem Derby stehen naturgemäß die Dreijährigen mit Steherqualitäten zwar im Fokus der Diskussionen der Turf-Fans, nicht aber beim aktuellen Geschehen auf der Rennbahn. Der Höhepunkt dieses Turf-Wochenendes findet auf der Rennbahn in Hannover statt und richtet sich an die „Meiler“, eine Spezies unter den Vollblüter, die diesmal beim Hamburger Meeting kein Betätigungsfeld auf Gruppe-Parkett hat. Mit dem Großen Preis der VGH Versicherungen (Gruppe III, 1600m, 55.000€) veranstaltet der Hannoversche Rennverein erstmals um diese Jahreszeit ein Gruppe-Rennen auf dieser Distanz.

Offensichtlich haben auch nicht alle Ställe diese Terminierung mitbekommen, bewerben sich doch diesmal nur sechs Starter um Sieg und Plätze. Vielleicht liegt das geringe Interesse an dieser Prüfung auch daran, dass deutsche Rennen dieser Art in der letzten Zeit stets eine feste Beute von Gestüt Schlenderhans Alianthus waren. Der mittlerweile 7jährige Hengst, der im vergangenen Jahr fünf deutsche Gruppe-Rennen auf der Meile gewann und auch in diesem Jahr bereits zweimal in Deutschland erfolgreich war, gehört auch am Sonntag mit seinem ständigen Reiter Adrie de Vries zum Hannoverschen Sextett. Vor einem Monat bezog der Hernando-Sohn, der die nationale Konkurrenz ein ums andere Mal in die Schranken gewiesen hatte, bei einem Start in Mailand auf Gruppe II-Ebene allerdings eine klar Niederlage. Es bleibt abzuwarten, wie er sich davon erholt hat, wenn er wieder auf der nationalen Ebene antritt, zumal er das von ihm bevorzugte weiche Geläuf in Hannover nicht antreffen wird.

Dass der Schützling von Jens Hirschberger diesmal zu ungewöhnlich hoher Siegeventualquote ins Rennen gehen wird und womöglich nicht einmal die Favoritenrolle übernimmt, liegt am Start von Stall Nizzas Amarillo (Filip Minarik). Der Zweite des diesjährigen Mehl-Mülhens-Rennens vertritt den Derby-Jahrgang, der noch am letzten Wochenende durch All Shamar das erste Kräftemessen mit den älteren Jahrgängen auf Gruppe-Niveau klar für sich entscheiden konnte. Der Gewichtsvorteil von 7 Kilogramm, den Amarillo im Vergleich zu Alianthus in Hannover besitzt, ist schon gewaltig und sollte selbst einem profilierten Meilen-Crack wie Alianthus Probleme bereiten. Schließlich war Amarillos Mehl-Mülhens-Platzierung nicht die einzige gute Leistung des von Peter Schiergen trainierten Holy Roman Emperor-Sohnes, der zuvor bereits den Düsseldorfer Preis der Dreijährigen überlegen gewonnen hatte und schon als Youngster zu überzeugen wusste.

Von den restlichen vier Startern droht Alianthus weniger Gefahr. Der Wöhler-Schützling Emire Storm (Eduardo Pedroza) musste schon mehrfach die Überlegenheit des Schlenderhaners anerkennen. Auch der erst seit diesem Jahr auf Gruppe-Ebene laufende „Aufsteiger“ Nafar (Shane Kelly) konnte Alianthus beim Aufeinandertreffen im Frühjahr in Köln nicht in Verlegenheit bringen. Der Gruppe-Debütant Ganimed (Eugen Frank) aus dem Quartier von Miltcho Mintchev dürfte nach den bisherigen Eindrücken in dieser Konkurrenz überfordert sein. Auch beim zweiten Vertreter des Derby-Jahrgangs, dem von Mario Hofer für Eckhard Sauren vorbereiteten Final Destination (Stefanie Hofer) steht der Nachweis der Zugehörigkeit zur Gruppe-Klasse noch aus. Der schon als Wallach laufende Dreijährige absolvierte all seine sechs bisherigen Starts im westlichen Nachbarland. Dreimal startete er auf Listenebene in Frankreich, ohne dabei einen Sieg landen zu können. Sein letzter Erfolg stammt aus dem Februar, als er beim Riveria-Meeting in Cagnes-sur-mer in einem kleineren Rennen punkten konnte. Dies dürfte für einen Sieg in einem Gruppe-Rennen eigentlich nicht reichen.

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