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Die neuen Regeln in Kalifornien

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 562 vom Freitag, 05.04.2019

Das California Racing Board hat in einer bemerkenswerten Entscheidung für eine neue, für die USA revolutionäre Peitschenordnung votiert. Ein Peitscheneinsatz ist nur noch zulässig, wenn er notwendig ist, um das Pferd unter Kontrolle zu halten, „zur Sicherheit für Pferd und Reiter.“ Verworfen wurde die Überlegung, bei einem Verstoß gegen die Regel das betroffene Pferd zu disqualifizieren. Stattdessen will man den auch in Deutschland angewandten Strafenkatalog mit Sperren und Einziehen des Jockeyanteils am Gewinn praktizieren. Bisher war der Peitscheneinsatz in Kalifornien nicht exakt begrenzt. Ein Reiter durfte die Peitsche dreimal einsetzen, musste dann vor dem nächsten Einsatz allerdings eine Pause einlegen.

Bis die neue Regelung auf Bahnen wie Santa Anita oder Golden Gate Fields in Kraft treten kann, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen, da verschiedene Gremien dazu Stellung nehmen müssen. In Aktivenkreisen wurde die Entscheidung erwartungsgemäß geteilt aufgenommen.  

Nach einer mehrwöchigen Pause hatte die Bahn von Santa Anita am Freitag wieder ihre Tore geöffnet. Nach 22 tödlichen Unfällen seit Weihnachten war der Kurs nach der Veranstaltung am 3. März geschlossen worden. Umfängliche Untersuchungen hatten keine ernsthaften Schäden an der Bahn ergeben, trotzdem wurde das Geläuf komplett überarbeitet. Am Sonntag, am dritten Tag nach der Wiedereröffnung, kam es zu einem erneuten tödlichen Unfall, als ein Pferd nach einer Fraktur eingeschläfert werden musste.

Auch unter dem Eindruck der fatalen Unfälle ist die Entscheidung über den Peitscheneinsatz zu verstehen. Bereits in wenigen Tagen tritt eine Rennordnungsänderung in Kraft, nach der Lasix an Renntagen nur in halb so hoher Dosis erlaubt ist als bisher.

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