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Die neue Winterkönigin heißt Lizaid

Autor: 

Daniel Delius

Die Winterkönigin - Preis des Derbysiegers Sisfahan: Lizaid heißt die Siegerin für Ina Emma Zimmermann und Trainer Peter Schiergen. ©Turf-Times/Galoppfoto - Sarah BauerDie Winterkönigin - Preis des Derbysiegers Sisfahan: Lizaid heißt die Siegerin für Ina Emma Zimmermann und Trainer Peter Schiergen. ©Turf-Times/Galoppfoto - Sarah Bauer„Ich war heute so nervös, ich hatte richtige Herzprobleme“, gestand Ina Emma Zimmermann Minuten nach dem Zieleinlauf des Preis der Winterkönigin. Zu diesem Zeitpunkt schlug das Herz der Gestütsbesitzerin aus dem Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt wieder in normalem Rhythmus, doch hatten sich dafür ein paar Tränen in ihre Augen geschlichen. Ihre zwei Jahre alte Stute Lizaid hatte gerade den Preis der Winterkönigin gewonnen. 

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Haus Zoppenbroich heißt Zimmermanns Gestüt, sie hat es vor einigen Jahren von der Familie Bresges übernommen, seit Jahrzehnten wurden dort erfolgreich Vollblüter gezüchtet, das hat sich unter der neuen Eignerin fortgesetzt. Sie betreibt das Gestüt aber mit ihrer eigenen Philosophie, die Stuten, gerade eine Handvoll auf riesigen Koppeln, werden nur alle zwei Jahre gedeckt. Die Rennpferde werden extrem geschont, laufen in der Regel höchstens einige Male. Mit Lacazar holte sie sich vor vier Jahren den Preis der Diana, das Deutsche Stuten-Derby, deren nahe Verwandte Lizaid peilt sie das jetzt auch an. „Das ist das große Ziel, sie ist auch wirklich eine Klassestute“, meinte ihr Trainer Peter Schiergen.

Der Sieg in der „Winterkönigin“ war aber auch eine taktische Meisterleistung von Jockey Bauyrzhan Murzabayev, der einmal mehr zeigte, warum er der amtierende Deutsche Meister seiner Berufssparte ist. „Wenn keiner vorne geht, dann mach Du das“, war die Anweisung von Schiergen gewesen, genau daran hielt sich der Kasache. Er legte sich in den Windschatten der führenden Rondina, drückte eingangs der Zielgeraden auf den imaginären Knopf, womit die Angelegenheit schnell erledigt war. „Für dieses Jahr ist natürlich Schluss“, sagte Schiergen, doch gilt das wohl für alle Teilnehmerinnen. 

Als Favoritin war Lacuna im Besitz des Kölner Dachfondsmanagers Eckhard Sauren angetreten, doch langte es am Ende nur zu Platz vier. Was nach Meinung von Trainer Henk Grewe ausschließlich an der Reitweise von Adrie de Vries lag. „Er ist gegen den Plan an letzter Stelle gegangen“, sagte er, „eigentlich sollte er vorne mit dabei sein. Und dann hatte er bei seinem Angriff auch keinen Platz. Da ist alles schief gegangen.“ Als de Vries Lacuna auf freie Bahn brachte, war der Zug abgefahren. „Sie hätte sonst nicht verloren“, glaubte Grewe.   

Dahinter gingen doch manche Hoffnungen baden, so bei der zweiten Favoritin Enjoy the Dream, die bei dem langsamen Rennen in der Zielgeraden nicht entscheidend beschleunigen konnte. Und auch für Atomic Blonde, die noch eine Woche zuvor in Dortmund ein Auktionsrennen gewinnen konnte, war die rasche Startfolge eine Nummer zu groß. „Wir machen zwar vieles richtig“, sagte Holger Faust vom Gestüt Karlshof, „aber der Start heute könnte dann doch etwas zu schnell gekommen sein.“     

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