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Aufgalopp 2: Maktoums kauen Woodland Stud in Australien

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 2 vom Freitag, 28.03.2008

Es ist nicht so, dass einen die Meldung wirklich überrascht hätte. An die offensive Einkaufspolitik von Scheich Mohammed hat sich die Turfszene inzwischen gewöhnt. Dass der Herrscher von Dubai aber nun in Australien ein ganzes Vollblut-Imperium mit Mann und Maus übernommen hat, das ist schon ein Wort. Das Woodland Stud der Familie Ingham ist das älteste und erfolgreichste Unternehmen dieser Art auf dem fünften Kontinent. Selbst John Ferguson, der züchterische Berater des Scheichs, kann nicht einmal genau sagen, wieviele Pferde es umfasst, allein von drei- bis vierhundert Rennpferden ist die Rede, dazu kommen ebenso viele Mutterstuten und die Nachzucht.

Der Kaufpreis (natürlich inklusive Land und Immobilien) soll rund 350 Millionen Euro betragen. Was ist der Sinn dieses Deals? Darley war in Australien bislang schon stark vertreten, mit einem Rennstall, mit einer Zucht. Manduro wird sich als Shuttle-Hengst im Sommer dorthin begeben - Australien ist für die Maktoums also kein Neuland.

Doch werden die Motive des Scheichs, den Rennsport quantitativ immer noch auszuweiten, wohl unergründlich bleiben. Ohne sie, ohne ihr Engagement und ihre Leidenschaft, wäre der Turf aber weltweit weniger faszinierend. Und in England, immer noch Basis für Rennstall und Zucht, hält man sich ohnehin zurück. Die Maktoums geben einer ganzen Industrie Lohn und Brot, ohne sie wäre halb Newmarket ohne Job. Der mittelständische englische Rennstallbesitzer wendet sich aber mehr und mehr dem Hindernissport zu. Es ist der am schnellsten wachsende Zweig des britischen Turfs, mit besten Exportmöglichkeiten für deutsche Besitzer.

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