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Der komplizierte Fall Flamingo Girl

 Flamingo Girl mit Andrasch Starke beim Aufgalopp bei der Großen Woche 2021. ©galoppfoto - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 692 vom Freitag, 29.10.2021

Bei der von Henk Grewe für Stefan Hahne trainierten Flamingo Girl (Soldier Hollow) war nach ihrem Sieg im Premio Lydia e Sergio Cumani (Gr. III) bei der Dopingprobe ein erhöhter Testosteron-Wert festgestellt worden. Untersuchungen an der TH Hannover haben jetzt ergeben, dass diese Werte von der Stute selbst produziert wurden, sie hat schwach ausgeprägte männliche Genitalien, die operativ entfernt werden sollen. Erst danach kann entschieden werden, wie es mit ihr weitergeht. In jedem Fall soll gegen die von den italienischen Aufsichtsbehörden verhängte zweijährige Sperre vorgegangen werden.

In der Rennsportgeschichte hat es in der Vergangenheit auch schon ähnliche Fälle gegeben. Mario Hofer trainierte vor einigen Jahren ein Pferd, dessen Eigenarten in Frankreich nach einem Sieg auffielen, es wurde später als Reitpferd verkauft. In Südafrika gab es mit Tuesday’s Child ein Pferd, das als Hermaphrodit identifiziert wurde – er lief weiter, doch wurde er in einem von ihm zuvor bestrittenen Rennen disqualifiziert, da er Stutenerlaubnis in Anspruch genommen hatte. Vor vier Jahren gab es in Santa Anita mit Award It einen Fall eines Wertheimer-Pferdes, das sogar schon kurz nach der Geburt als Hermaphrodit klassifiziert wurde. Ein prominenter Fall war We Are (Dansili), die Freddy Head für George Strawbridge trainierte. Nach ihrem Sieg im Prix Saint-Alary (Gr. I) 2014 wurde ein erhöhter Testosteron-Wert festgestellt. Grund war ein Eierstocktumor, der entfernt wurde. Im gleichen Jahr gewann We Are noch den Prix de l’Opéra (Gr. I).

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