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"Kölle alaaf" in den Budapester Oaks

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 530 vom Freitag, 10.08.2018

Noch im Mai wurde Köln (Jukebox Jury) in einem Budapester Ausgleich IV geschlagen. Als Ausgleich V-Siegerin sorgte sie dann mit einem knappen zweiten Platz im Ungarischen Derby für eine Sensation. Nun avancierte die von Claudia Löseken gezogene Stute bei ihrem nur dritten Start in der höchsten Leistungsebene zur klassischen Siegerin. Unter Gábor Paizs siegte sie am letzten Sonntag in den ungarischen Oaks Magyar Kancadíj (2400 m, ca. 11.500 Euro). Die vom Gestüt Trona gezogene Nirwana (Campanologist) machte mit ihrem zweiten Platz den „1-2“ Einlauf der deutschen Zucht perfekt. Die 1000 Guineas-Siegerin Medyna (Masterstroke) wurde auf dem vierten Platz noch von der in Tschechien geborenen Contesse (Fast And Furious) geschlagen.

Die für 13.000 Euro auf der BBAG Oktober-Auktion gekaufte und für den Stall Ungaro-Racing laufende Köln musste am Anfang mit dem langsamen Tempo klarkommen. Gábor Paizs schien zuerst ähnlich wie im Derby einen hinteren Platz zu suchen, musste aber schnell auf die Situation reagieren und beorderte Köln an die zweiten Position. Die Siegerin beteiligte sich somit am steigenden Tempo und übernahm bereits im letzten Bogen das Kommando. In der Zielgerade konnte sie sich ohne größere Probleme von den Gegnerinnen lösen. Die von Goran Mesetovic gerittene Nirwana, die als Jährling auf der BBAG-Auktion 12.000 Euro kostete, konnte zwar zum Schluss Boden gut machen, kam aber als Siegerin nicht in Frage.

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Zwei BBAG-Rennen wurden am selben Tag in Karlsbad gelaufen. Auch in diesem Jahr war die Konkurrenz überschaubar, da die tschechischen Ställe auf der Iffezheimer Auktion in den letzten Jahren wesentlich weniger Pferde kauften als noch in der vergangenen Dekade. Unter den fünf Startern im 10. Großen Preis der BBAG (2000 m, ca. 6.200 Euro) waren aber immerhin zwei diesjährige Derby-Hoffnungen dabei und eine von ihnen hatte auch gewonnen. Der im Gestüt Etzean geborene Schimmel Forever Dry (Jukebox Jury) aus dem Training von Josef Vána, zuvor neunter im Prager Derby und vierzehnter in Bratislava, holte sich unter David Liska seinen ersten Karrieresieg überhaupt. In der Schlussphase kam er ohne größere Probleme an Galis (Suteki Shinsukekun) und Oriental Glory (Soldier Hollow) vorbei.

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Am selben Tag fand noch ein „kleines“ BBAG-Rennen auf der selben Distanz um 2. 700 Euro statt, auch hier liefen nur vier Pferde und der Sieg ging an den 6-jährigen Linngar (Linngari), der bereits viermal über Hindernisse erfolgreich war.

Im Großen Preis von Karlsbad (2000 m, cca 5200 Euro), der mit dem Beinamen „Josef Dolejsí-Erinnerungsrennen“ zu Ehren des in München verunglückten ehemaligen Stalljockeys von Fritz Drechsler ausgetragen wird, setzte sich der letztjährige 2000 Guineas-Sieger Sir Sun (Power) mit Jirí Chaloupka aus dem Stall Lokotrans durch, der in den letzten Metern den späten Angriff von Cape Freedom (Cape Cross) abwehren musste. Der vom Chef der tschechischen Agrarkammer Zdenek Jandejsek selbstgezogene Frontrunner Montjeu Third (Pop Rock) endete dritter vor dem einstigen Derbysieger Touch Of Genius (Galileo). Auf dem sechsten Platz wagte der im Gestüt Napajedla geborene Dreijährige Orson (Egerton) einen ähnlichen Sprung wie Köln in den Budapester Klassikern. Der nahe Verwandte von Oxalagu aus dem Training von Lenka Horáková hatte noch im Frühjahr große Probleme mit den Startboxen und musste sich mit zwei Ausgleich IV-Siegen auf Provinzbahnen zufrieden geben. Nun endete er etwa 6 1/2 Längen hinter Sir Sun und scheint ein interessantes Pferd für das tschechische St. Leger zu sein.

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In Breslau wurde auf die „Große Wroclauer“ geprobt, trotz zahlreichen Startern aus Tschechien blieb aber der Sieg im Wroclawska Trial (4200 m, ca 4.700 Euro) überraschend zuhause. Nach dem vorletzten Sprung kam der Schlussakkord der 6-jährigen Herbata (Don Corleone) aus dem Stall Skorpio und die von Tadeusz Debowski trainierte Stute siegte sicher um 2 Längen vor Celadon (Sin Kiang) und Mimir (Star Fury). Die letztjährige Siegerin Delight My Fire (Way Of Light) endete weit geschlagen.

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Martin Cáp, Prag

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