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Kenhope startet als Favoritin im Großen Sparkassenpreis für indische Interessen

Kenhope, ein €900.000-Auktionskauf, läuft für Dr. Cyrus Poonawalla, dem wichtigsten Mann im indischen Rennsport. Foto: Karina Strübbe

Autor: 

Daniel Delius

Indien ist nicht unbedingt ein Land, das man auf Anhieb mit Galopprennsport verbindet. Doch existieren dort, schon aus der Tradition als ehemalige britische Kolonie heraus, ein florierender Rennsport und auch eine bedeutende Zucht. Der wichtigste Rennstallbesitzer dort heißt Dr. Cyrus Poonawalla, am Sonntag geht eines seiner Pferde im Großen Sparkassenpreis (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos!), dem Hauptereignis der Rennen auf dem Düsseldorfer Grafenberg an den Start.

Nun reist dieser Vollblüter, eine drei Jahre alte Stute natürlich nicht aus Indien zu dem €35.000-Rennen an, das wäre dann doch etwas übertrieben. Trotzdem war die Anfahrt mühsam, denn Kenhope wird im französischen Beaupréau trainiert, im Westen Frankreichs, annähernd 900 Kilometer von Düsseldorf entfernt. Dort trainiert Henri-Alex Pantall rund 150 Pferde, von dort aus schickt er sie durch ganz Europa, wie jetzt Kenhope. Die hat Dr. Cyrus Poonawalla vergangenen Oktober bei einer Auktion in Paris für €900.000 gekauft. Das kann er sich leisten, denn der Biotechniker verdient sein Geld mit Kinderimpfstoffen, ist laut einer einschlägigen Rangliste aktuell die Nummer 286 der reichsten Menschen weltweit. Da können auch schon einmal ein paar Pferde in Europa gekauft und dort im Training gehalten werden. Zumindest geht es dort auf den Bahnen gesitteter zu. In Indien kommt es gelegentlich zu Randalen, wenn die Ergebnisse der Rennen nicht so waren wie die Wetten. Manchmal werden sogar die Tribünen angezündet und es gibt Geschichten von englischen Jockeys, die auf der Flucht vor den erbosten Rennbahnbesuchern noch in Reithosen zum Flughafen eilen, um die nächste Maschine in die Heimat zu nehmen.

Passiert in Grafenberg natürlich nicht. Steht schließlich auch alles unter Denkmalschutz. Und das Publikum ist auch dann friedlicher gestimmt, wenn es beim Wetten mal nicht so klappt. Ob es Sinn macht, sein Geld am Sonntag Kenhope anzuvertrauen, ist schon etwas fraglich, denn zumindest in diesem Jahr hat sie noch nicht so recht gezeigt, dass sie ihren üppigen Einkaufspreis wert ist. Und die Konkurrenz ist nicht zu verachten, elf Stuten ausdeutsche Ställe treten gegen sie an. Artwork Genie ist den Grafenberger Rennbahnbesuchern bestens bekannt, sie hat im Frühjahr hier ein ähnliches Rennen gewonnen, so ganz optimal ging es anschließend jedoch nicht weiter. Takenja aus dem großen Quartier von Trainer Andreas Wöhler ist zu nennen, für sie wird mit Eddy Hardouin sogar ein Jockey aus Frankreich eingeflogen. Ein Franzose sitzt natürlich auch auf Kenhope, es ist der hierzulande eher weniger bekannte Nachwuchsmann Aurélien Lemaitre.

Im Hauptereignis des Tages ist Trainer Sascha Smrczek zwar nicht mit einem Starter vertreten, dafür greift er mit drei Pferden im Rahmenprogramm in das Geschehen ein. Mit der bisherigen Saison kann Düsseldorfs Galoppertrainer Nummer eins durchaus zufrieden sein, 24 Erfolge in Deutschland und 19 im Ausland konnte er verbuchen, rund siebzig Pferde stehen in seinen Ställen.

Kollege Ertürk Kurdu, am Sonntag dreimal engagiert, kommt bislang auf neun Saisonsiege. Angesichts eines Bestandes von rund zwölf Pferden eine erstklassige Bilanz.  

Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Rennen, Pferden, Formen, Jockeys, Trainern und Infos: Klick!

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