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Keeneland im Rahmen der Erwartungen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 636 vom Freitag, 18.09.2020

Die Keeneland September Yearling Sales, die größte Jährlingsauktion der Welt, die sich über nahezu zwei Wochen erstreckt, sah in diesem Jahr zwei wichtige Akteure nicht am Start. Zumindest am ersten Tag fehlten die Namen Godolphin und Shadwell auf den Kaufzetteln. Das Unternehmen von Scheich Mohammed hatte vor Jahresfrist für 16 Millionen Dollar zehn Jährlinge gekauft, Scheich Hamdan Al Maktoum gab für 18 Jährlinge etwas mehr als elf Millionen Dollar aus. Immerhin war Shadwell dann am zweiten Tag aktiv, aber längst nicht mehr so intensiv wie einst. Immerhin unterschrieb US-Chefmanager Rick Nichols einen Kaufzettel über 1,6 Millionen Dollar, einen von nur drei Käufen in „Book 1“. „Es wird definitiv weniger gekauft“, sagte Nichols, „wir schauen mehr auf Qualität statt auf Quantität.“ Das war sicher nicht entscheidend, dass zu Beginn der Auktion, wenn in „Book 1“, das an diesem Tag an zwei Tagen über die Bühne ging, der Umsatz gegenüber dem Vorjahr zurückging. Aber die Investoren aus Dubai wurden schon schmerzlich vermisst.

14 Jährlinge wurden in „Book 1“ für eine Million Dollar und mehr verkauft, fünf weniger als vor Jahresfrist, elf Stuten waren in diesem Jahr dabei. Den Höchstpreis erzielte dabei ein Sohn des Champions Tapit. Er ging für zwei Millionen Dollar an ein mehrköpfiges Syndikat, dem u.a. die Gainesway Farm abgehört. Der junge Hengst, angeboten von den Eaton Sales, ist ein Sohn der Gr. I.-Siegerin Tara’s Tango (Unbridled’s Song). Sie gewann die Santa Margarita Stakes (Gr. I) und die Santa Maria Stakes (Gr. II), ist Schwester des Gr. I-Siegers Visionaire (Grand Slam). Der Tapit-Sohn ist ihr zweiter Nachkomme.

Nur unwesentlich günstiger war die teuerste Stute der Auktion, eine Tochter von Into Mischief aus der Taylor S (Medaglia d’Oro). Der investitionsfreudige Larry Best erwarb sie für 1,9 Millionen Dollar. Stuten waren ohnehin stark gefragt. Noch zwei weitere Into Mischief-Stuten brachen die Millionen-Grenze, gleich vier Töchter von Medaglia d’Oro kletterten in siebenstellige Regionen, die teuerste brachte 1,6 Millionen Dollar, es war der erwähnte Shadwell-Kauf.

Insgesamt generierte „Book 1“ einen Umsatz von 85.215.000 Dollar, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 407.727 Dollar. Relativ hoch war mit 39,6% allerdings die Rückkaufrate. Ein Vergleich zum Vorjahr kann insofern nicht gezogen werden, da 2019 „Book 1“ aus drei Sessionen bestand. Der Tapit-Hengst war der preiswerteste Salestopper seit 2012. Die Auktion in Keeneland wird mit weniger hoch eingestuften Jährlingen bis zum Ende kommender Woche weitergeführt. Doch gab es auch zu Beginn von „Book 2“ gute Preise, wie am Mittwoch der Zuschlag von 950.000 Dollar bei einem Uncle Mo-Hengst zeigt.

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