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Keeneland diesmal ohne Highlights

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 450 vom Donnerstag, 12.01.2017

Der Start in die Auktionssaison 2017 in den USA war eher mäßig: Die Keeneland January Sale begann am Montag in Kentucky mit deutlich schlechteren Zahlen als im vergangenen Jahr. In Book 1, das zwei Tage umfasste, wurden 484 Pferde für 21,5 Millionen Dollar verkauft, der Schnitt pro Zuschlag fiel gegenüber 2016 um etwas mehr als zwanzig Prozent auf 56.181 Dollar.

„Der Start war zwar außergewöhnlich gut, dann wurde es eher enttäuschend“, zog Auktions-Chef Geoffrey Russell eine erste Bilanz, „aber Mixed Sales sind von Jahr zu Jahr schlecht zu vergleichen, das ist ein altes Thema. Zumindest in der Spitze hatten wir einige gute Zuschläge.“ Vor Jahresfrist hatte eine hochwertige Bestandsauflösung die Preise nach oben getrieben, „und so etwas hat man natürlich nicht immer“, meinte Russell. Zudem wurden mehrere bessere Stuten aus dem Katalog gestrichen, da sie auf der Rennbahn Fair Grounds in New Orleans stationiert waren, doch ist dort ein Herpes-Virus ausgebrochen, Pferde von dort dürfen nicht nach Kentucky gebracht werden.

Gleich am ersten Tag gab es den einzigen Millionen-Zuschlag der Auktion, als Siren Serenade (Unbridled’s Song) an die seit einigen Jahren sehr investitionsfreudige Don Alberto Corporation für 1,025 Mio. Dollar verkauft wurde. Die über Hill ‚n‘ Dale angebotene Elfjährige war die einzige Stute im Katalog, die tragend vom Champion Tapit in den Ring kam. Sie ist eine Schwester von George Vancouver (Henrythenavgator), Sieger im Breeders‘ Cup Juvenile (Gr. I) und Zweiter im Prix Morny (Gr. I), der als Deckhengst in Frankreich steht, ihre Tochter Luminance (Tale of the Cat) war Zweite in den Santa Anita Oaks (Gr. I). Auch diese Stute gehört bereits Don Alberto, sie wurde 2016 bei Fasig-Tipton für eine Million Dollar gekauft.  

Eine Tapit-Tochter erzielte mit 700.000 Dollar den zweithöchsten Preis. Delightful Joy, fünf Jahre alt, kommt aus dem Rennstall, sie war Siegerin in den Monmouth Oaks (Gr. III) und auf dieser Ebene auch platziert. Hinter dem Käufer International Equities Holdings steckt Oussama Aboughazale, der gerade ein neues Gestüt gründete, mit Protonico (Giant’s Causeway) auch einen vierfachen Gr.-Sieger neu aufgestellt hat. Am Montag ersteigerte er gleich sieben Stuten, auch am Dienstag war er sehr aktiv, erwarb etwa für 575.000 Dollar mit der von American Pharoah tragenden Joyfully (Mineshaft) die Tages-Salestopperin, was ihren neuen Besitzer zum aktivsten Käufer der ersten beiden Tage werden ließ.

Ein noch nicht genannter Klient des Agenten Alistair Roden sicherte sich Grosse Pointe Anne (Silver Deputy), eine von Pioneerof the Nile tragende Halbschwester des Deckhengst-Senkrechtstarters Uncle Mo (Indian Charlie). Die zehn Jahre alte Stute, deren Erstling listenplatziert war, kostete 460.000 Dollar.

Die teuersten Jährlinge der ersten beiden Tage stammten von eben diesem Uncle Mo. Zwei Hengste brachten 385.000 und 370.000 Dollar, letzterer hat die erwähnte Joyfully, eine Schwester zu zwei Gr. III-Siegern, als Mutter.

Book 2 startete am Mittwoch zumindest mit Zahlen, die mit dem Vorjahr vergleichbar waren, insgesamt fünf Tage wird in Keeneland auktioniert. 

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