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Johannes Klöber verstorben

Johannes Klöber. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 587 vom Freitag, 27.09.2019

Als am 5. Juli 1998 der Außenseiter Robertico bei Dauerregen auf dem Horner Moor, das seinen Namen an diesem Tag zu Recht trug, das 129. Deutsche Derby gewann, ging sein Besitzer Johannes "Hans" Klöber mit seinem Hund im Bergischen Land spazieren. Ganz bewußt. Erst als er nach Hause kam, erfuhr der Besitzer eines Dachdecker-Zubehörbetriebes von seinem großen Erfolg, der auch der erste Derby-Sieg für Andrasch Starke war.

Für Klöber war das Derby bis dahin mehrfach unglücklich verlaufen, deshalb war er nicht nach Hamburg gefahren und scheute auch eine Live-Übertragung. 1989 war im „Mondrian-Derby“ sein Pferd Argentario am Start schlichtweg vergessen worden. Der Hilfsstarter hatte irrtümlich die Flagge gehoben, obwohl der Hengst noch gar nicht in der Box war. 1997 war Caitano als klarer Favorit aufgaloppiert, aber nur Vierter geworden. Klöber verkaufte ihn später für gutes Geld an Gary Tanaka. Robertico brach also den Bann, doch er konnte diese Leistung nie bestätigen.

Hans Klöber blieb dem Rennsport und der Vollblutzucht aber weiter verbunden. In seinem Gestüt Hof Vesterberg in Schwelm züchtete er den klassischen Sieger Santiago und mit Sordino auch noch einen Zweitplatzierten im Derby. In letzter Zeit wurde er aber nicht mehr auf einer deutschen Rennbahn gesehen, auch wenn er bei der BBAG vergangenes Jahr sogar einen Jährling ersteigerte. Die Zucht wurde heruntergefahren, bei Andreas Bolte und Henk Grewe standen immerhin noch vier Pferde. „Der Galopprennsport ist etwas für Verrückte“, sagte er noch im Juli einem Reporter der „Westfalenpost“, bekannte aber, das Geschehen zumindest aus der Ferne unverändert zu beobachten.

Wie am vergangenen Wochenende bekannt wurde, ist Hans Klöber bereits am 14. September im Alter von 83 Jahren verstorben.

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