Drucken Redaktion Startseite

Jet Setting für die Jet Set-Besitzer

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 422 vom Donnerstag, 16.06.2016

Die klassische Siegerin Jet Setting (Fast Company) sorgte bei der zum dritten Mal durchgeführten London Sale von Goffs für den Höchstpreis, als sie am Montag für 1,3 Millionen Pfund dem China Horse Club zugeschlagen wurde. In der Orangerie des Kensington Palace wurde diese virtuelle Auktion, die eher einer Gartenparty gleicht, zumindest in Teilbereichen zu einer erfolgreichen Neuauflage. Pferde sieht man bei dieser Veranstaltung vorzugsweise auf TV-Schirmen, was vor allem im Breeze Up-Bereich wenig verkaufsfördernd ist. Die Zweijährigen galoppieren am Tag der Auktion in Kempton über die Bahn – an beiden Orten ist dann eher niemand. Der Zeitpunkt für eine Breeze Up-Auktion wird zudem als zu spät angesehen.

Jet Setting wird an diesem Freitag in den Coronation Stakes (Gr. I) als klare Favoritin die Farben ihres neuen Besitzers tragen, vorerst aber im Stall von Trainer Adrian Keatley bleiben. Dieser hatte sie vergangenen Oktober aus dem Stall von Richard Hannon für vergleichsweise günstige 12.000gns. bei Tattersalls gekauft. In den Farben einer mehrköpfigen Besitzergemeinschaft hatte sie in den Irish 1000 Guineas (Gr. I) überraschend Minding (Galileo) geschlagen, die diese Form durch ihren anschließenden Erfolg in den Oaks (Gr. I) natürlich noch aufgewertet hat. „Langfristig ist sie als Zuchtstute gekauft worden“, erklärte Michael Wallace für den China Horse Club, „aber zunächst einmal bleibt sie natürlich im Rennstall.“

Wie stets bei dieser Auktion lief es bei den „Startpferden“ besonders gut. Viren’s Army (Twirling Candy), ein drei Jahre alter Hengst aus dem Portfolio von Middleham Racing, eines der großen Syndikate in England, erlöste 700.000 Pfund, Godolphin ist der neue Besitzer, der Agent John O’Cormack unterzeichnete den Kaufzettel. Drei Rennen hat der einst 115.000 Euro teure Jährling bisher gewonnen, darunter die Dee Stakes (LR) in Chester. Der dänische Züchter und Besitzer Flemming Velin ersteigerte für 400.000 Pfund den zwei Jahre alten Lundy (Fastnet Rock), der bereits in Leopardstown gewonnen hat und Zweiter in einem Listenrennen in Naas war.

Das einzige Pferd, das in London durch den Ring geführt wurde, dies auch noch bei strömendem Regen, war die Mutterstute Lady Penko (Archipenko). Die Listensiegerin und Dritte im Prix Saint-Alary (Gr. I) kam tragend von Golden Horn in den Ring, John O’Connor bekam für das Ballylinch Stud bei 360.000 Pfund den Zuschlag.

Nicht nur der China Horse Club war aktiv, auch eine neue Gruppe aus diesem Land, die unter dem Namen Hurun UK Racing fungiert. Das Unternehmen ersteigerte für 200.000 Pfund Dainty Dandy (Dandy Man), eine zwei Jahre alte, bei ihrem einzigen Start erfolgreiche Stute, die an diesem Freitag in den Albany Stakes (Gr. III)) antreten wird. Den Höchstpreis der 18 Zweijährigen erzielte ein Siyouni-Sohn, der für 200.000 Pfund vom irischen Trainer Michael O’Callaghan für Scheich Mohammed Bin Khalifa gekauft wurde. Insgesamt wechselten 28 der offerierten 41 Lots den Besitzer, der Schnitt pro Zuschlag stieg auf 199.750 Pfund, 21 % über dem Vorjahreswert. 

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90