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Jens Sorge wird 80 Jahre jung

Jens Sorge. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 758 vom Freitag, 10.03.2023

Als Harald Siemen vor zwei Jahren das Monumentalwerk “200 Jahre Deutscher Galopprennsport” in Angriff nahm, da gab es ein kleines Problem: Die Zeit zwischen 1945 und 1989 in der DDR, das war aus westdeutscher Sicht fast ein schwarzes Loch, denn was dort in jenen Jahren auf den Bahnen zwischen Hoppegarten und Dresden geschah, entzog sich im Detail der hiesigen Kenntnis. Doch es gehörte natürlich auch in ein solches Jahrhundertbuch. Gut, dass es dafür einen exzellenten Fachmann gab: Jens Sorge, einstiger Jockeylehrling, Berufsreiter, Agrar-Ingenieur und vor allem 42 Jahre kenntnisreicher Redakteur des “Renn-Kuriers”, dem Turf-Blatt der DDR. Eine im Übrigen keineswegs schlecht gemachte, sehr detaillierte Fachzeitung.

Elf Jahre hängten sich für ihn noch im Dienste der “Sport-Welt” an, als damaliger alleiniger Mann im Osten der Republik. Eine ideale Besetzung, kannte Jens Sorge doch einen jeden in der dortigen Szene, war frühmorgens in Hoppegarten auf den Beinen und somit perfekt, etwa für die damals noch existierende Trainingsbeobachtung. Gleich nach dem Mauerfall holte er das nach, wozu er in den Jahrzehnten vorher nicht in der Lage war. Er erkundete die westliche Welt des Galopprennsports, reiste von Bad Harzburg bis nach Hong Kong, auf fast alle Kontinente. Noch heute, denn vom Rückzug keine Spur, mit dem Fotoapparat in der Hand, ein Utensil, das in der Familie jetzt schon in dritter Generation höchst erfolgreich beruflich genutzt wird. Und, um bei der Basis zu bleiben: Ohne ihn würde in mancher Tageszeitung in mancher Region überhaupt nichts mehr über Galopprennen stehen. 

An diesem Sonntag feiert der geschätzte Kollege Jens Sorge seinen 80. Geburtstag. Ruhe- und rastlos, so wie es sein soll. Ad multos annos!

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