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Holy Roman Emperor

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 107 vom Donnerstag, 25.03.2010

 

Er war selber ein Top-Zweijähriger und gewann in seiner ersten Saison zwei Gr. I-Prüfungen, und so ist es wenig verwunderlich, dass Coolmore sehr optimistisch ist, mit Holy Roman Emperor den Champion First Season Sire 2010 zu stellen; ein Titel, der in England/Irland für die weitere Karriere eines Deckhengstes sehr wichtig ist. In den letzten Jahren gewannen zumeist Deckhengste aus dem Hause Darley diesen „Wettbewerb“, der zum einen nach Anzahl der Siege und auch nach der Gewinnsumme ausgewertet wird, letztes Jahr waren dies Dubawi (Siege) und Shamardal (Gewinnsumme).

Holy Roman Emperor gehörte 2006 zu den besten Hengsten Europas und gewann Anfang Juni direkt bei seinem Debüt ein Rennen über 1200m in leichter Manier. Später im Jahr gewann er die Phoenix Stakes (Gr. I, 1200m) in Irland und das Grand Criterium (Gr. I, 1400m) in Paris. Seine beste Leistung zeigte der Hengst in den Dewhurst Stakes (Gr. I, 1400m), wo er nach einem unglücklichen Rennverlauf nur mit einem Kopf gegen Teofilo verlor. Diese Leistung und seine Trainingsbereichte stempelten den Danhill-Sohn zu einem der Favoriten für die klassischen Rennen in 2007. Aufgrund der Fruchtbarkeitsprobleme des Champion-Meilers George Washington entschied man sich dann aber bei Coolmore, Holy Roman Emperor frühzeitig ins Gestüt zu holen;  der Hengst musste sozusagen als Vertreter einspringen. In seiner ersten Saison deckte der attraktive Hengst ein Buch von 150 Stuten, unter denen sich 21 Stuten Gruppe-Siegerinnen befanden.

Eine dieser Gruppesiegerinnen war die von Tirol stammende Tarascon, welche zweijährig die Moyglare Stud Stakes (Gr. I, 1400m) gewann und Dreijährig mit ihrem Erfolg in den Irish 1000 Guineas (Gr. I, 1600m) klassische Lorbeeren verdiente. Ihr von Holy Roman Emperor stammendes Fohlen kostete auf der Tattersalls Fohlen Auktion stolze 425.000gns und war damit eines der teuersten Fohlen Europas. Käufer war der für Coolmore tätige Tierarzt Demi O’Byrne, der den Hengst im Auftrag von John Magnier erwarb. Außergewöhnlich war sicherlich die Wahl des Trainers, nicht A P O’Brien bekam den Hengst mit dem Namen High Award ins Training, sondern Tommy Stack. Auf den zweiten Blick ist diese Wahl natürlich mehr als logisch, trainierte Stack doch bereits High Award’s Mutter Tarascon; und er ist aber auch Züchter des Zweijährigen, den er in Partnerschaft mit Mrs. Jane Rowlinson gezogen hat.

So war es am vergangenen Sonntag auf dem Curragh nicht A P O’Brien vergönnt, den ersten Holy Roman Emperor Sieger (und natürlich den ersten Zweijährigen-Sieger des Jahres allgemein) zu satteln, sondern eben Tommy Stack, der am ersten Grasbahn-Renntag der irischen Flach-Saison eine eindrucksvollen Start hinlegte und die ersten vier Sieger des Tages stellte. Der Erfolg von High Award fiel dabei besonders eindrucksvoll aus, auch da der Hengst eine sehr ungünstige Startbox hatte.

 

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