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Hohe Preise für Saint Pair-Jährlinge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 390 vom Donnerstag, 22.10.2015

Ein solider Markt,  ähnliche Kennziffern wie im vergangenen Jahr und die erwartet starke Präsenz von deutschen Käufern – das ist die Zwischenbilanz der Vente de Yearlings d’Octobre von Arqana in Deauville. Traditionell ist dies die Jährlingsauktion in Frankreich, die am stärksten den viel zitierten Mittelmarkt repräsentiert und so am Ehesten Rückschlüsse auf die Lage zulässt. Nach zwei Tagen war der Schnitt pro Zuschlag mit 49.830 Euro nahezu identisch mit dem des Vorjahres, am Donnerstag, dem dritten von vier Tagen, war der Schnitt mit 24.202 Euro um fünf Prozent unter dem letztjährigen Wert. Die Verkaufsrate liegt derzeit bei ausgezeichneten 79 Prozent.

Wie stets waren die teuersten Pferde am ersten Tag dem Dienstag im Ring. Der Salestopper war ein Oasis Dream-Sohn aus einer Linie, die in der Wildenstein-Zucht viele gute Sieger gebracht hat und auch auf dem Fährhof vertreten ist. Bei der zweiten Mutter findet man Sarabia (One Cool Cat), deren Sohn Simba (Teofilo) Listensieger ist. Der junge Hengst, angeboten von Anne und Etienne Drion, kletterte auf 290.000 Euro. „Er ist für Prince Faisal“, erklärte der Agent Ted Voute, der den Zuschlag bekommen hatte. Gut möglich, dass das Pferd in Frankreich ins Training kommt, André Fabre gehört zu den Trainern des Prinzen.

Einen guten Tag als Verkäufer hatte Andreas Putsch mit den Repräsentanten seines Haras de Saint Pair. 260.000 Euro brachte eine Redoute’s Choice-Stute aus der Familie von Anabaa, hier trat Nicolas de Watrigant als Agent für Al Shaqab Racing als Käufer auf den Plan. „Für mich war es die beste Stute der Auktion“, meinte De Watrigant, „vermutlich geht sie zu Francois Rohaut.“ Der Trainer war mit Putsch an dem Verkauf beteiligt, ihm gehört die Mutter. Für Godolphin ist hingegen das zweite gut bezahlte Saint Pair-Pferd dieser Auktion, ein Shamardal-Bruder zum Gr. II-Sieger Fairly Ransom (Red Ransom). „Er bleibt in Frankreich“, meinte Anthony Stroud, der als Vertreter von John Ferguson den Zuschlag bekam, somit dürfte er in den Stall von André Fabre einrücken. Dem Vernehmen nach wird Shamardal im kommenden Jahr von Darley gar nicht mehr fremden Züchtern angeboten, sondern wird ausschließlich von eigenen Stuten besucht.

Andreas Putsch zeigte sich über seine Verkäufe sehr zufrieden. „Für mich ist der Oktober einfach der bessere Termin gegenüber August“, sagte er, „die Jährlinge können sich mehr entwickeln. Natürlich sind andere Käufer da, aber ein gutes Pferd verkauft sich immer gut.“

Al Shaqab Racing, das Unternehmen von Scheich Joann Al Thani, war noch mehrfach in höheren Regionen aktiv. So kaufte Nicolas de Watrigant als Beauftragter des Scheichs eine Siyouni-Stute für 250.000 Euro und einen Zoffany-Hengst für 150.000 Euro, Letzterer geht zu Jean-Claude Rouget, dazu einen Sohn von More Than Ready für 150.000 Euro. Aus der Dashing Blade-Tochter Lumiere Noire, die in Deutschland Listensiegerin war, stammt eine Invincible Spirit-Stute, sie wechselte für 160.000 Euro in das Quartier von Pascal Bary. Ein Sohn des wieder deutlich stärker in den Fokus gerückten Manduro ging für 140.000 Euro an David Redvers, der für Qatar Racing tätig war.

Wie in den vergangenen Jahren waren zahlreiche deutsche Repräsentanten in Deauville. Auf Holger Fausts Agentur HFTB Racing wurden bis Donnerstag fünf Jährlinge zugeschlagen, ein High Chaparral-Sohn aus der Poule d’Essai des Pouliches (Gr. I)-Siegerin Bluemamba (Kingmambo) kostete 57.000 Euro. Bei den weiteren vier Käufen handelte es sich um Stuten von Kendargent, Champs Elysees, Duke of Marmalade und Motivator im Preisbereich zwischen 7.000 und 36.000 Euro.

Trainer Mario Hofer legte 34.000 Euro für eine von Fuisse stammende Schwester des von ihm zu Gruppeplatzierungen trainierten Stillman (Vespone) an, der Anbieter war das Haras du Petit Tellier. Zudem sicherte er sich Töchter von Roderic O’Connor und Rip van Winkle, hinzu kam en Fastnet Rock-Sohn für 18.000 Euro. An Mirek Rulec ging ein Lawman-Sohn für 17.000 Euro, Manfred Weber ersteigerte eine Stute von Holy Roman Emperor für 13.000 Euro. Sicherlich in Frankreich bleibt der Rip van Winkle-Sohn, den Sven Goldman (German Racing Club) für 27.000 Euro bekam.

Aus der Familie von Anna Paola (Prince Ippi) stammt eine Makfi-Stute, Schwester zum Gr. I-Zweiten Willie the Whipper (Whipper). Jean-Pierre Deroubaix ersteigerte sie im Auftrag des Gestüts Brümmerhof für 42.000 Euro. 



Arqana Vente de Yearlings d'Octobre - Salestopper

PferdAnbieterKäuferPreis
H., v Oasis Dream-SoudanaiseCoulonces ConsignmentVoute Sales€290.000
St., v. Redoute's Choice-BenzolinaHaras de Saint-PairMandore International€260.000
H., v. Shamardal-Fairly GreyHaras de Saint-PairStroud Coleman BS€250.000
St., v. Siyouni-Vie des AiglesHaras de GrandcampMandore International€250.000
St., v. Holy Roman Emperor-Celestina AgostinoEcurie des MonceauxMAB Agency€220.000
H., v. Redoute's Choice-JakondaHaras du QuesnayMeridian Intertional€160.000
St. v. Invincible Spirit-Lumiere NoireHaras du MezerayChantilly Bloodstock€160.000

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