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Heinz Faßbender gestorben

Dr. Heinz Faßbender. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 769 vom Freitag, 26.05.2023

Als es noch mehr Rennen in Deutschland gab, wurde folgerichtig mehr disqualifiziert, gemogelt, gestört und, nun ja, auch betrogen. Für derlei unschöne Dinge wurde die Sportgerichtsbarkeit geschaffen, die weitaus häufiger als in diesen Tagen in den Räumen des Dachverbandes in der Rennbahnstraße tagte. Und in dem schmucklosen Raum sahen sich die jeweiligen Übeltäter einem Gericht mit einem Mann in der Mitte konfrontiert: Heinz Faßbender, promovierter Jurist, Präsident des Landgerichts Bonn. Vor allem auch ein exzellenter Kenner des Galopprennsports. Diese Kombination prädestinierte ihn zum Vorsitzenden des Renngerichts, eine Position, die er fast vierzig Jahre innehatte, eine erstaunliche Spanne bis zum Jahre 2012. Er war professionell, zielstrebig und er wusste, von was er sprach. Immer auch unterhaltsam, weniger allerdings für die Herrschaften auf der Sünderbank. Es gab legendäre Prozesse im Direktorium, die Faßbender stets mit Souveränität leitete. Schließlich war es guter Brauch, dass anschließend noch in der fußläufig gelegenen Gaststätte “Zollgrenze” manches Kölsch getrunken wurde - die Angeklagten waren oft genug dabei, was ganz sicher auch für Faßbender sprach. 

Viele Jahre war er im Vorstand des Kölner Rennverein, dessen Geschäftsführer sein Sohn Benedikt geraume Zeit war, er besaß erfolgreich Rennpferde. 

Am vergangenen Sonntag ist Heinz Faßbender, wenige Tage nach seinem langjährigen Weggefährten Hans-Heinrich von Loeper, im Alter von 87 Jahren in Köln gestorben.

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