"Halali-Rennen - Der Bremer Rennverein dankt für 161 Jahre Galopprennsport" - unter diesem Renntitel wurde am 30.03.2018 das vorerst letzte Rennen auf der Galopprennbahn in Bremen gelaufen. 8000 Zuschauer waren dabei. Es herrschte Abschiedsstimmung. Das Aus des Galopprennsports drohte. Der Senat hatte andere Pläne mit dem Gelände auf der Vahr, Wohnungen sollten gebaut werden, somit schien kein Platz mehr zu für die Pferde auf der Vahr. Doch es wurde eine Bürgerinitiave pro Pferderennen in Bremen initiert, unter Federführung von Andreas Sponbiel, der auch Mitglied im neuen Vorstand des Bremer Rennvereins ist. Es gab einen Volksentscheid gegen die Wohnbebauung, aber damit noch keine Entscheidung dafür, die Galopprennen wieder durchführen zu lassen. Das erstritt sich der Rennverein per Gerichtsentscheid und nun wird es - mit Verzögerung, weil das Geläuf nicht so schnell herzurichten war - am Samtag, den 13. November wieder Pferderennen in Bremen geben.
Wir arbeiten alle ehrenamtlich
Das Team, das sich für die Wiederlebung der Pferderennen in Bremen einsetzt, packt mit dem Präsidenten Frank Lenk an der Spitze auch selbst aktiv mit an. Das Geläuf, das von der Stadt Bremen nicht gepflegt worden ist, musste in Eigenregie hergerichtet werden, "besonders hervorheben möchte ich hier den Einsatz von Pavel Vovcenko", so Sponbiel, der Trainer in den letzten Wochen jeden Tag im Einsatz gewesen, habe das Geläuf gewalzt und auch sein handwerkliches Geschick unter Beweis gestellt. Die Rennbahnprüfungskommission unter Leitung von Dirk Hartung war insgesamt sogar dreimal vor Ort, das erste Mal privat, als der Rennverein noch gar keinen Zugang zur Rennbahn hatte. Das zweite Besuch dann vor ca. 14 Tagen dann in offizieller Mission, wobei - der Situation geschuldet - noch kein "Go" gegeben werden konnte und noch ein langer Aufgabenzettel abzuarbeiten war. Am gestrigen Montag aber kam die positive Nachricht, dass die Rennen stattfinden können.
Ein starkes politisches Signal
"Wir wollen ein Rennsportfest feiern und sind froh, dass wir erstmal diesen einen Renntag durchführen können", freut sich Andreas Sponbiel. Dabei will man sich gemeinsam mit anderen Veranstaltern, die gleichfalls auf dem Gelände ihren Platz gefunden haben, wie dem Golf-Club, dem Sportgarten, der Schule am See und natürlich dem Atlantic Hotel Galopprennbahn, präsentieren. "Wir wollen zeigen, dass für alle Platz ist", heißt es, "denn Pferderennen gibt es nur an einigen wenigen Tagen im Jahr und ansonsten gibt es auf dem Gelände unendlich viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung im Grünen für alle". Der Renntag wird als "starkes politisches Signal" gewertet und es bleibt abzuwarten, ob die Weichen in Bremen noch einmal "pro Galopprennsport" umgelegt werden können.
5000 Zuschauer können dabei sein
Erfreulich ist schon jetzt das Nennungsergebnis für die acht geplanten Rennen. "Es sind schon 98 Pferde genannt", so Sponbiel, "aber da sind auch noch Nachnennungen möglich." Erfreulich sind auch die Dotierungen der Rennen und auch die Sponsoren ziehen mit. Hauptsponsor wird RaceBets sein, "aber auch unsere alten Sponsoren wie die Stadtsparkasse sind wieder dabei", heißt es, "auch das Gestüt Fährhof hat zugesagt." Insgesamt dürfen 5000 Zuschauer dabei sein, wobei die Aktiven sowie Kinder- und Jugendliche unter 14 Jahren nicht mitzählen. Karten wird es nur an der Tageskasse geben. Es gilt die 3G-Regel, Masken müssen nur in Innenräumen getragen werden.