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Der "Golden Slipper" geht an Coolmore

Ein Bild von Shinzo aus dem Pre-Training. Foto: Coolmore

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 760 vom Freitag, 24.03.2023

Das höchstdotierte Zweijährigen-Rennen der Welt, der mit fünf Millionen A-Dollar dotierte Golden Slipper ging am Samstag im australischen Rosehill an die 15:1-Chance Shinzo (Snitzel). Chris Waller zeichnet als Trainer, im Sattel saß der extra eingeflogene Ryan Moore. Schließlich handelt es sich um einen Hengst im Besitz von Coolmore und zahlreichen Partnern, zu denen auch Georg von Opels Unternehmen Westerberg gehört. Shinzo verwies den favorisierten Coolmore-Vertreter Cylinder (Exceed and Excel) auf Platz zwei, Dritter wurde King’s Gambit (I Am Invincible). Die mit favorisierte Coolmore-Stute Learning to Fly (Justify) wurde nach schlechtem Start reiterlos, Pferd und Jockey Chad Schofield blieben erfreulicherweise unverletzt. 

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Es war der vierte Start von Shinzo, der erst acht Tage zuvor als noch siegloses Pferd die Pago Pago Stakes (Gr. III) in Rosehill gewonnen hatte. Er ist der zweite Sieger seines Vaters Snitzel (Redoute’s Choice), vierfacher australischer Championvererber, in diesem Rennen, 19 Gr. I-Sieger hat er bisher auf der Bahn. Coolmore hatte die Mutter, die Blue Diamond Stakes (Gr. I)-Siegerin Samaready (More Than Ready), 2020 für 1,8 Millionen A-Dollar tragend von Snitzel bei Inglis gekauft, heraus kam Shinzo. Sie hatte bereits zuvor eine Gr. II-Siegerin von Snitzel gebracht. In den vergangenen beiden Jahren hat die jetzt 14jährige aber nicht mehr aufgenommen, sie ist aktuell in den USA und tragend von Justify, gedeckt wurde sie im vergangenen Herbst, weswegen es wohl wieder nach Australien geht. 

Der “Golden Slipper” besitzt durch die Nennungsgelder eine gewisse Basisfinanzierung. Nennungsschluss war am 5. Juli des vergangenen Jahres, damals wurden 2.200 Pferde für jeweils umgerechnet 278 Euro eingeschrieben, 17% des Jahrgangs in Australien. Nach diversen Streichungsterminen müssen als Startgeld 18.650 Euro entrichtet werden, allerdings decken nur die Preisgelder bis zum zehnten Platz den Einsatz. Aus dem Trainingsquartier von Ciaron Maher und David Eustace waren allein 150 damals Jährlinge genannt worden, gelaufen ist nur die Stute Steel City (Merchant Navy), die Elfte wurde. Godolphin hatte stolze 104 Nennungen abgegeben, drei blieben übrig, Cylinder wurde immerhin Zweiter, Barber (Exceed and Excel) Neunter und Exploring (Brazen Beau) Zehnte. 

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Sein neuntes Gr. I-Rennen gewann Godolphins Anamoe (Street Boss), als er in Rosehill unter James McDonald die George Ryder Stakes (Gr. I) um eine Million A-Dollar an sich brachte. Es war auf eigentlich etwas zu kurzen 1500 Meter aber noch eine mühsame Angelegenheit, um Fangirl (Sebring) und Converge (Frankel) auf die Plätze zu verweisen. Trainer James Cummings plant mit ihm einen Start in Royal Ascot, zuvor läuft er allerdings in den Queen Elizabeth Stakes (Gr. I) am 8. April.  

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Der vom Gestüt Römerhof in Frankreich gezogenen Alenquer (Adlerflug) war bei seinem ersten Start in Australien chancenlos. In der All-Star-Mile, einem mit fünf Millionen Dollar dotierten Einladungsrennen in Moonee Valley, wurde er in einem 15köpfigen Feld Letzter. Allerdings war der jetzt von Michael Moroney trainierte Vorjahressieger im Tattersalls Gold Cup (Gr. I) über 2100 Meter seit ewigen Zeiten nicht mehr auf einer derart kurzen Distanz am Start. Gewonnen wurde das Rennen von der 11:2-Chance Mr Brightside (Bullbars) unter Luke Currie, der Godolphin-Vertreter Cascadian (New Approach) wurde Zweiter. 

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Die Erfolgsserie von Trainer William Haggas in Australien ging auch in den mit einer Million A-Dollar dotierten Ranvet Stakes (Gr. I) über 2000 Meter in Rosehill weiter. Hier setzte sich der von Ryan Moore gesteuerte Dubai Honour (Pride of Dubai) in den Farben von Mohamed Obaida gegen Montefilia (Kermadec) und den Favoriten Mo’unga (Savaabel) durch. Der fünf Jahre alte Wallach hatte vor zwei Jahren den Prix Dollar (Gr. II) und dem Prix Guillaume d’Ornano (Gr. II) gewonnen, in der vergangenen Saison war er sieglos geblieben, konnte jedoch mehrere Gruppeplatzierungen erreichen. Am 8. April wird es für Dubai Honour in den Queen Elizabeth Stakes (Gr. I) u.a. gegen den Godolphin-Crack Anamoe (Street Boss) gehen. 

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Aus der Zucht von Elizabeth Fabre kommt der fünf Jahre alte Timour (Gleneagles), der in Rosehill den Kia N E Manion Cup (Gr. III) um 200.000 A-Dollar unter Kerrin McEvoy gewann, ein Handicap über 2400 Meter. Im Training bei Andre Fabre war er im vergangenen Jahr u.a. Dritter im Prix Niel (Gr. II) gewesen, konnte sich mehrfach in Listenrennen platzieren. Es war jetzt sein fünfter Start in Australien, er läuft im Besitz eines mehrköpfigen Syndikates unter Führung von OTI Racing. Seine Mutter Rock My Soul (Clodovil) wurde von Gerhard Kredel gezogen, sie war für Günter Merkel in Listenrennen in Bremen, Hannover und zweimal Köln erfolgreich. Die Schwester von drei Blacktype-Siegerinnen, darunter die “Winterkönigin” Rock My Love (Holy Roman Emperor), ist Mutter auch von Young Rascal (Intello), der eben diesen Manion Cup auch gewinnen konnte, dazu drei Gr. III-Rennen in Großbritannien. 

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Einmal mehr eine starke Vorstellung gab der aus Park Wiedinger Zucht stammende Quality Time (Amaron), als er in einem mit 200.000 A-Dollar dotierten Handicap über 1600 Meter in Moonee Valley Dritter wurde. Der von Chris Waller trainierte Wallach hatte im vergangenen Herbst drei Rennen hintereinander gewonnen. Seine Gewinnsumme liegt derzeit bei rund 320.000 A-Dollar.

1 A-Dollar = ca. €0,63

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