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Godolphin kauft wieder groß ein

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 564 vom Freitag, 19.04.2019

Scheich Mohammed Al Maktoum hatte sich zur Wochenmitte persönlich auf das Auktionsgelände von Tattersalls in Newmarket begeben und er verließ dies auch nicht mit leeren Händen. Einmal mehr war Godolphin der herausragende Käufer bei einer internationalen Auktion, die Craven Breeze Up Sale, die wichtigste Versteigerung von Zweijährigen in Europa, wurde von dem Unternehmen klar beherrscht. Sieben Pferde gingen für 2.940.000gns. in Godolphin-Besitz über, was mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes war.

85 der 109 angebotenen Pferde fanden für 10.343.000gns. einen neuen Besitzer, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 121.682gns. Es war zwar der drittbeste Umsatz in der Geschichte der Auktion, doch kam man nicht so ganz an die Werte der Vorjahre heran - 2017 waren es 144.082gns., 2018 141.633gns. gewesen. Quantitativ war ein deutlicher Rückgang zu spüren, dieser Trend zieht sich durch fast alle Breeze Up-Auktionen 2019 in Europa. Im vergangenen Jahr waren die Pinhooker deutlich zurückhaltender als sonst, auch diesmal gab es viele lange Gesichter. So fanden etwa teuer in den USA eingekaufte Nachkommen der ansonsten höchst populären War Front und American Pharoah keine neuen Besitzer.

Am Dienstag war es eine Tochter des Juddmonte-Deckhengstes Kingman (Invincible Spirit), die den Vogel abschoss. Angeboten vom Tally Ho Stud in Irland hatte sie als Jährling bei Tattersalls 92.000gns. gekostet. Ihre Mutter Shyrl (Acclamation) war zweijährig Zweite in den Queen Mary Stakes (Gr. II), ist Mutter bereits des zweijährig in mehreren Gruppe-Rennen platziert gelaufenen Raucous (Dream Ahead). Frühreife scheint also garantiert zu sein. Anthony Stroud bekam für Godolphin den Zuschlag bei 850.000gns, die Agentin Kerri Radcliffe war Unterbieterin. Wer auch immer sie trainieren wird: Royal Ascot ist bereits ins Visier gefasst worden.

Ansonsten hatte Godolphin einige Hengste in sein Portfolio übernommen. 575.000gns. kostete ein Invincible Spirit-Sohn, dessen Breezing zwar durch ein Problem mit den Zügeln beeinträchtigt wurde, weswegen er es wiederholen musste. Was allerdings für die Interessenten nicht abschreckend war, schließlich ist er als Bruder des zweifachen Gr. I-Siegers Erupt (Dubawi) und der Listensiegerin Marie de Medici (Medicean) exzellent gezogen. Pinhooker Norman Williamson hatte für ihn als Jährling 90.000 Euro bezahlt. Unterstützt wurde von Godolphin der eigene Deckhengst Night of Thunder (Dubawi), Sieger u.a. in den 2000 Guineas (Gr. I). Sein erster Jahrgang ist zweijährig und aus diesem erwarb Godolphin für 375.000gns. einen Sohn der Street Cry-Tochter Sunset Avenue, für 300.000gns. einen Sohn der listenplatziert gelaufenen Permission Slip (Authorized) und für 260.000gns. einen weiteren Street Cry-Enkel, die Mutter Travel kommt aus den USA und hat vier Rennen gewonnen.

Ein weiterer Darley-Hengst ist Farhh, von dem ein Sohn aus einer insbesondere in Japan durch Heart’s Cry und andere Cracks sehr erfolgreichen Familie für 300.000gns. an Godolphin ging. Anbieter Norman Williamson hatte ihn bei Tattersalls als Jährling für 35.000gns. eher zufällig gekauft. Er hatte keinen passenden Rückflug nach Irland gefunden, musste länger auf dem Auktionsgelände bleiben und stieß dann in „Book 3“ der October Sale auf den Farhh-Hengst.

So ganz viel blieb dann für andere Käufer nicht mehr übrig. Einige teurere Pferde erwarb Trainerin Jane Chapple-Hyam, doch sind diese in ihrem Stall wohl nur geparkt, ihre Zukunft sollte in Hong Kong liegen. Dazu zählte ein Sohn von Shamardal, dessen Nachkommen nicht mehr ganz so oft im Auktionsring zu finden sind. Der Hengst stammt aus einer Galileo-Halbschwester zur Gr. I-Siegerin Lillie Langtry (Danehill Dancer) und brachte 340.000gns.

Videos zur Auktion finden Sie hier

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