Drucken Redaktion Startseite

Godolphin-Hengst Encke verdirbt Camelot den Triple Crown Traum

Der sechste St. Leger-Sieger von Godolphin Encke Foto: Godolphin

Autor: 

Turf aktuell

Der Traum war eigentlich schon 300m vor dem Ziel ausgeträumt, als der Godolphin-Hengst Encke von Mickael Barzalona mit nachdrücklichen Hilfen vor das Feld geschickt worden war und eine Lücke von mehr als zwei Längen zu den Konkurrenten in den Ladbrokes St Leger Stakes (Gruppe I, 2937m, ca. 690.000€) gerissen hatte. Der von Mahmood Al Zarooni trainierte Kingmambo-Sohn, zuletzt noch enttäuschender Dritter in Great Voltigeur Stakes in York, zerstörte am Samstag auf der von mehr als 30.000 Zuschauern gesäumten Rennbahn in Doncaster den Traum vom ersten Triple Crown Sieg seit 42 Jahren. Der als 260:10 Außenseiter des neunköpfigen Feldes gestartete Hengst sorgte für den sechsten Godolphin-Sieg im letzten klassischen Rennen der Saison, allerdings dem ersten für Mahmood Al Zarooni, schließlich datiert der letzte Sieg der „Blauen“ aus dem Jahr der Jahrtausendwende als Mastery in Doncaster gewann. Für Mickael Barzalona war es der erste Erfolg in diesem englischen Klassiker, im Vorjahr hatte er im englischen Derby mit Pour Moi seinen ersten klassischen Erfolg auf der Insel gelandet. Auch diesmal feierte Barzalona den Triumph ausgelassen auf dem noch galoppierenden Encke, allerdings wartete er – anders als im Vorjahr – wenigstens bis nach dem Zielstrich.

Der bis dato ungeschlagene Camelot aus dem irischen Quartier von Aidan O’Brien musste sich eine dreiviertel Länge hinter dem Sieger mit Rang 2 begnügen, wobei er erkennbar nicht an mangelndem Stehvermögen scheiterte. Der Ritt von Joseph O’Brien, der den Montjeu-Sohn zunächst im Hinterfeld versteckte und auch in der langen Zielgerade aufreizend lange untätig an der Innenseite auf eine sich öffnende Lücke wartete, um ihn erst (zu) spät brüsk in die Bahnmitte zu dirigieren und dort die erfolglose Aufholjagd zu starten, sorgte schon unmittelbar nach dem Rennen für Diskussionen unter den englischen Kommentatoren des Rennens, die dem Jockey mit klaren Worten die Verantwortung für die Niederlage zuwiesen. Drei Längen hinter dem entzauberten Camelot endete der Gosden-Schützling Michelangelo (Lanfranco Dettori) auf dem 3. Platz vor dem Iren Ursa Major (John-Patrick Murtagh).

Trainer Aidan O'Brien ärgerte sich nach dem Rennen, diesmal auf einen Pacmaker verzichtet zu haben. Seiner Meinung nach war das anfangs sehr flaue Tempo dafür verantwortlich, dass Camelot erst spät zu einer ruhigen Galoppade fand. O'Brien musste unmittelbar nach dem englischen St. Leger die Rennbahn in Doncaster verlassen, um mit einem eigens angemieteten Helikopter zur irischen Rennbahn auf dem Curragh zu fliegen, wo er den im irischen Pendant favorisierten Fame and Glory zu satteln hatte.

 

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90