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Gemeinsam erfolgreich

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 625 vom Freitag, 03.07.2020

Es war ein wohl einmaliges Experiment auf unbekanntem Terrain: Das französische Auktionshaus Arqana und Goffs UK hatten ihre eigentlich schon vor zwei Monaten geplanten Breeze Up-Auktionen zusammengelegt und am Mittwoch das englische Doncaster als Versteigerungsort gewählt. Die ursprünglichen Kataloge hatten erhebliche Abstriche hinnehmen müssen, zudem behinderten die strengen Regularien und natürlich die Einreisebeschränkungen die Auktion. Dennoch: Bei der Bilanz überwogen die positiven Aspekte, im Arqana-Teil gab es erhebliche Zuwächse bei den relevanten Zahlen, auch wenn Vergleiche zum Vorjahr natürlich unzulässig sind.

In der Goffs-Sektion waren es 99 Zweijährige, die in den Ring kamen, 84 fanden einen neuen Käufer, 3.975.400 Pfund betrug der Umsatz, der Schnitt lag bei 44.667 Pfund und damit um zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Wesentlich besser stellte sich das Ergebnis der Arqana-Pferde dar: Von 77 vorgestellten Lots wurden 64 verkauft, der Schnitt lag bei 140.698 Pfund. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, als bei 114 verkauften Pferden der Schnitt in Frankreich bei 129.798 Euro gelegen hatte. Dass die Verantwortlichen angesichts der Umstände begeistert über das Ergebnis waren, kann nachvollzogen werden.

So lagen die Highlights des Tages auch bei den ursprünglich für Frankreich vorgesehenen Zweijährigen. Salestopperin war mit einem Zuschlag von 650.000 Pfund eine vom Grove Stud vorgestellte War Front-Stute aus der Orchid Stakes (Gr. III)-Siegerin Beauty Parlor (Elusive Quality), deren Mutter wiederum Gr.-Siegerin in den USA und Frankreich war. Grove Stud-Boss Brendan Holland hatte sie letztes Jahr für 95.000 Dollar in den USA gekauft, dorthin wird sie auch wieder zurückkehren, denn die Agentin Kerri Radcliffe war im Auftrag des amerikanischen Investors Larry Best von Ozo Equine tätig.

Insgesamt 28 Zuschläge gab es im sechsstelligen Bereich bei den Arqana-Pferden. Richtung Hong Kong geht es für einen Street Boss-Hengst, den Malcolm Bastard letztes Jahr für 120.000 Dollar in Keeneland gekauft hatte. Es gab einen guten Profit, denn Matt Coleman unterzeichnete eine Kauforder über 620.000 Pfund. Der Hengst wird den Weg in den Stall von Trainer John Size nehmen. Coolmore hatte über den Agenten Jamie McCalmont das letzte Wort bei einem Exceed and Excel-Hengst, der vergangenes Jahr bei Tattersalls in Irland vergleichsweise günstige 43.000 Euro gekostet hatte. Diesmal brachte er 525.000 Pfund. In den Stall von Joseph O’Brien ging ein Shalaa-Hengst für 460.000 Pfund, einen Preis, den auch ein Shamardal-Hengst erlöste, der über Alex Elliott in den Stall von Trainer Roger Varian wechselt.

Calyxa-Tochter an Godolphin

Aus deutscher Sicht war eine Kingman-Stute mit Namen Chloe von Interesse. Gezogen vom Gestüt Haus Ittlingen war sie vergangenes Jahr bei Tattersalls über Stauffenberg Bloodstock für 125.000gns. an das irische Yeomanstown Stud abgegeben worden. Dieses verkaufte die Tochter der Gr. III-Siegerin Calyxa (Pivotal) jetzt für 380.000 Pfund an Godolphin. „Gutes Breezing, gute Papiere, es stimmte alles“, kommentierte der tätige Agent Anthony Stroud den Kauf.

Ein Nachkomme des Juddmonte-Hengstes Kingman war auch in der Goffs-Sektion im Fokus: Der Sohn der Listensiegerin Asaawir ging für 290.000gns. an den Agenten Jamie Lloyd. Seine Zukunft liegt in den USA, Richard Baltas wird ihn in Kalifornien trainieren. Nicolas de Watrigant erwarb einen Dandy Man-Sohn für 200.000 Pfund im Auftrag von Al Shaqab Racing. Das Unternehmen von Scheich Fahad Al Thani sicherte sich für diesen Betrag auch eine Tochter von Big Blue Kitten, eine Dreiviertelschwester des aktuellen 2000 Guineas (Gr. I)-Siegers und Epsom Derby (Gr. I)-Mitfavoriten Kameko (Kitten’s Joy), der ja auch Al Thani gehört. Ganze 5.000 Dollar hatte die Stute als Jährling in den USA gekostet. „Wir mussten sie kaufen“, sagte Al Thanis-Racing Manager David Redvers.

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