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Gedächtnisrennen zum 100. Geburtstag für Sven von Mitzlaff: Siege waren sein Leben

Sven von Mitzlaff (auf dem Foto rechts mit Jockey Peter Alafi auf Orofino) gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Galoppertrainern. Er wäre im Mai 100 Jahre geworden. Am Samstag wird auf der Rennbahn in Mülheim mit einem Rennen an ihn erinnert. Foto: www.gestuet-zoppenbroich.de

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Pressemitteilung & Turf-Times Redaktion

1.764 Trainersiege, mit Ilix (1963), Luciano (1967), Elviro (1968), Athenagoras (1973), Königsstuhl (1979), Orofino (1981) und Ordos (1982) sieben Erfolge im Deutschen Galopper-Derby sowie zehn Triumphe im Stuten-Derby: Sven von Mitzlaff zählte zu den erfolgreichsten Trainern im deutschen Galopprennsport. In diesem Jahr wäre der am 16. Mai 1914 in Drosedow (Mecklenburg-Vorpommern) geborene Erfolgstrainer 100 Jahre geworden. Der Mülheimer Galopprennverein am Raffelberg erinnert bei seiner Veranstaltung am Samstag an Sven von Mitzlaff, den Vater von Mülheims Präsidiumsmitglied Dirk von Mitzlaff. Das mit  €8.100 dotierte Sven von Mitzlaff-Gedächtnisrennen ist der Höhepunkt der Veranstaltung am Raffelberg. 

 

Der Andrang ist groß: Elf Starter wurden für das gut dotierte Rennen angegeben. Allein an den Besitzer des Siegers gehen €4.000. Ein „Heimsieg“ ist möglich, denn mit dem von Bruce Hellier (74) vorbereiteten Guardian Angel und Bella Valentina aus dem Trainingsquartier von Jens Hirschberger (45) haben auch zwei Mülheimer Trainer Pferde für das Hauptereignis am Samstag genannt.

Sven von Mitzlaff wurde die Begeisterung für Pferde quasi in die Wiege gelegt. Sein Großvater Alfred war Kommandeur der berühmten Heeres-Kavallerieschule in Hannover, sein Vater Otto brachte es ebenfalls zum Offizier und später auf einem Gut in Mecklenburg-Vorpommern zum Rennreiter, Trainer und Züchter. 

Trotz seiner für einen Jockey extremen Körperlänge von 1,85 Meter war Sven von Mitzlaff, den Weggefährten als groß und gutaussehend beschreiben, ein erfolgreicher Rennreiter. Seine aktive Karriere beendete er mit 153 Siegen und drei Amateur-Championaten. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er mehrmals verwundet wurde, verstand es Sven von Mitzlaff, sich eine neue Existenz aufbauen. Auch dank der Hilfe seiner Frau Renate gelang es ihm, als Galoppertrainer Fuß zu fassen. Mit dem Wechsel zum Traditions-Gestüt Zoppenbroich (bei Mönchengladbach) nahm seine Karriere Fahrt auf. Danach arbeitete er für nahezu alle großen deutschen Besitzer von Galopprennpferden. 

Der erste Sieg im Deutschen Derby gelang 1966 mit Ilix. Es folgten zwei weitere Erfolge in Serie mit Luciano (1967) und Elviro  (1968). Athenagoras (1973), Königsstuhl  (1979), Orofino (1981) und Ordos (1983) hießen die weiteren Sieger im „Blauen Band“. Bemerkenswert: Beim Erfolg von Luciano stellte Sven von Mitzlaff als erster Trainer überhaupt die drei Erstplatzierten (Luciano vor Norfolk und Presto). 

Der von ihm trainierte Königsstuhl siegte nicht nur im Derby, sondern auch im klassischen Henckel-Rennen (heute Mehl-Mülhens-Rennen) und dem St. Leger in Dortmund. Er ist damit das einzige Pferd in der Geschichte des deutschen Galopprennsports, dem volle Erfolge bei der sogenannten „Dreifachen Krone“ gelangen. 

„Mein Vater Sven hat sein Leben den Vollblütern gewidmet“, sagt Dirk von Mitzlaff, selbst erfolgreicher Züchter und Besitzer über viele Jahre hinweg - und auch heute noch. „Dabei war mein Vater humorvoll, grundsolide und immer freundlich. Ein ‚horseman‘, wie er im Buche steht und wie man ihn meist nur aus Filmen kennt.“ 

Sven von Mitzlaff war ein Aushängeschild des deutschen Galopprennsports, ein Grandseigneur mit Strahlkraft, bekannt, beliebt und allseits geschätzt.

Quelle und weitere Infos: Mülheimer Rennverein - Redaktion MSPW

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