Full Rose holt sich das Guineas-Trial

Es gibt Pferde, die machen einfach alles richtig: Die drei Jahre alte Stute Full Rose ist so ein Fall. „Ob das Rennen langsam oder schnell ist, das ist ihr völlig egal, sie galoppiert immer vorne mit und kann im entscheidenden Moment beschleunigen.“  Jozef Bojko, Jockey von Beruf, seit Jahren eine feste Größe in der deutsche Szene mit tschechischen Wurzeln, wirkte nach seinem Sieg auf Full Rose im Henkel-Stutenpreis gestern auf dem Düsseldorfer Grafenberg wie immer grundentspannt.  

Einmal war die Stute im Besitz des in Dubai ansässigen Jaber Abdullah erst am Start gewesen, das war beim Saisonauftakt in Grafenberg gewesen, da hatte sie auch souverän gewonnen. Diesmal war die Konkurrenz im Hauptereignis der Veranstaltung am Sonntag deutlich stärker, aber für die von Andreas Wöhler in Gütersloh trainierte Stute bedeutete das kein Problem. Im Ziel war sie souverän vor der Außenseiterin Light the Stars sowie Nymeria im Mitbesitz von Rennvereins-Vize Albrecht Woeste. Die hoch gehandelte Engländerin Marsh Hawk passierte nur als Letzte die Ziellinie, sie hatte sich während des Rennens auf die Zunge gebissen, nicht gerade leistungsfördernd.

„Sie wird sicher in vier Wochen her in den 1000 Guineas wieder laufen“, meinte Bojko zu Full Rose, sein Chef, Trainer Andreas Wöhler konnte dazu nicht viel beitragen, denn er weilte zeitgleich bei einer Rennveranstaltung in Frankfurt.

Die Veranstaltung war keine Stunde alt, da begann es heftig zu regnen, was für den gerade in dieser Zeit steigenden Zuschauerzuspruch wenig förderlich war, kein Wetter für eine Outdoor-Veranstaltung, wie überhaupt der Reiter- und Rennverein in diesem Jahr bislang nicht vom Glück verfolgt ist.  Der Wettumsatz blieb denn auch deutlich unter den Erwartungen.

Eine ungewöhnliche Situation gab es im dritten Rennen des Tages: Die Startbox des Pferdes New Soul hatte sich nicht geöffnet, unbemerkt jedoch von Starter Ralf Steinmetz, der eigentlich hätte auf Fehlstart erkennen müssen. Tat er jedoch nicht, die Jockeys der verbliebenen sechs Pferde absolvierten regulär das Rennen, am Ende gewann dieses internationale Amateurrennen der Favorit Scataro. „Da der Starter nicht auf Fehlstart entschieden, deshalb war da Rennen gültig“, war das Statement von Rennleitungschef Peter Tasch, dem Oberschiedsrichter auf der Bahn. Wer sein Geld auf New Soul gesetzt hatte, bekam es zurückgezahlt. Hier geht es zum kompletten Rennen mit dem Video (unter Renndetails): Klick!

Nur eine halbe Stunde später erneut Aufregung: Als Erster passierte der aus den Niederlanden angereiste Schimmel It's A Privilege das Ziel – leider ohne Reiter, denn Jozef Bojko wurde unmittelbar nach dem Start, ohne größere Folgen, abgeworfen, das Pferd drehte ohne ihn seine Runde. Bojko konnte sich später noch mehrfach entschädigen, nicht nur mit Full Rose, mit Quezon King holte er sich auch noch ein Rennen im Rahmenprogramm.