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Frankel (Galileo) Gr. I-Sieger in den Queen Anne Stakes in Royal Ascot

Souverän: Frankel mit Tom Queally in den Queen Anne Stakes, Gr. I, in Royal Ascot - hinten links wird Indomito (Areion) guter Vierter. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

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Daniel Delius

Wenn die Abstände, mit denen Frankel seine Gegner zu zermürben pflegt, einer gewissen Gesetzmäßigkeit unterliegen, dann benötigt man demnächst keinen Zielrichter mehr. Beim elften Start und Sieg gewann er mit elf Längen Vorsprung, der größte seit den Zweijährigen-Zeiten und es kann somit leicht ausgerechnet werden, wie es bei den nächsten Starts zugehen wird. Natürlich haben sich anschließend wieder Experten aus allen Ecken gemeldet und darüber diskutiert, ob es jemals einen besseres Pferd gegeben habe oder ob es nun definitiv die beste Vorstellung gewesen sei, die der Hengst bislang abgeliefert hat. Letzterem haben zumindest die Handicapper beigepflichtet und es ist auch mit Zeiten zu untermauern. In 1:37,85 Minuten absolvierte Frankel die Meile, was auf diesem Boden, offiziell gut bis weich, erstaunlich ist. Die Strecke zwischen dem 600- und 400-m-Pfosten bewältigte er in 10,58 Sekunden, womit er eine Geschwindigkeit von deutlich mehr als 60 km/h entwickelte. Zum Vergleich: Little Bridge absolvierte diesen Abschnitt kurze Zeit später in 10,78 Sekunden und dies auf einer Gesamtstrecke von 1000m. Timeform gab ihm eine provisorische Marke von 147, die höchste in der 64 Jahre währenden Geschichte dieses Kompendiums. Bedauerlicherweise konnte Besitzer Khalid Abdullah der Glanzleistung seines Pferdes nicht beiwohnen, da er zur Beerdigung des saudischen Kronprinzen weilte.

Coolmore konnte mit dem bedauernswerten Excelebration, der nun schon zum fünften Mal in Folge gegenüber das Frankel das Nachsehen hatte, nur mehr das zweite Geld sichern, doch mag ein Trost sein, dass der Sieger von Galileo (Sadler's Wells) stammt. Den hat die Mutter Kind im Frühjahr wieder aufgesucht. Frankels älterer Bruder Bullet Train arbeitete einmal mehr als Pacemaker, was ihm immerhin das sechste und letzte Platzgeld einbrachte. Der ein Jahr jüngere Noble Mission (Galileo) läuft diesen Freitag in den King Edward VI Stakes (Gr. II). Im Cecil-Stall steht noch ein zweijähriger Hengst namens Morpheus (Oasis Dream), eine rechte Schwester von diesem, die erste Stute aus der Mutter, galoppiert wohlbehütet auf der Koppel.

Sir Henry Cecil philosophierte über die Zukunft von Frankel und meinte, dass er dieses Jahr wohl noch drei-, viermal laufen wird. Die Eclipse Stakes, die Sussex Stakes und natürlich das Juddmonte International, das seinem Besitzer sehr wichtig ist, stehen auf dem Fahrplan, im Herbst könnte noch einmal Ascot das Thema sein. Nach Meinung seiner Umgebung wären 2000 Meter kein Thema. Es ist kaum anzunehmen, dass er sich in Übersee versuchen wird, einen Frankel beim Breeders' Cup kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Sir Henry Cecil fügte zudem an, dass es Khalid Abdullah überlassen sei, ob Frankel im kommenden Jahr noch im Training bleiben wird. Seine Deckhengstbox, ein eigens für ihn errichteter kleiner Palast, wurde schon im letzten Winter im Banstead Manor Stud fertig gestellt. Für das Publikum wäre eine Verlängerung der Rennkarriere bis 2014 natürlich ein Bonus, aber ob es dazu kommt, ist doch eher fraglich.  

Indomito mit William Buick beim Aufgalopp in Ascot. www.galoppfoto.de - Frank SorgeIndomito mit William Buick beim Aufgalopp in Ascot. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Herauszustellen ist der vierte Platz des aus Gütersloh angereisten Indomito (Areion). Der Sechsjährige hat sich alles andere als blamiert und nach geschicktem Ritt von William Buick, der sich aus den ersten Positionskämpfen heraus hielt, auch noch gutes Geld verdient: Mit den 18.760 £ (ca. 23.300 €), die demnächst überwiesen werden, sind wohl mehr als die Spesen bezahlt. 

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