Foto der Woche TT 273: Hindernisrennen auf dem Prüfstand

Der Hindernis-Sport hat viele Anhänger. Aus gutem Grund, wie dieses Bild, das während des Derby-Meetings in Hamburg entstanden ist, zeigt. Besonders in England und Irland sind die Meetings Publikumsmagneten, die Pferde echte Stars. In Deutschland hat der Sport über die Sprünge jeodch zunehmend einen schweren Stand. Nach dem folgenschweren Unfall auf der Rennbahn in Hamburg-Horn, bei dem zwei Pferde starben und ein Jockey verletzt wurde, droht das endgültige Aus. Am Samstag vor dem Derby waren in einem 3400-Meter-Hürdenrennen drei Pferde reiterlos geworden. Anstatt wie sonst dem Feld hinterherzulaufen, hatten sie die Richtung gewechselt und liefen dem heranstürmenden Feld entgegen, wobei es zum folgenschweren Zusammenstoß zweier Pferde kam. Der schwer gestürzte Jockey Bohumil Nedorostek hatte Glück im Unglück und kam mit einem Armbruch davon. Jetzt stellen sich die Fragen nach möglichen Fehlern und fehlenden Sicherheits-Standards auf deutschen Rennbahnen, denn wie Dr. Peter Tasch von der Rennleitung bekannt gab, "war es nicht möglich, das Rennen anzuhalten. Zwischen Umdrehen der Pferde und dem Zusammenstoss verging weniger als eine Minute. Wir konnten in diesem kurzen Zeitraum keinen Einfluss auf die Reiter nehmen. Das große Pech war, dass es sowohl zwischen den Reitern, als auch den reiterlosen Pferden keinen Sichtkontakt gab." Funkkontakt zu den Reitern gab es ebenfalls nicht, auch die Lautsprecher-Durchsagen sind in diesem Bereich der Renbahn nicht zu hören gewesen. Der Schock ist nachhaltig, die Diskussionen werden anhalten. Dazu auch unser Aufgalopp: Klick!

In der NDR-Sendung "Nachgefragt" hat der Präsident des Hamburger Renn-Clubs, Eugen-Andreas Wahler, die Gelegenheit genutzt, um ausführlich Stellung zu beziehen und begründet auch, warum der Renntag fortgesetzt wurde. Hier geht es zum Interview (Länge 09:46 Min.): Klick!

Pferde und Reiter beim Sprung über die Hürde. www.galoppfoto.de - Frank Sorge