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Formschwaches Youngster-Feld im Münchener Auktionsrennen

Winafortune auf der Koppel Foto: Rennstall Wöhler

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Turf aktuell

Nicht selten verändert sich im Nachhinein die Einschätzung, wie stark oder wie schwach ein Zweijährigen-Rennen besetzt war. Zum Rennzeitpunkt steht die weitere Karriere der Teilnehmer noch in den Sternen, so dass niemand weiß, in welcher Youngster-Prüfung die zukünftige Stars der Rennbahn antreten. Gerade am Ende der Saison bietet sich allerdings auch bei Zweijährigen-Rennen die Möglichkeit anhand der Vorleistungen der Starter zu beurteilen, ob hier bereits profilierte Youngster oder nur Hoffnungen auf die Zukunft antreten.

Beim Blick auf elfköpfige Starterfeld des BBAG Auktionsrennen München (1600m, 52.000€), das als Höhepunkt des Münchener Saisonfinales auf Allerheiligen ausgetragen wird, vermisst man jeglichen bekannten Namen des jüngsten Galopperjahrgangs. Eine derart schwach besetzte Prüfung ist angesichts einer Dotierung von 52.000 Euro selbst für ein Auktionsrennen schon bemerkenswert. Schon jetzt ist sichergestellt, dass einer der elf Kandidaten einen äußerst lukrativ dotierten Maidensieg feiern wird, da keiner der Starter bereits einen Sieg zu verzeichnen hat.

Immerhin vier Teilnehmer konnten beim Rennbahneinstand bereits einen 2. Rang erzielen, dem jetzt ein voller Erfolg in dieser Prüfung folgen soll. Bei einem dieser Vier, dem von Uwe Ostmann für das Gestüt Auenquelle vorbereiteten Global Thrill (Alexander Pietsch) folgte allerdings nach dem ansprechenden Lebensdebüt noch ein zweiter Versuch auf Maidenparkett, der ebenfalls mit einem deutlich geschlagenen 2. Platz endete. Dennoch rechnet der Big Shuffle-Sohn in dieser Konkurrenz zu den chancenreichen Kandidaten.

Noch etwas stärker werden der Wöhler-Schützling Winafortune (Eduardo Pedroza) und der von Peter Schiergen nach München beorderte Salon Soldier (Andrasch Starke) eingeschätzt, die beide bei ihrem Lebensdebüt im Oktober einen guten Einstand auf der Rennbahn gaben. Die Vierte im Bunde der „Fast-Sieger“ ist die von Christian von der Recke für das Gestüt Katharinenhof trainierte Stute Acht (Sabrina Wandt), deren Rennbahndebüt Mitte September im belgischen Ghlin auf der Sandbahn stattfand, wo sie sich als Zweite ebenfalls gut schlug. Die Form aus dieser Prüfung ist allerdings nur schwer in Relation zu deutschen Youngster-Rennen zu setzen und nach den Erfahrungen der Vergangenheit eher kritisch zu sehen. Auf der Baden-Badener Herbstauktion fand Acht keinen Interessenten, so dass sie in München weiterhin für ihre Zuchtstätte als Außenseiterin an den Start geht. Mit einer Platzierung kann auch der für das Gestüt Hachtsee laufende Glamour Star (Stephen Hellyn), der wie sein profilierter Hachtseeer Jahrgangsgefährte Tai Chi von Werner Baltromei in Mülheim trainiert wird, aufwarten. Der Shirocco-Sohn war zuletzt nur einen Kopf hinter Salon Soldier in einem Kölner Maidenrennen, allerdings war dies bei ihm schon der zweite Rennbahnversuch, während Salon Soldier debütierte.

Aus dem Kreis der weiteren sechs Youngster droht nach den zuvor auf der Rennbahn gezeigten Leistungen keine Gefahr, doch mahnt ein Rückblick in die Vergangenheit vor allzu deutlichen Hinweisen auf die Chancenlosigkeit von Startern im Münchener Auktionsrennen. So überraschte z.B. im Jahr 2005 die zuvor in ihrer Karriere unplatzierte Sissy So Lucky die Fachwelt mit ihrem sensationellen Coup als 307:10 Außenseiterin. Die von Andreas Trybuhl betreute Stute erlebte auf Allerheiligen die Sternstunde ihrer bis ins Jahr 2008 reichenden Karriere, in der sie nie wieder ein Rennen gewann.

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