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Felician (Motivator) Gr. III-Sieger in der Badener Meile

Felician mit Lennart Hammer-Hansen nach dem Sieg in der Badener Meile. www.galoppfoto.de - Sarah Bauer

Autor: 

Daniel Delius

Es dürfte schon ein paar Tage her sein, seitdem ein Trainer, der ausschließlich in Familienbesitz stehende Pferde im Stall hat, ein Gruppe-Rennen im deutschen Turf gewonnen hat. Am Donnerstag stand nach der Badener Meile Ferdinand Leve auf dem Podium, hauptberuflich als Architekt im beschaulichen Warendorf tätig. Sein Felician hatte das wichtige 1600-m-Rennen gewinnen können, nach einem taktisch klugen Ritt von Lennart Hammer-Hansen, der unverändert seinen Wohnsitz in Iffezheim hat und das 991. Rennen (20. Gruppesieg) seiner von vielen Höhen und Tiefen geprägten Karriere an sich brachte.

Leve ist eigentlich nur zufällig ins Trainerlager gerückt, er sprang ein für den von ihm angestellten Stanislav Otruba, der Anfang vergangenen Jahres einen Unfall hatte. "Das Geheimnis des Erfolges ist das Team", sagt Leve, "wir haben richtig gute Leute, ziehen an einem Strang. Und wir gehen ungewöhnliche Wege, gymnastizieren regelrecht die Pferde." Felician, im Stall wegen seiner Größe nur "das Pony" genannt, bekommt regelmäßige Weidegänge verordnet, noch vor dem eigentlichen Training, "ansonsten ist er nicht gut drauf", so Leve.

Es hatte aber auch alles gepasst im Rennen. Hammer-Hansen suchte Mitte der Zielgeraden kurz eine freie Passage für die Endgeschwindigkeit von Felician, da ging vor ihm wie von Zauberhand eine Lücke auf, innerhalb weniger Galoppsprünge war die Angelegenheit entschieden, für die Konkurrenz blieben nur die Plätze. Der Favorit Neatico lief seine Form als Zweiter aus, die Überraschung im Vorderfeld war sicher der Außenseiter Combat Zone, der mit Höchstgewicht nicht hätte besser laufen können.

Für Felician war es der erst neunte Start seiner Karriere, bei der verletzungsbedingt auch Pausen eingelegt werden mussten. Ein Start zweijährig, ein Start (und Sieg) dreijährig, dann der Durchbruch im vergangenen Jahr mit Handicapsiegen in Frankfurt, Köln und Bad Harzburg, doch der erneute Sprung ist schon eine Überraschung. In Düsseldorf war er Nichtstarter, weil der Boden nicht gepasst hatte. Er ist der zweite Nachkomme der erstklassigen Rennstute Felicity, das erste Fohlen Fanny Brice (Barathea) wurde ungeprüft eingestellt. Der jetzt Vierjährige Fly First (Big Shuffle) hat letzte Woche in Düsseldorf gewonnen, im Stall in Warendorf sind die Dreijährige Fiorella (Oasis Dream) und der Zweijährige Finch Hatton (Pivotal). Eine Jährlingsstute ist von Adlerflug, ein Hengstfohlen von Lando.

Felicians Vater Motivator (Montjeu) steht inzwischen in Frankreich, die Mutter Felicity hat u.a. den Grossen Preis von Berlin (Gr. III) gewonnen, sie stammt von dem immer unterschätzten Inchinor (Ahomoora). 

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