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Fast schon vergessen: Lauro wieder im Blickpunkt

Lauro unter William Mongil beim Aufgalopp zum Derby. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 507 vom Freitag, 02.03.2018

Das Hayes Stud in der irischen Grafschaft Meath ist ganz sicher keine Hochburg der National Hunt-Zucht und Eigner Eamonn Duignan hatte eigentlich auch vor, seinem neuen Deckhengst nur eigene Stuten zuzuführen. Doch eine Auktion in Cheltenham letzte Woche ließ ihn umdenken. Der Topseller dort – wir berichteten - war Dlauro, der für 410.000 Euro an Joseph O’Brien verkauft wurde und damit der teuerste fünf Jahre alte Point-to-Pointer aller Zeiten war. Und sein Vater ist der Ittlinger Lauro (Monsun), der neue Hengst im Hayes Stud.

Flugs reagierte Duignan, er stellt Lauro nun auch für fremde Züchter zur Verfügung, 2.000 Euro kostet ein Sprung zu ihm. Zehn Stuten schickt er ihm selbst, ein halbes Dutzend ein Freund und ein paar mehr sollten es schon noch werden, bei einem eigentlich im Nirwana der französischen Hinderniszucht verschwundenen Hengst.

Er war in Ittlinger Farben für Peter Schiergen und Andreas Wöhler ein sehr gutes Rennpferd, startete dreijährig mit drei Siegen in Folge, war Zweiter im Oppenheim Union-Rennen (Gr. II), dann Siebter im Derby, lief danach bis Ende vierjährig nur noch zweimal. 2008/2009 startete er ausschließlich in Nordamerika – er lief unter Lasix – und gewann in Woodbine die Sky Classic Stakes (Gr. II) und war u.a. Zweiter in den United Nations Stakes (Gr. I) in Monmouth Park. Er wurde dann an das Französische Nationalgestüt verkauft, stand dort in vier verschiedenen Dependancen, wurde hin- und hergeschoben, bis zur Auflösung dieser Gestüte, war 2017 im Haras du Cercy aufgestellt. Der Bruder einer Schwester von Lando und Laroche war 2011 von drei deutschen Stuten aufgesucht worden. Für Ittlingen brachte er den Gr. III-Dritten Lovato, der von Marlene Haller gezogene Evario gewann vier Rennen. Lovato hat inzwischen in England zwei Hürdenrennen gewonnen, in Irland hat Giggingstown einen versprechenden Fünfjährigen und in Frankreich gibt es gleichfalls noch interessanten Hindernisnachwuchs. Gut möglich, dass sich der eigentlich schon vergessene Hengst in die Reihe der so erfolgreichen Monsun-Söhne einreihen kann.

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