Drucken Redaktion Startseite

Es wird ernst für die Steher-Cracks im Kölner Gerling-Preis

Earl of Tinsdal im Training (April 2012) Foto: www.rennstall-woehler.de

Autor: 

Turf aktuell

Allmählich wird es ernst für die nicht allzu kopfstarke Garde der deutschen Galopper-Cracks auf der Steherdistanz. Am Sonntag steht in Köln mit dem 77. Gerling-Preis (Gruppe II, 2400m, 70.000€) die erste Saisonprüfung auf heimischem Gruppe-Parkett auf dem Programm. Das Aushängeschild der deutschen Vollblutzucht, die letztjährige Arc-Siegerin Danedream, wartet mit ihrem Saisondebüt zwar noch ein paar Wochen bis zum Badener Frühjahrsmeeting, doch andere profilierte Vollblüter greifen bereits morgen ins Geschehen ein. So absolvieren sowohl der Derby-Zweite als auch der Derby-Dritte des Vorjahrs ihr Saisondebüt.

Der von Championtrainer Andreas Wöhler betreute Earl Of Tinsdal, der sich nach seinem Ehrenplatz im Derby als Sieger des Rheinland-Pokals auf höchster Gruppe-Ebene auszeichnen konnte, wird mit Eduardo Pedroza im Sattel nicht nur die Favoritenbürde, sondern auch mehr Blei in den Satteltaschen über die Distanz schleppen müssen. Als einziger Kandidat des achtköpfigen Feldes hat er 60kg zu tragen, die Konkurrenten nur 57kg. Ob dieser Nachteil ausreicht, dass der im Vorjahr stets hinter ihm platzierte Derby-Dritte Saltas (Andrasch Starke) aus dem Gestüt Ittlingen diesmal den Spieß gegen ihn wird umdrehen können, bleibt abzuwarten. Bereits viermal zog Saltas, die Nummer Eins im dreifachen Aufgebot von Peter Schiergen, gegen Earl Of Tinsdal den Kürzeren. Der Ittlinger Lomitas-Sohn scheint ohnehin eher auf Platzierungen als auf Siege abonniert zu sein. Bis auf seinen Maidensieg zu Beginn der Dreijährigen-Saison gelang ihm im Vorjahr kein einziger Volltreffer.

Als Gast aus dem Ausland will der Norweger Sir Lando (Frederik Johansson) nach dem 2. Rang im Gerling-Preis des Vorjahrs nun endlich einen Sieg in Deutschland landen. Der 5jährige Lando-Sohn aus dem Stall von Wido Neuroth tritt am Sonntag bereits zum siebten Male auf einer deutschen Rennbahn an, wartet allerdings noch auf seinen ersten Triumph.

Für vier Teilnehmer markiert der Gerling-Preis bereits den zweiten Saisonauftritt, sie trafen sich bereits am Ostermontag in Köln. Sieger dieses Grand Prix-Aufgalopps war überraschend der aus dem Bremer Vovcenko-Stall angereiste Mighty Mouse (Frederik Tylicki), der diesen Coup morgen bestätigen muss, sonst ist das Etikett „Eintagsfliege“ schnell vergeben. Etwas mehr als Rang 4 hatte man zu Ostern von Gestüt Schlenderhans Atempo (Adrie de Vries) schon erwartet, doch musste der 4jährige Monsun-Sohn in Köln auch eine lange Pause überbrücken. Rehabilitation steht daher für ihn wie für auch für den zweiten Schiergen-Schützling Silvaner (Tellier Hellier) und den von Mario Hofer aufgebotenen Fair Boss (Kieren Fallon) auf dem Fahrplan.

Mit dem Busch-Memorial-Sieger des Vorjahrs, Gestüt Ebbeslohs Lindenthaler (Filip Minarik), bietet Peter Schiergen erstaunlicherweise noch einen weiteren Kandidaten im Gerling-Preis auf, den man eher auf einer kürzeren Distanz erwartet hätte. Ein Mangel an Alternativen kann es bei dem schon im Vorjahr sehr reisefreudigen Vierjährigen gewesen sein, der Schiergen zu diesem Schritt veranlasst hat, doch den Nachweis, dass Lindenthaler die Derby-Distanz stehen kann, ist der Azamour-Sohn in seiner Karriere bislang schuldig geblieben.

Neben dem Gerling-Preis bietet der Kölner Renntag mit der Excelsior Hotel Ernst-Meile (Listenrennen, 1600m, 20.000€) ein weiteres sportliches Highlight, das durch den Start des erst vor zwei Wochen auf Gruppe-Parkett in Düsseldorf siegreichen Meilen-Cracks Alianthus (Adrie de Vries) eine unerwartete Zugnummer gefunden hat. Gestüt Schlenderhans siebenjähriger Hernando-Sohn steht deutlich über den sieben Konkurrenten, unter denen sich der zuletzt in einem kleinen Hoppegartener Rennen zu Ostern wieder siegreiche Gereon (Eduardo Pedroza) befindet. Nach dem Aufbaustart geht es für den einstigen Gruppe-Sieger jetzt wieder auf anspruchsvollerem Parkett zur Sache. Gestüt Ittlingens Neatico (Andrasch Starke) ist für einen Listensieg immer gut genug, doch gegen Alianthus, der auch in Düsseldorf klar vor ihm endete, dürfte für ihn nichts zu holen sein.

Hier geht es zum kompletten Renntag: Klick!

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90