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Elf Hoffnungsträger beim Züchtertreff 2025 in Röttgen

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 852 vom Donnerstag, 30.01.2025


Volles Haus beim Züchtertreff 2025 im Gestüt Röttgen: Die Gastgeber (oben rechts, von l.n.r.) Sandra Paul aus dem Stiftungsvorstand der Mehl-Mülhens Stiftung, Moderator Thorsten Castle, Robert Niederprüm als Röttgener Verwaltungsleiter und Henk Grewe, der: als Trainer von Assistent zum Interview bereit steht. Das Team wird komplettiert von Trainer Maxim Pecheur (links unten) und dem Gestütsleiter Frank Dorff (unten rechts). ©Turf-Times/Frauke Delius/Volles Haus beim Züchtertreff 2025 im Gestüt Röttgen: Die Gastgeber (oben rechts, von l.n.r.) Sandra Paul aus dem Stiftungsvorstand der Mehl-Mülhens Stiftung, Moderator Thorsten Castle, Robert Niederprüm als Röttgener Verwaltungsleiter und Henk Grewe, der: als Trainer von Assistent zum Interview bereit steht. Das Team wird komplettiert von Trainer Maxim Pecheur (links unten) und dem Gestütsleiter Frank Dorff (unten rechts). ©Turf-Times/Frauke Delius/Der frühe Vogel musste in diesem Fall weit laufen. Denn die ersten Gäste, die im Gestüt Röttgen ankamen, wurden von den gut organisierten Parkeinweisern ganz weit nach hinten durchgewunken. Auto reihte sich an Auto, bei 400 Besitzern, Züchtern und sonstigen Interessenten am Züchtertreff und der Deckhengstparade waren das eine ganze Menge. Als mit Assistent (Sea The Moon) der erste von elf Stallion präsentiert wurde, war bis zum Eingangstor alles zugeparkt . Die Zuschauer standen in Dreier- und Viererreihen rund um den Führring und dann war erstmal Stehvermögen angesagt. Jeder Hengst wurde von Moderator Thorsten Castle ausführlich vorgestellt und paradierte mehrmals an den Zuschauern vorbei. Das dauert seine Zeit, aber jedes Pferd hat sich die ihm gebührende Aufmerksamkeit verdient. 

 „Grundsätzlich ist es toll, dass man alle Hengste sehen kann“, brachte es der Pferdetransporteur und Züchter Günther Schmidt, auf den Punkt, „jeder hat seinen eigenen Geschmack und da ist für jeden etwas dabei.“ Er selbst zeigte sich positiv beeindruckt von Rubaiyat (Areion), der vom Gestüt Ohlerweiherhof vorgestellt wurde, „der hat im Vergleich zu seinem ersten Auftritt im letzten Jahr einen großen Schritt gemacht“, außerdem sei es toll, dass der Arc-Sieger Waldgeist (Galileo) nun in Deutschland im Gestüt Lünzen aufgestellt sei. 

Elf Deckhengste, elf Top-Stars der Rennbahn

Assistent: Der Newcomer hatte im Gestüt Röttgen ein Heimspiel und eröffnete mit Daniela Holk am Führzügel die Parade der elf Deckhengste. ©Dr. Jens FuchsAssistent: Der Newcomer hatte im Gestüt Röttgen ein Heimspiel und eröffnete mit Daniela Holk am Führzügel die Parade der elf Deckhengste. ©Dr. Jens FuchsDen Anfang machten aber die drei Debütanten des Jahres 2025: Zuerst die beiden Sea The Moon-Söhne Assistent, der ein Heimspiel hatte, und Fantastic Moon, der im Gestüt Ebbesloh eine Deckhengstbox bezogen hat. Das Trio, das sich naturgemäß noch in Rennkondition vorstellte, wird komplettiert von Best of Lips (The Gurkha), der im Gestüt Etzean eine Box bezogen hat. Er wird von seinem Züchter und Besitzer Hans-Dieter Lindemeyer viel Unterstützung bekommen, "aber auch von uns", gab Etzeans Gestütsleiter Ralf Kredel zu Protokoll. Die Rennkarrieren der drei Newcomer sowie die aller anderen Deckehngste sind nachzulesen in unserer Datenbank, wenn man den Pferdenamen anklickt. Bei den dei Debütanten sind sie jedoch jedem Galoppsportfan noch frisch im Gedächtnis. Assistent als Gr. I-Sieger in München als krönender Abschluß einer langen erfolgreichen Rennlaufbahn, Fantastic Moon als Derbysieger und Sieger im Großen Preis von Baden (beide Gr. I) und Best of Lips als fünfmaliger Gruppesieger, der als Favorit leider wegen einer Verletzung nicht im Derby laufen konnte. Fantastic Moon: Der Derbysieger von 2022 hat eine Box im Gestüt Ebbesloh bezogen und präsentiert sich hier mit dem Hengstwärter Rainer Kathöfer. ©Dr. Jens FuchsFantastic Moon: Der Derbysieger von 2022 hat eine Box im Gestüt Ebbesloh bezogen und präsentiert sich hier mit dem Hengstwärter Rainer Kathöfer. ©Dr. Jens FuchsFür den Vollblutzüchter zählt neben der Rennleistung natürlich genauso das Pedigree, die Abstammung also, inklusive der Erfolge der Verwandtschaft. Das Exterieur, die äußere Erscheinung, ist der dritte Faktor von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Wahl eines potentiellen Kandidaten für die eigene Stute geht. Last but not least beeinflusst auch die Höhe der Decktaxe die Wahl eines Deckhengstes.

Wer wird Deutschlands neuer Super-Stallion?

Best of Lips: Hier mit Etzeans Gestütsleiter Ralf Kredel. Der fünfmalige Gruppesieger ist einer von drei Newcomern der deutschen Deckhenstszene 2025. ©Dr. Jens FuchsBest of Lips: Hier mit Etzeans Gestütsleiter Ralf Kredel. Der fünfmalige Gruppesieger ist einer von drei Newcomern der deutschen Deckhenstszene 2025. ©Dr. Jens FuchsOb die drei Debütanten auch als Deckhengste überzeugen, dass wird man frühesten in gut drei, eher in vier oder fünf Jahren beurteilen können. Solange dauert es, bis sich die ersten Nachkommen auf der Rennbahn beweisen können. Und je nach Zahl der Nachkommen sinkt oder steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Crack dabei ist. Die Statistik sagt, dass nur jeder zehnte Deckhengst das Zeug zu einem Vererber mit Champion-Potential hat. Nach dem Abtreten der Gr. I-Vererber AdlerflugAreion, Lord of England und Soldier Hollow innerhalb der letzten vier Jahre, sind da einige Lücken zu schließen. Mit Guiliani im Gestüt Schlenderhan und Isfahan (Lord of England) im Gestüt Ohlerweiherhof
fallen uns nur eigentlich noch zwei aktive Deckhengste als Gr. I-Vererber ein. 40 Deckhengste sind derzeit in Deutschland aufgeführt, wenn mehr als ein Viertel davon in Röttgen im Ring war, darf man hoffen, geeignete Kandidaten für die Nachfolge der Champion-Stallons gesehen zu haben. 

Gesehen beim Röttgener Züchtertreff 2025: In der oberen Reihe (v.l.n.r.): Als Vertreter von Deutscher Galopp waren der Zuchtleiter Dr. Uphaus, Hubert mit seiner Frau Eva und der Trainer Christian von der Recke als Mitglied des Vorstands mit Tochter Antonia da. Der BBAG-Geschäftsführer Klaus Eulenberger war mit dem Agenten und züchterischen Berater Wilhelm Feldmann auf den Tribünen zu finden. Mittlere Reihe:( v.l.n.r.): Die GestütsleiterInnen Heinz Hönning (Erftmühle), Merle Schmidt (Schlenderhan) und Marc Sonnenburg (Etzean). Untere Reihe (v.l.n.r.): Neu-Trainer Andreas Helfenbein (rechts), der seit dem 15.01. in Köln aktiv ist. Alexandra Breiiges-Jung mit Sohn Matti eingerahmt von den französischen Vollblut-Agenten Jocelyn und Crispin Moubray und der Pferdetransporteur Günther Schmidt mit Lilo Meyer zu Reckendorf. ©Turf-Times/Frauke DeliusGesehen beim Röttgener Züchtertreff 2025: In der oberen Reihe (v.l.n.r.): Als Vertreter von Deutscher Galopp waren der Zuchtleiter Dr. Uphaus, Hubert mit seiner Frau Eva und der Trainer Christian von der Recke als Mitglied des Vorstands mit Tochter Antonia da. Der BBAG-Geschäftsführer Klaus Eulenberger war mit dem Agenten und züchterischen Berater Wilhelm Feldmann auf den Tribünen zu finden. Mittlere Reihe:( v.l.n.r.): Die GestütsleiterInnen Heinz Hönning (Erftmühle), Merle Schmidt (Schlenderhan) und Marc Sonnenburg (Etzean). Untere Reihe (v.l.n.r.): Neu-Trainer Andreas Helfenbein (rechts), der seit dem 15.01. in Köln aktiv ist. Alexandra Breiiges-Jung mit Sohn Matti eingerahmt von den französischen Vollblut-Agenten Jocelyn und Crispin Moubray und der Pferdetransporteur Günther Schmidt mit Lilo Meyer zu Reckendorf. ©Turf-Times/Frauke DeliusAber Vollblutzucht ist eine Wundertüte. Oder wie es Andrea und Andreas Neuroth, in den Rennprogrammen unter dem Namen„Stall Apfelkorn“ unterwegs, so schön sagen: „Wenn man selber züchtet, ist die Vorfreude länger“. In diesem Jahr wollen sie einen gewonnenen Freisprung zu Rubaiyat nutzen, aber vor der Box von Fantastic Moon wurden schon Pläne für das nächste Jahr geschmiedet. Sie gehören mit ihrer Stute Pearl Royale zu den sogenannten „kleinen“ Züchter, von denen es leider immer weniger gibt. Ein Minusrekord von nur 632 Fohlen spricht da ein deutliche Sprache. Da darf man sich über jeden Züchter freuen, der weitermacht. Aufgaben für die Besitzervereinigung, die eine Umfrage bei den Mitgliedern gestartet hat, deren Ergebnisse man mit Spannung erwartet, und den Galopper-Millowitsch: Ein Pferd mit kölschem Namen, das jetzt in der Heide im Gestüt Lünzen stationiert ist.Mit Bärbelchen und Plümo haben schon zwei seiner Nachkommen Black Type eingaloppiert. ©galoppfoto.de - John-James ClarkMillowitsch: Ein Pferd mit kölschem Namen, das jetzt in der Heide im Gestüt Lünzen stationiert ist.Mit Bärbelchen und Plümo haben schon zwei seiner Nachkommen Black Type eingaloppiert. ©galoppfoto.de - John-James ClarkDachverband gibt es also genug.

Black-Type-Vererber im Ring

Iquitos: Hat aus wenig Chancen viel gemacht und ist jetzt in besten Händen. Der Adlerflug-Sohn mit dem Röttgener Gestütsmeister Christian Merten. ©galoppfoto.de - John-James ClarkIquitos: Hat aus wenig Chancen viel gemacht und ist jetzt in besten Händen. Der Adlerflug-Sohn mit dem Röttgener Gestütsmeister Christian Merten. ©galoppfoto.de - John-James ClarkDer in Röttgen stationierte Iquitos (Adlerflug) und Millowitsch (Sehrezad) - jüngst von Röttgen aus ins Gestüt Lünzen gewechselt - kamen an Position vier und fünf. Immerhin sind sie mit ihren ersten, doch sehr kleinen Jährgängen schon Black-Type Vererber und haben auch sonst ein paar Gemeinsamkeiten. Beide stehen für Härte und Ausdauer, waren vier Rennzeiten unterwegs, sind mehrfache Gruppensieger - Iquitos sogar auf Gr. I-Parkett - und beide haben am Anfang ihrer Deckhengstkarriere wenig Unterstützung bekommen. Ein Schicksal, das sie mit einigen später sehr erfolgreichen Deckhengsten teilen.

Ein cooler Auftritt

Windstoß: Hier mit seinem Buddy, dem Röttgener Gestütsmeister Christian Merten, präsentierte sich bei seinem Heimspiel im Rahmen der Deckhengstparade im Gestüt Röttgen sehr cool ... ©Dr. Jens Fuchs.Windstoß: Hier mit seinem Buddy, dem Röttgener Gestütsmeister Christian Merten, präsentierte sich bei seinem Heimspiel im Rahmen der Deckhengstparade im Gestüt Röttgen sehr cool ... ©Dr. Jens Fuchs.Sich bei elf Hengsten so zu präsentieren, dass man einen besonderen Eindruck hinterlässt, das erinnert schon ein wenig an die Modell-Shows einer Heidi Klum. Mit glänzenden Hufen, einer epischen Gelassenheit, der Körpersprache eines coolen Hengstes mit Blickkontakt zum Publikum:  „Hier bin ich!“Windstoß (Shirocco) war der heimliche Star auf dem Laufsteg. Einen großen Anteil daran hat sicher auch der Röttgener Gestütsmeister Christian Merten, der mit Windstoß am Führzügel eine Einheit bildete. Einfach schön anzusehen. Auch Wilhelm Feldmann, Agent und züchterischer Berater vom Gestüt Ebbesloh, Graf Norman und Liberty Racing, geriet da ins Schwärmen: „Eine Erscheinung für mich war heute Windstoß. Seine Jährlinge sahen auf der Auktion auch sehr gut aus, sind auch angenommen worden. Die Situation ist für ihn trotzdem nicht einfach. Seine Rennkarriere ist nach dem Derbysieg aus meiner Sicht nicht optimal gelaufen. Ich hoffe sehr, dass dieser Hengst die Chancen bekommt, um sich zu bewähren.“ Seine ersten Nachkommen sind jetzt zweijährig und könnten für ihren Vater schon in dieser Saison zu Werbeträgern werden.

Best Solution: Der Kodiac-Sohn gehörte zu Beginn seiner Deckhengst-Karriere zu den meistgebuchten Deckhengsten und sein erster Dreijährigen-Jahrgang kam in 2024 richtig ins Rollen, auch auf Black Type-Ebene. ©Dr. Jens FuchsBest Solution: Der Kodiac-Sohn gehörte zu Beginn seiner Deckhengst-Karriere zu den meistgebuchten Deckhengsten und sein erster Dreijährigen-Jahrgang kam in 2024 richtig ins Rollen, auch auf Black Type-Ebene. ©Dr. Jens FuchsBlack-Type-Vererber ist auch der an Position sieben gesetzte Best Solution (Kodiac), der mit seinem ersten Dreijährigen-Jahrgang in der letzten Saison so richtig ins Rollen kam. Für deutsche Verhältnisse war der ehemalige Auenqueller (jetzt im Gestüt Lünzen) sehr gut gebucht, so dass da noch einiges zu erwarten ist. Nach ihm folgte am Führzügel von Volker Linde vom Gestüt Lindenhof Nerik (Ruler Of The World). Sein erster Jahrgang kam im letzten Jahr zu Welt. 

Wer ist der Schönste im ganzen Land?

Alson: Machte optisch einen guten Eindruck. Seine ersten Zweijährigen werden in diesem Jahr mit Spannung auf der Rennbahn erwartet. ©Dr. Jens FuchsAlson: Machte optisch einen guten Eindruck. Seine ersten Zweijährigen werden in diesem Jahr mit Spannung auf der Rennbahn erwartet. ©Dr. Jens FuchsWenn man auch ein wenig mit Warmblutzüchtern zu tun hat, die auch die Vollblutpferde im Blick haben, und gleich zwei von einem Pferd schwärmen, dass es das schönste im ganzen Land sei, dann muss da wohl auch was dran sein. Die Rede ist von Alson (Areion) aus Schlenderhaner Zucht, der im Gestüt Fährhof stationiert ist. Der eine, Ferdinand Leve, einst „Trainer des Jahres“ im Galopprennsport, ehemaliger Vielseitigkeitsreiter und Begründer der Initiative "Mit Vollblut in die Zukunft“,, sieht sogar eine Ähnlichkeit mit Galileo, dem Großvater mütterlicherseits. 2019 trug sich Alson als gewinnreichster deutscher Zweijähriger in die Geschichte ein, dank eines Gr. I-Sieges im Criterium International gegen nur einen Gegner, doch war mit 20 Längen atemberaubend. Man darf 2025 gespannt sein auf die ersten Zweijährigen-Rennen in dieser Saison und die ersten Alson-Nachkommen. 

Rubaiyat: Ein Jahr nach seiner Premiere präsentiert sich der Areion-Sohn, der im Gestüt Ohlerweiherhof stationiert ist, in Deckhengst-Shape. ©galoppfoto - John-James ClarkRubaiyat: Ein Jahr nach seiner Premiere präsentiert sich der Areion-Sohn, der im Gestüt Ohlerweiherhof stationiert ist, in Deckhengst-Shape. ©galoppfoto - John-James ClarkAuch Rubaiyat ist wie Alson ein Areion-Nachkomme. Er kam als Nummer zehn in den Ring. Im Vorjahr war er hoffnungsvoller Debütant, in diesem Jahr präsentierte er sich als beeindruckender Deckhengst. Wie Alson war auch er früh erfolgreich und wurde - erstmalig in der Geschichte der Wahl  - schon mit zwei Jahren „Galopper des Jahres“. In unserer Datenbank Waldgeist: Hier mit Tommy Witt vom neuen Heimatgestüt Lünzen am Führzügel. Ein weiterer Arc-Sieger verstärkt die deutsche Deckhengst-Szene. ©Dr. Jens FuchsWaldgeist: Hier mit Tommy Witt vom neuen Heimatgestüt Lünzen am Führzügel. Ein weiterer Arc-Sieger verstärkt die deutsche Deckhengst-Szene. ©Dr. Jens Fuchshaben wir für seinen ersten 2024-Jahrgang 30 Nachkommen registriert.

Ein Arc-Sieger zum Abschluss

Als letzter Hengst präsentierte sich Waldgeist (Galileo) auf dem Laufsteg. Mit vier Gr. I-Siegen, dem Arc-Sieg 2019 inklusive, ist er aus rennsportlicher Sicht die unangefochtene Nummer 1 der Kandidaten, die sich am Samstag in Röttgen vorgestellt haben. Der erhoffte Start in eine internationale Deckhengst-Karriere hat sich jedoch nicht so wie gewünscht verwirklichen können. Der erste Jahrgang von Waldgeist war 2024 dreijährig, drei Listensieger fanden sich darunter. Seine bisherigen Nachkommen haben sich nicht unbedingt als frühreif erwiesen, so dass er hierzulande möglicherweise besser aufgehoben ist. Seine neue Adresse ist das Gestüt Lünzen. Zuvor stand er fünf Jahre im Ballylinch Stud in Irland, das  unverändert einen maßgeblichen Anteil an ihm hält, was sicher von einem andauernden Vertrauen zeugt. Nach dem Ende der Deckhengst-Präsentation wurden sie Besucher eingeladen die Hengste im Stall zu besuchen. Vor der Box von Waldgeist war es besonders voll. Wann gibt es schon einmal einen Arc-Sieger zum Anfassen?

Vortrag von Dr. Monica Venner

Dr. Monica Venner: Referierte beim Züchtertreff in Röttgen über Durchfallerkrankungen bei Fohlen. Sie ist beratend tätig für den Galoppen-Dachverband, hat selber Vollblutpferde und viel Praxiserfahrung mit Vollblutpferden. ©Turf-Times/Frauke DeliusDr. Monica Venner: Referierte beim Züchtertreff in Röttgen über Durchfallerkrankungen bei Fohlen. Sie ist beratend tätig für den Galoppen-Dachverband, hat selber Vollblutpferde und viel Praxiserfahrung mit Vollblutpferden. ©Turf-Times/Frauke DeliusNach der Deckhengst-Präsentation und dem Besuch der vierbeinigen Stars in der Stallgasse begrüßte die Vorsitzende der Mehl Mülhens-Stiftung, Sandra Paul, die Gäste zu Kaffee, Kuchen und anschließender Gulaschsuppe in der Deckhengsthalle. Vor dem Essen stand jedoch noch wichtiger Beitrag zur Fortbildung der Vollblutzüchter auf dem Programm. Der Vortrag von Dr. Monica Venner, der unabhängigen Beauftragten für Tierschutzfragen beim Dachverband Deutscher Galopp, beschäftigte sich mit Durchfallerkrankungen bei Fohlen Zugegeben nicht unbedingt das appetitlichste Thema - dankenswerterweise gab es immer wieder die Hinweise darauf, dass Zartbesaitete besser nicht auf das ein oder andere Fotos schauen sollten - aber ein wichtiges. Denn alle Pläne und Hoffnungen beruhen darauf, ein gesundes Fohlen zu züchten.

Ehrung der Sieger des Nachwuchsförderpreises der Mehl-Mülhens-Stiftung: Moderator Thorsten Castle im Interview mit Amateurreiterin Nina Baltromei, der Drittplatzierten des Wettbewerbs. Julian Sixt in der Mitte wurde Gesamtsieger des Wettbewerbs, Senan MacRedmond (2.v.r.) landete auf Platz zwei. Für alle drei geht es zur Belohnung in diesem Jahr wieder in die British Racing School in Newmarket. Kai Schirrmann (rechts) von der Jockeyschule begleitet den Wettbewerb. @Turf-Times/Frauke DeliusEhrung der Sieger des Nachwuchsförderpreises der Mehl-Mülhens-Stiftung: Moderator Thorsten Castle im Interview mit Amateurreiterin Nina Baltromei, der Drittplatzierten des Wettbewerbs. Julian Sixt in der Mitte wurde Gesamtsieger des Wettbewerbs, Senan MacRedmond (2.v.r.) landete auf Platz zwei. Für alle drei geht es zur Belohnung in diesem Jahr wieder in die British Racing School in Newmarket. Kai Schirrmann (rechts) von der Jockeyschule begleitet den Wettbewerb. @Turf-Times/Frauke DeliusEs gehört schon Mut und Passion dazu, angesichts der der immens gestiegenen Kosten für die Haltung und Fütterung von Rennpferden, das Training und die Tierärzte, überhaupt noch ein Vollblutpferd zu züchten. Die Entscheidung darüber, ob man seine Stute leer läßt oder doch das nicht unerhebliche finanzielle Risiko eingeht, einen Deckhengst aufzusuchen, müssen die Züchter in diesen Tagen und Wochen final fällen. Das „mal schauen“ hörte man öfter. Auch die Frage, ob denn wenigstens die offiziell in der Statistik aufgeführten 1065 Zuchtstuten überhaupt alle noch aktiv seien, wurde gestellt. Dass die richtungsweisende Mitgliederversammlung erst am Mittwoch nach dem großen Züchtertreffen stattfand, war da sicher nicht von Vorteil. Die Präsidenten, deren Stellvertreter und auch die Geschäftsführungen des Galopper-Dachverbandes und der Besitzervereinigung wurden in Röttgen nicht gesehen. Dabei würde man sich genau bei solchen Veranstaltungen eine „Ruck-Rede“ wünschen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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